: Langsame Klärung
Umstrittene Wirtschaftsprüfer beim Ausschuss zur Bankenaffäre. Sparkasse soll verschwinden
Vor dem Untersuchungsausschuss zur Berliner Bankenaffäre sollen heute weitere Wirtschaftsprüfer Auskunft über die Auflage der risikoreichen Immobilienfonds geben. Als Zeugen geladen sind mehrere Mitarbeiter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO, die in den Neunzigerjahren mit der Prüfung der Immobiliengesellschaft IBG, einer Tochterfirma der Bankgesellschaft, befasst waren.
Vor zwei Wochen bestätigte ein Wirtschaftsprüfer im Ausschuss, bereits 1997 vor den hohen Risiken der IBG gewarnt zu haben. Er sei damals zu dem Urteil gekommen, dass die IGB-Jahresabschlüsse nicht testiert werden dürften. Nach seinem kritischen Bericht und einer Besprechung mit den Auftraggebern sei ihm der Prüfungsauftrag von der IBG entzogen worden. In den vergangenen Monaten waren in verschiedenen Medien Vorwürfe erhoben worden, BDO-Wirtschaftsprüfer hätten bewusst Risken verschwiegen. BDO wies die Anschuldigungen zurück.
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat unterdessen seine Position bekräftigt, bei einem Verkauf der Bankgesellschaft an einen US-Investor nicht die Marke „Sparkasse“ zu überlassen. Nur wo Sparkasse „drin ist, darf auch Sparkasse draufstehen“, sagte DSGV-Präsident Dietrich Hoppenstedt. Zur mehrheitlich landeseigenen Bankgesellschaft gehört auch die Berliner Sparkasse mit einem umfangreichen Filialnetz. Auf sie entfällt der Großteil der rund 2,5 Millionen Bankkunden. Das Land Berlin verhandelt nur noch mit den US-Investoren BGB Capital Partners und Lone Star. Die Sparkassen-Gruppe ist aus dem Bieterwettbewerb vom Senat ausgeschlossen worden. An der Wort- und Bildmarke Sparkasse hält der DSGV nach eigenen Angaben die Rechte. Der Verband hatte mehrfach klargestellt, dass das Sparkassen-„S“ bei einem Verkauf an ausländische Investoren entzogen werde. DPA
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen