Böse streitet mit IUB

Wer zahlt für Sportplatz-Verlegung? Vereine unter Druck. IUB-Anwohner: „Wir sind nicht gegen Science Park“

Der Streit um den „Science Park“ auf dem Oeversberg beschäftigt jetzt auch Sportsenator Kuno Böse (CDU). Gestern Abend bestellte er die Chefs der International University Bremen (IUB) ins Ressort. Grund: Für den Bau des „Science Parks“ der IUB müssen die Sportanlagen auf dem Oeversberg weichen. Umzug und Neubau kosten nach Berechnungen des Sport-Ressorts aber 760.000 Euro mehr, als die IUB bisher zahlen will. Böses Sprecher Markus Beyer: „Das darf nicht am Sport hängenbleiben.“

Dem Vernehmen nach ist das Sport-Ressort allerdings bereit, Abstriche bei Art, Umfang und Ausgestaltung der Ersatzsportanlagen zu machen und der IUB damit entgegen zu kommen. Im Falle einer Einigung will sich der Senat nächsten Dienstag mit dem „Science Park“ beschäftigen.

Unterdessen warf der Vorsitzende des Kreissportbundes Nord, Uwe Harm, dem SV Grohn vor, mit seiner Verweigerungshaltung gegen die Umsiedlung zu „pokern“. Der Verein wolle nur eine eigene Sporthalle heraushandeln. Diese Taktik könne sich aber zum Bumerang für alle anderen Vereine entwickeln, sagte Harm. So habe das Sportressort bereits vor anderthalb Jahren damit gedroht, das Sportfördergesetz, das einen gleichwertigen Ersatz für Sportanlagen vorschreibt, zu kippen, wenn die Sportvereine einer Umsiedlung nicht zustimmen sollten.

Die Aktionsgemeinschaft Grohner und St. Magnuser Bürger, ein Zusammenschluss von Vereinen und Anwohnern der IUB, sieht sich derweil von SPD-Fraktionschef Jens Böhrnsen „in die Ecke gestellt“. Dieser habe den Gegnern des auf dem Oeversberg geplanten „Science Parks“ vorgeworfen, sie „versündigten“ sich an der Entwicklung des Stadtteils und behinderten den Strukturwandel in Bremen-Nord. „Wir sind nicht gegen den Science Park an sich. Aber er soll nicht auf den Oeversberg“, stellte die Aktionsgemeinschaft jetzt klar. Der zweite Bremer Technologiepark könne genausogut im Norden der IUB entstehen. Anwohnerin Imme Wallenfels-Wendler: „Es ist doch Unsinn, Sportplätze auf die erschlossenen Gewerbeflächen an der Hermann-Fortmann-Straße zu verlegen, um an Stelle der früheren Sportanlagen ein Gewerbegebiet zu bauen.“ sim