: Neu im Weltdorf
Globales Tanzen mit Radio Multikulti im Friends Club
War wohl Pete Seeger, der das hübsche Wortspiel von der Coca-Colonization prägte. Dass halt überall rund um den Globus die amerikanische Brause immer schon auf einen wartet. Eiskalt. Auch musikalisch: Madonna, Michael Jackson, Britney Spears. Überall. Muss man nicht mögen. Muss aber jetzt auch aufgepasst sein, dass man dieses Siedlerspiel nicht nur im Prinzip umstülpt und dann unter den gewendeten kolonialistischen Vorzeichen flottweg in sein eigenes global village all das eingemeindet, was in den Plattenläden unter dem Stichwort Weltmusik eingereiht ist. Doch auch über diese verzwickten kulturellen Handelsbeziehungen lässt sich gut bei einem Glas Bier im Schöneberger Friends Club debattieren, am morgigen Samstag, und dabei darf man immer gleich auf die Tanzfläche schielen, was da zwischen türkischem Pop, algerischem Raï, Afro-Zouk und Latin-House weltweit passiert. Alles fachgerecht verlegt von Sri Tobi und dem Ali Baba Sound System (bei dem auch der weltgewandte Daniel Bax, gleichfalls bekannt als Musikredakteur der taz, mitmischt). „Global Player“ nennt sich die neu aufgelegte internationalistische Clubnacht, mit der das Radio Multikulti wieder ins lokale Berliner Clubgeschehen eingreift. Einmal im Monat will man zum globalen Tanzvergnügen auffordern, und zum Auftakt der Reihe gibt es als Live-Schmankerl Ramesh B. Weeratunga zu hören, der immerhin als „Beatle aus Sri Lanka“ gilt und mit seiner Band mit euro-asiatischem Jazz-Pop für musikalische Begriffsverwirrung sorgt. Es gibt nur eine bunte Welt.
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