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Herbsttagung der Nato

Verteidigungsminister kommen zu informellem Treffen zusammen. Kein Gespräch zwischen Struck und Rumsfeld

WARSCHAU dpa ■ Nach den schweren Störungen im deutsch-amerikanischen Verhältnis haben beide Seiten erste Signale für eine Entspannung ausgesendet. Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) bemühte sich am Dienstag bei einem informellen Nato-Treffen in Warschau um eine Normalisierung der Beziehungen. Struck äußerte Verständnis dafür, dass US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld nach den Hitler-Äußerungen von Justizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) ein persönliches Gespräch mit ihm derzeit ablehne.

Deutschland und die Niederlande boten in Warschau an, vom Beginn des nächsten Jahres an die Führung der internationalen Schutztruppe (ISAF) in Afghanistan zu übernehmen. An der Truppe sind bereits 1.200 deutsche Soldaten beteiligt. „Wir übernehmen damit eine zusätzliche Verantwortung, von der ich glaube, dass die amerikanische Regierung sie honorieren wird“, sagte Struck. Er habe lediglich ein kurzes Gespräch mit Rumsfeld am Vorabend bei einem Empfang geführt. Er habe Verständnis dafür, dass Rumsfeld „im Augenblick ein bilaterales Gespräch nicht für möglich hält“, sagte Struck. Er könne sich aber nicht vorstellen, dass dieser Zustand andauere. Rumsfeld lieferte dem Nato-Partner in Warschau nach Angaben von Generalsekretär Robertson vertrauliche Informationen über das irakische Waffenpersonal. Zudem forderte er den Aufbau einer schnellen Eingreiftruppe der Nato gegen mögliche Terrorattacken.

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