: Mysteriöser Sicherheitscheck
Rätselhafter Entführungsversuch am Frankfurter Flughafen: Test oder Ernstfall?
FRANKFURT/MAIN ap ■ Zu dem angeblichen Entführungsversuch auf dem Frankfurter Flughafen gibt es weiter widersprüchliche Angaben. Nach Erkenntnissen des Bundesverkehrsministeriums handelte es sich in Wirklichkeit um einen Sicherheitscheck, wie Ministeriumssprecher Jürgen Frank am Freitag mitteilte. Frank konnte nicht sagen, wer den Test veranlasst und am Samstag durchgeführt hatte. Seinen Angaben zufolge waren vier Männer beteiligt. Zwei von ihnen hätten versucht, an Bord einer Lufthansa-Maschine nach Israel zu gelangen. Einer habe eine Spielzeugpistole, ein anderer ein Messer bei sich getragen. Als beide Waffen mit Hilfe eines Detektors entdeckt worden seien, habe einer der Männer einen Polizeiausweis gezeigt und erklärt, das Sicherheitspersonal habe den Test bestanden.
Lufthansa-Sprecher Thomas Jachnow sagte dagegen, sein Unternehmen habe von offizieller Seite keine Information über einen Test – auch nicht vom Verkehrsministerium. Rückfragen bei den zuständigen Behörden hätten ergeben, dass niemand eine Inspektion der Sicherheitskontrollen veranlasst habe. Jachnow sagte, das Unternehmen nehme den Vorfall sehr ernst und habe unmittelbar am Samstag Strafanzeige gegen unbekannt erstattet. Neue Erkenntnisse gebe es bislang nicht.
Sprecher von Lufthansa und Flughafen bestätigten einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen, wonach ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes nach eigener Darstellung zwei bewaffnete Männer am Betreten einer Maschine nach Israel gehindert hat. BGS-Sprecher Armin Thiel erklärte, die Aussage des Sicherheitsbediensteten enthalte viele Ungereimtheiten. Zudem werde sie von keiner anderen Person bestätigt. Momentan werde in alle Richtungen ermittelt.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen