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Palästinenserjunge getötet

Israelische Soldaten erschießen Kind in Ramallah. UN-Delegierte unter Beschuss

RAMALLAH/TEL AVIV rtr/dpa ■ Israelische Soldaten haben gestern in Ramallah einen neunjährigen palästinensischen Jungen erschossen. Augenzeugen berichteten, das Kind sei mitten auf der Straße von einer Kugel in den Rücken getroffen worden. Die Stadt stand zum Zeitpunkt des Vorfalls unter Ausgangssperre.

In Abu Dis bei Jerusalem zerstörte die Armee gestern zwei Häuser von Familien mutmaßlicher Selbstmordattentäter. Zuvor hatte ein israelisches Gericht den Antrag der Familien auf einstweilige Verfügung gegen den drakonischen Schritt abgelehnt. Die Selbstmordattentäter hatten sich im Dezember 2001 in einem Jerusalemer Einkaufszentrum in die Luft gesprengt und dabei elf Israelis getötet.

Im Gaza-Streifen geriet eine UN-Delegation unter Beschuss israelischer Truppen. Verletzte gab es Augenzeugen zufolge nicht. Die Delegierten befanden sich am Mittwoch auf dem Weg in das Flüchtlingslager Rafah, als sie in die Schusslinie gerieten. Von der Armee hieß es, israelische Soldaten in der Region nahe der ägyptischen Grenze hätten nicht geschossen. Im Gaza-Streifen haben israelische Soldaten am Dienstag neun mutmaßliche Waffenschmieden zerstört. Zudem seien bei dem Vorstoß in Chan Junis 23 Palästinenser verhaftet worden, die mit militanten Gruppen in Verbindung gestanden hätten, teilte die Armee mit. Sie habe Metallbetriebe zerstört, wo auch Bomben, Raketen und Munition hergestellt worden seien. Einer der Besitzer sagte dagegen, in seinem Betrieb seien Metalltüren sowie Gestelle für Krankenhausbetten produziert worden.

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