: Kiez-Größe als Geiselnehmer
Kiez-Größe Hans-Joachim „Joe“ Marx macht wieder Schlagzeilen: Seit Jahren in „Santa Fu“ eingefahren, brachte er am Dienstagmorgen eine Knast-Schließerin in seine Gewalt und verbarrikadierte sich mit ihr in seiner Zelle. Zuvor hatte er offenbar Schlaftabletten geschluckt. Erst als er ohnmächtig wurde, konnte sich die 38-Jährige befreien.
In der Tat genoss Marx schon mal bessere Zeiten – auch in Santa Fu. 1986 im Zusammenhang mit dem Mord des St. Pauli-Killers Werner „Mucki“ Pinzner an Staatsanwalt Wolfgang Bistry im Polizeipräsidium in Santa Fu in Haft, baute er dort ein inniges Verhältnis zur Knast-Vizechefin Monika V. auf. Mehrere Stunden verbrachte er oft mit ihr im Büro, so dass der Tratsch, was die beiden da wohl machen, im Knast nie aussetzte. Selbst nach seiner Entlassung blieb die Beziehung herzlich, so manch kostbares Geschenk schickte Marx,der als enger Vertrauter von Kiez-König Ringo Klemm galt, an die Ex-Abteilungsleiterin des Gefängnisses Stammheim. Erst als Marx 1992 in Kolumbien untertauchte, riss der Kontakt ab. Monika V. verlor wegen der Beziehung ihren Job. Er wurde später erneut wegen Kokshandels eingeknastet. PEMÜ
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