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Fernsehduell macht Wahl wieder spannend

Jede Partei meint, vom Duell profitieren zu können. Die Zuschauer votieren eindeutig: Schröder liegt klar vor Stoiber

BERLIN taz ■ Nach dem zweiten Fernsehduell zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und seinem Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) fühlen sich erwartungsgemäß fast alle Parteien als Sieger. Die SPD hat dazu offiziell gestern jedoch keine Stellung bezogen, sie lässt lieber die Umfragen für sich sprechen. Demnach hat Schröder den kompetenteren und glaubwürdigeren Eindruck hinterlassen und sei besser zum Kanzler geeignet. Laut Forschungsgruppe Wahlen schnitt der Kanzler nach Ansicht von 49 Prozent der Befragten besser ab als Stoiber, den 26 Prozent vorn sahen.

CDU-Chefin Angela Merkel hingegen behauptet, das Fernsehduell habe „eindeutig gezeigt“, dass Stoiber bei den wichtigen Themen Arbeitsmarkt und Wirtschaft als der kompetentere Politiker angesehen werde. FDP-Chef Guido Westerwelle glaubt, dass es jetzt auf die FDP ankommen werde. „Wenn zwei sich streiten, wählt man den Dritten“, sagte er. Die Grünen sehen sich nach dem Streitgespräch gemeinsam mit der SPD im Umfragehoch und kündigten eine massive Zweitstimmenkampagne an. Allein die PDS tut bescheiden. Sie kritisiert lediglich eine Vernachlässigung ostdeutscher Themen in dem Duell.

Angesichts des Umfragehochs für SPD und Grüne hat der Bundeskanzler beide Parteien zur Mobilisierung ihrer Wähler aufgerufen. Die letzten beiden Wochen vor der Bundestagswahl seien auch ein „Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden ins Auge gefassten Koalitionen“ Rot-Grün und Schwarz-Gelb.

JENS KÖNIG

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