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„Postalischer Kollaps“ droht

Die Dienstleistungsgewerkschaft wehrt sich aber gegen Vorwürfe, dass die BriefträgerInnen an der verspäteten Postzustellung in Schwachhausen Schuld seien

Mit „Empörung“ hat die Bremer Betriebsgruppe „Briefpost“ der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di auf Äußerungen des Postpressesprechers Karl-Heinz Antelmann reagiert. Antelmann hatte gegenüber dem Weser-Kurier erkrankte ZustellerInnen für verspätete Postlieferungen in Schwachhausen verantwortlich gemacht. Eine solche Behauptung sei „dreist und fern jeder Realität“, sagte der Vorsitzende der Betriebsgruppe, Thorsten Lieder.

Die Schuld an den verspäteten Zustellungen sei vielmehr bei der Niederlassungsleitung zu suchen, sagte Lieder. Diese habe den „Vertreter-Pool“ stark reduziert. Für durch Ruhestand oder Rente auscheidende Beschäftigte würden jetzt kaum noch neue Kräfte eingestellt. Obendrein würden die Verträge für befristet beschäftigte Kräfte oft nicht verlängert. Hinzu kämen Zigtausende von nicht abgewickelten Überstundenansprüchen.

Es sei dem „überdurchschnittlichen Einsatz der Kolleginnen und Kollegen aus der Briefzustellung zu verdanken“, dass es nicht schon früher zu einem „postalischen Kollaps“ gekommen sei. Sie seien es gerade, die auf freie Tage verzichteten oder Krankheitsvertretungen übernähmen, damit die Post pünktlich zugestellt werden könne. TAZ

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