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Bush lässt Pannen prüfen

Nach Ermittlungspannen vor den Terroranschlägen stimmt US-Präsident unabhängiger Untersuchung zu

WASHINGTON dpa ■ Nach einer Serie von Fahndungspannen vor den Terroranschlägen des 11. September 2001 hat US-Präsident George W. Bush eingelenkt und einer unabhängigen Untersuchung zugestimmt. In einem Brief an den Kongress sprach das Weiße Haus seine „starke Unterstützung“ dafür aus. Der Umschwung kam nach Angaben von Bush-Sprecher Ari Fleischer auf Drängen von Hinterbliebenen der Terroropfer. Die Regierung hatte vorher befürchtet, dass eine Untersuchung und damit bekannt werdende vertrauliche Angaben den Kampf gegen den Terrorismus behindern könnten.

Bei Kongressanhörungen war deutlich geworden, dass die US-Geheimdienste vor dem 11. September mehrere Hinweise auf bevorstehende Anschläge hatten. In ihnen wurde sogar die Möglichkeit erwähnt, dass Terroristen Flugzeuge als Waffen benutzen könnten. Es habe aber keinen einzelnen konkreten Hinweis gegeben, der es erlaubt hätte, die Anschläge zu verhindern.

Am Freitag hatte ein New Yorker FBI-Beamter vor dem Kongress ausgesagt, Vorgesetzte hätten ihn aus legalen Gründen daran gehindert, einen der Attentäter zu suchen und festzunehmen. In einer E-Mail habe er gewarnt: „Jemand wird sterben. Die Öffentlichkeit wird nicht begreifen, warum wir nicht effektiver waren und alle uns verfügbaren Mittel zur Lösung bestimmter Probleme eingesetzt haben.“ Durch Abstimmungsprobleme zwischen FBI und CIA waren wichtige Informationen nicht ausgetauscht worden.

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