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Auf dem Spielplatz

Neue Väter – das sind Männer, die nicht mehr nur Ernährer ihrer Familien sein wollen. Auf der Suche nach Bedeutsamkeit drängen sie in die fabelhafte Welt der Kinder. Besichtigung einer seltenen Spezies

von WALTER ERHART

Die Ressourcen für Utopien scheinen aufgebraucht, und doch gibt es täglich Fleisch gewordene Utopien zu besichtigen, zumeist nach 16 Uhr: Männer mit Eimerchen und Schaufelchen, Kleinkinder an der Hand, Säuglinge vor dem Bauch, Abzählreime auf den Lippen. „Neue Väter“ – wer noch an die Geschichte glaubt, mag die Ankunft einer neuen Spezies erkennen, nach tausenden von Jahren Evolution und Männlichkeitsgeschichte.

ein Wunder, dass die letzten utopischen Energien darauf zielen, den Zustand auf Dauer zu stellen. „Mehr Spielraum für Väter“ heißt die Kampagne der Bundesfamilienministerin für männlichen Erziehungsurlaub, zwanzig Prozent aller Väter wollen es, nur zwei Prozent tun es – Zeit für private Wünsche und staatliche Programme, Utopien leicht gemacht.

Umstritten ist das neue männliche Leitbild kaum, Klagen jedoch gibt es viele: Einmal sind es die Strukturen der Arbeits- und Freizeitwelt, die den Männern die Spielräume verschließen, das andere Mal sind es die Männer selbst, die vor der geforderten neuen Rolle noch zurückschrecken – gefangen in „falschen Bedürfnissen“, wie das sehr viel früher einmal hieß. Strukturen hier, mangelnder subjektiver Einsatz dort – vielleicht eine falsche Opposition? Das Lebenswerk des jüngst verstorbenen Soziologen Pierre Bourdieu bestand nicht zuletzt in dem Hinweis darauf, dass die entscheidenden Instanzen des sozialen Handelns stets zwischen den scheinbar objektiven Zwängen und dem subjektiven Willen der Akteure liegen, in lange ausgeprägten und sich wandelnden Verhaltensdispositionen. Dort aber lohnt es sich, den neuen Vätern bei der Arbeit und beim Spiel zuzusehen.

Sind die neuen Väter wirklich neu? Der lange Schatten der letzten zweihundert Jahre hat uns Zeitgenossen eingeredet, dass die alten Väter immer gleich waren – und immer anders als heute. Dabei war es für manche HistorikerInnen in letzter Zeit gar nicht so schwer, zärtliche und mit ihren Kindern spielende Männer zu entdecken: um 1800 – zu einer Zeit, in der vieles anders wurde, mitnichten aber eine neue Freiheit über die Geschlechterverhältnisse gekommen war und schon gar kein Ende des Patriarchats.

Freilich kam es zu einer Umkodierung der Familie, einer Verwandlung jenes Raumes, in dem Strukturen und subjektives Handeln immer schon unauflösbar miteinander verbunden sind. Geboren war die Kernfamilie aus Vater, Mutter, Kind, zugleich aber ein neues Zentrum der reduzierten Familie: Mutterliebe und Kind. Und schon hier begannen die Männer ihre Gefühlsenergien auf diesen neuen Mittelpunkt des Lebens zu richten. Eine neue Spezies: Söhne, von der Mutter umsorgt und zum zärtlichen Sprechen gebracht; Väter, bereit zu einem anderen Leben.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts kam es, wie es kommen musste. Ob es die Strukturen waren oder der fehlende Wille: Das Leitbild der Mutterliebe blieb, die neuen Väter jedoch waren schon bald an den Rand der Familie gedrängt, gründeten Vereine, Parteien, Imperien, verloren ihre Zärtlichkeit und bekamen Körperpanzer, erzogen Söhne zu echten Männern und fühlten sich gar nicht mehr wohl in ihrer Haut. Die Kleinfamilie verwandelte sich in ein prekäres Geschlechterarrangement: weitgehend getrennte Sphären von Mann und Frau, ein ebenso emotionalisierter wie entstaatlichter, vor allem aber weiblicher Innenraum, eine staatlich und männlich geschützte, lebenslange Institution.

eute ist es umgekehrt. Die getrennten Sphären sind zumindest offiziell aufgehoben, die lebenslange Institution hat einer Pluralisierung familialer Lebensformen Platz gemacht. Zugleich ist die Familie wiederum anders und neu kodiert – und aus diesem Prozess heraus sind die neuen Väter zu verstehen.

Alle noch vor wenigen Jahrzehnten erhobenen kulturkritischen Klagegesänge über bedrohte, verschwindende und sich auflösende Familien sind selbst gründlich verschwunden. Übrig geblieben sind neue Freiheitsgefühle, wie sie seit kurzem auch von Soziologen bestätigt werden: Patchwork- und Fortsetzungsfamilien, in denen alles, zumindest vieles möglich ist, gleichgeschlechtliche Partner, Paare und Eltern, erziehende Großeltern, mehrere Väter, gleichzeitig und nacheinander, alte und neue, Familie & Co, wie die junge Konkurrenz zur alteuropäischen Familienzeitschrift Eltern heißt – ein riskantes Unternehmen eben, mit wechselnder und beschränkter Haftung.

Dabei entstehen neue Leitbilder, die sich von der biologischen Option der Elternschaft entfernt haben. Bereits jetzt kämpfen geschiedene biologische Väter um den staatlich geschützten Zugang zur sozialen Vaterschaft. Um die freilich ist es nicht besser bestellt. Die Vaterschaftsforscher lamentieren seit langem über den zweitausendjährigen Niedergang der Institution Vaterschaft: früher tragende Stütze der Gesellschaft, seit Jahrhunderten entrechtet, entstaatlicht, marginalisiert, nun fast entbehrlich. Noch die Mitscherlichthese der „vaterlosen Gesellschaft“ beruhte auf dieser melancholischen Diagnose eines tiefgreifenden Verlustes – und so wird sie mancherorts bis heute nachgesprochen.

Dass die neuen Väter heute jedoch auf die Spielplätze ziehen, zeigt einen Wandel in der Leitdifferenz von Vaterschaft: Was die neuen von den alten Vätern trennt, ist ihre Nähe zu Kindern – und zu Müttern. Sämtliche aufgelegten Programme – ob staatlich oder privat – sind im Brustton der Überzeugung abgefasst, dass die Väter den Müttern gleichwertig sind, ob teilzeit- oder allein erziehend, ob spielend oder beschützend.

Regelmäßig wird zwar auf die Bedeutung des Vaters und beider Elternteile für die Erziehung hingewiesen, gendergeschulte Zeitgenossen aber wissen längst, dass auch Elternrollen sozial konstruiert sind und von beiden Geschlechtern ausgeübt werden (können). Was also bleibt, sind nicht gleichwertige biologische Männer und Frauen, sondern kulturelle und soziale Bilder, Verschiebungen in einem komplizierten Machtgefüge, das Familie stets auch immer war und ist.

Das harmonische Familienbild eines sich ideal ergänzenden Biotops und Soziotops aus Vater, Mutter, Kind ist über Jahrhunderte gleich geblieben, vom Biedermeier bis zur neuesten ministeriellen Anzeigenkampagne „Familie Deutschland“ (dort allerdings korrekt begleitet von den üblichen Patchworkoptionen).

Innerhalb dieses Arrangements jedoch wechseln die Leitbilder, die Konflikte um die Dominanz geschlechtlich kodierter Wertvorstellungen, die sozialen Machtkämpfe um Elternschaft, die sich gleichsam hinter dem Rücken und dem Selbstverständnis der Akteure vollziehen.

Die neuen Väter sind das Produkt einer stetigen und heute fast ausschließlichen Emotionalisierung der Familie, an deren moralischem Kapital die Männer heute teilhaben möchten – und teilhaben müssen. Schließlich ist das Kapital der alten Väter aufgebraucht, und es bleibt nichts zu tun als neues Kapital zu erwerben, mit Eimerchen und Schaufelchen, als Investition von väterlicher Zeit und Energie. Wo diese Werte sich heute auszahlen, gibt es jedoch schon Eigentümer, bestenfalls Teilhaberinnen, die bereit sind, ihre Macht zu teilen – Mütter.

Ähnlich wie Mutterschaft im 19. und 20. Jahrhundert sind heute auch die „neuen Väter“ bereits Objekte sozialwissenschaftlicher Beobachtung und statistischer Erhebungen. Überraschend oft – so kann man dort lesen – geht der Wunsch nach väterlichem Erziehungsurlaub von den Männern aus. Frauen willigen ein, zumeist aus ökonomischen Gründen. Die neue Vaterschaft wird ausgehandelt, Mütter jedoch ziehen sich nicht bereitwillig und aufatmend aus ihrer angestammten Rolle zurück. Schließlich sind sie bereits dort, wohin die Männer sich verändern möchten und mit staatlicher Hilfe hingelenkt werden sollen.

In der plakativen Anzeige des Familienministeriums für deutsche Familien, nein für „Familie Deutschland“, befindet sich die schwangere Frau lächelnd und hellwach im Mittelpunkt, der Vater liegt, ähnlich wie das Kind im Bauch, irgendwo an ihrer Seite, zu ihren Füßen, schlafend, überanstrengt. Je mehr neue Väter sich in der Familie etablieren, desto mehr zeigt sich, dass Zentrum und Peripherie dieser neuen Familien sehr wohl festgelegt und geschlechtsspezifisch markiert sind.

Die Männer geben keineswegs ihre Macht auf oder verlassen das Zentrum der Macht, um sich endlich auf immaterielle und endlich positive Werte zu besinnen. Vielmehr ziehen sie von einem alten, längst verödeten Schauplatz ihrer Macht auf einen neuen, drängen erobernd von außen hinein – um dann doch am Rande erschöpft aufzugeben, soziale Kämpfer auf verlorenem Posten, nur zwei Prozent kommen durch. Im Zentrum der neuen Macht nämlich herrschen andere – und andere Regeln.

Was sich dort alles abspielt – darüber geben weniger Statistiken und Expertenberichte Auskunft als vielmehr die Erzählungen und Fiktionen der zeitgenössischen Kultur. Erfolgreiche moderne Familienfilme wie „Alles über meine Mutter, „Dancer in the Dark“ oder „Die fabelhafte Welt der Amélie“ befinden sich längst jenseits der moralischen Welt der alten Familie, und doch singen sie das hohe Lied der Mütterlichkeit als eines kulturellen Kapitals, das die Männer bestenfalls und zu ihrem Besten übernehmen könnten: Fürsorglichkeit, Bereitschaft zum Dasein für andere, eine in familiale und frühkindliche Beziehungswelten gelenkte Energie, wie sie seit über zweihundert Jahren von den Müttern gesammelt und bewahrt wird.

Die alten Helden des Hollywoodkinos, gar die Schausteller der neuen amerikanischen Kriegsfilme leisten nach wie vor ihren männlichen Dienst für Familie und Nation, aber gerade dieser männliche Kampf ist kein kultureller Wert mehr, sondern Trauerarbeit, blanke Notwendigkeit, schieres Entsetzen. Was „Rocky“ und „Rambo“ Sylvester Stallone in den Siebziger- und Achtzigerjahren an amerikanischer Trauerarbeit bewältigt hat, kam kürzlich in „Get Carter“ zum neofamilialen Abschluss.

Stallone schlägt all die alten Schlachten, aber müde und verzweifelt versucht er nur, den Tod seines Schwagers zu rächen, noch mehr aber seiner kleinen Nichte den verstorbenen Vater zu ersetzen. Aus seinen Augen spricht diesmal die ganze Traurigkeit, zu spät gekommen zu sein, kein neuer Vater zu sein und keinen ersetzen zu können. Und seit neuestem übt auch Arnold Schwarzenegger Vergeltung für den Kollateralschaden an seiner eigenen Familie, vertrieben vom Spiel mit dem Sohn, gedrängt an den äußersten Rand der amerikanischen Familienwelt, nach Kolumbien.

Nach außen und für Ideologiekritiker scheint alles gleich geblieben zu sein. Für einen John Wayne in seinen berühmtesten Rollen galt es ebenfalls, außerhalb oder am Rande der Familie zu kämpfen, aber gerade dies war der Preis für eine stolze, nachahmungswürdige männliche Identität, die zugleich das Zentrum der Gesellschaft schützte und deren Zusammenhalt bewahrte. Aus dem Stolz der einsamen Männer allerdings ist heute der Schmerz derer geworden, die nicht mehr und noch nicht dazu gehören: zu einer fabelhaften Welt, in der am Ende diejenige siegt, die auf mütterliche Tugenden vertraut und diese unbeirrt praktiziert.

Die Verschiebung solcher Tugenden bringt das Phänomen der „neuen Väter“ erst hervor, denn „alt“ an der Vaterschaft waren mit der alten Männlichkeit auch zahlreiche andere Wertvorstellungen, die heute durchgängig an das maternale Zentrum delegiert sind: Verantwortung, Kontinuität, Vorbildlichkeit. Fast die wichtigste Institution der Vaterschaft war der Name – und mit ihm das Zeichen der Kontinuität, die Fortsetzung der Familie und des eigenen Selbst. Im Zeichen von Fortsetzungsfamilien – darauf verweisen wiederum die Familiensoziologen – bilden Mutter und Kind oft die einzige Garantie der Dauerhaftigkeit. Statt der Frauen werden heute die Männer und die Väter in Familien aufgenommen, zirkulieren zwischen alten und neuen Familien, kämpfen um Kinder, die ganz den Müttern gehören.

Schon mehren sich die Anzeichen dafür, dass junge Mütter ihr Band zur Herkunftsfamilie, und dort zu den eigenen Müttern, sehr viel intensiver pflegen als Väter, dass dort familiale Kontinuitäten sich vielleicht sogar in emotionalen und materiellen Zuwendungen, in Besuchsdauer und vererbten Einfamilienhäusern niederschlagen: Familienhistoriker würden darin einen Übergang zu matrilinearen Gesellschaften entdecken oder prognostizieren.

Eine zukünftige Gesellschaft „neuer Väter“ verweist deshalb zugleich auf die Leerstelle einer alten sozialen und kulturellen Institution: „Vaterschaft“. An diesem frei gewordenen Platz sind heute die redseligen Gefühlsausbrüche männlicher Kleinkinderpflege zu erleben – auf ebenso hohem kulturellen Niveau, versteht sich. Der Schriftsteller Durs Grünbein beschreibt in seinem Buch „Das erste Jahr“ zwar auch Eindrücke des ersten Jahres im neuen Jahrhundert, vor allem aber sein erstes Jahr als „neuer Vater“ – denn dass die männliche Identität neu geboren wird durch die Ankunft eines Kindes, gehört zum ebenso selbstverständlichen wie emphatisch gefeierten Credo der neuen Spezies.

Es erinnert übrigens an das, was man den bürgerlichen Müttern seit langem nachsagen wollte: an ein Leben, das erst durch Kinder „ganz“ und vollkommen wird. Der Vater sei völlig unwichtig, sinniert der poeta doctus (also Grünbein) zeitgemäß über die biologischen Bedürfnisse des Säuglings. Das erste Augenspiel mit der kleinen Vera aber wird kurz danach (sage und schreibe) mit Goethes „Warum gabst du uns die tiefen Blicke“ kommentiert, der väterliche Spaziergang führt zu Veragedichten – ein einziger Kampf um nachträgliche paternale Bedeutsamkeit.

„Roman eines Vaters“ – so lautet gar der Untertitel des jüngsten Buches von Hanns-Josef Ortheil. Im Titel und damit im Zentrum dieses neuen Romans und neuen Lebens stehen sprechende Namen: „Lo und Lu“. Ortheil – vorbei die Tage, an denen zwischen Autor und Erzähler unterschieden werden musste – notiert seine Vaterschaft: ein Verständigungstext für „neue Väter“, eine Ethnografie für Kinderlose. Die „Mama“ ist berufstätig, der Dichterpapa aber darf seine eher maternale als geistige Wiedergeburt erleben. Ortheilleser und Bildungsbürger mögen sich an Goethes Italienerlebnis erinnern. Mit einem kleinen Unterschied freilich: Die formschöpfende Kraft der antiken Kunst ist durch eine Reihe von Babyjahren ersetzt.

So ändern sich männliche Bildungsromane. Und in der Tat ist es ein weiter und bezeichnender Weg von „Hanns“ und „Josef“ zu „Lo“ und „Lu“: Literaturwissenschaftler wie Ortheil hätten keine Mühe, in den neuen verheißungsvollen Namen jene lallenden Sprachzeichen zu dechiffrieren, die das väterliche Namensprinzip, den Nachfolger, durch Babylaute ersetzen. Statt jene Wesen demnach in die väterliche – andere – Welt einzuführen, begibt sich der neue Vater lustvoll in die Welt der Kinder hinein – endlich auch vor 16 Uhr, et ego in Arcadia.

Die im 20. Jahrhundert so gewichtig vorgetragene Klage über eine vaterlose Gesellschaft zeigte, wie sehr diese alte Gesellschaft noch an jenes Prinzip glauben wollte, das sie so schmerzlich vermisste. Heute mag es „neue Väter“ geben, aber das einst eingeforderte Prinzip des Vaters hat abgedankt, fast unbemerkt, ebenso klanglos wie klaglos. Kaum gab es Zeit, den Tatbestand zu begrüßen oder zu bedauern, also jene Dispute zu eröffnen, die einst Evangelische Akademien beflügelt hätten und heute niemanden mehr interessieren.

Manch gelehrter neuer Vater mag sich nach dem Spielen noch an seine alten Bücher setzen und vom „Namen des Vaters“ lesen, von Freud, Lacan und von Ödipus – und dabei vielleicht an sich selbst bemerken, dass niemand mehr von der Psychoanalyse spricht und sprechen möchte: Sie war – ebenso wie die Kritische Theorie – eine Philosophie des Vaters, vorgetragen von jenen akademischen Leitfiguren, die früher selbst einmal Väter genannt wurden, Doktorväter, Gründungsväter, Väter mancher Bewegungen, Diskursivitätsbegründer, Vorbilder und Autoritäten.

In letzter Zeit, aus gegebenen Anlässen, ist oft bemerkt worden, dass die heutige akademische Generation der Dreißig- und Vierzigjährigen plötzlich keine Väter mehr besitzt, dass sie deshalb noch immer – um im Familienbild zu bleiben – auf die eigenen Großväter hören muss, auf die über Siebzigjährigen, auf Habermas und Derrida, und auf die Toten, auf Foucault, Luhmann und Bourdieu.

Auch daran wird deutlich: „Neue Väter“ sind bislang auf dem Spielplatz zu Hause, ein Kleinkinderphänomen, symbiotisch mit einer Kinderwelt verbunden, so lange, bis Kinder und Väter in den neuen Pluralismus der Familienformen entlassen werden, an die Peripherie des sozialen und maternalen Lebens, in die Einsamkeit der Arbeitswelt oder der alten Action Heroes – wie eh und je. Nur dass dort niemand mehr sein möchte.

WALTER ERHART, Jahrgang 1959, ist Professor für Neuere Deutsche Literatur in Greifswald. Zuletzt veröffentlichte er das Buch „Familienmänner. Über den literarischen Ursprung moderner Männlichkeit“, W. Fink Verlag, München 2001, 424 Seiten, 46,40 Euro

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