: Alles neu in der Neustadt
Buntentorsteinweg und Kornstraße sollen für den Durchgangsverkehr „unbequemer“, die Neustadtswallanlagen zusammenhängender und die Kreuzung Leibnizplatz umgebaut werden. Bauamt und Stadtgrün präsentieren erste Entwürfe
Besserer Zugang zum Grün und weniger Autos in den Wohnquartieren: Von diesen Plänen hörten die NeustädterInnen zum ersten Mal am Dienstag bei einer EinwohnerInnenversammlung.
Autoarme Quartiere
Derzeit seien Buntentorsteinweg und Kornstraße Ein- und Ausfallstraßen für Pendler Richtung Arsten und Niedersachsen, sagte Ortsamtsleiter Klaus-Peter Fischer. Das soll sich spätestens mit der Autobahn 281 im Jahr 2007 ändern, sagte der Amtsleiter. Die soll dann den aus Süden kommenden Verkehr an Bremen entlang und wenn überhaupt durch die Neustadt, dann gebündelt über die Friedrich-Ebert-Straße führen.
Schon vorher wollen die Stadtplaner den Buntentorsteinweg für Pendler „ungemütlich“ machen. Eine Idee, so Fischer, sei eine höher gelegte Straßenbahntrasse, die mit Rasen bewachsen sein könnte, ähnlich dem Flughafendamm. Das würde die Spuren für AutofahrerInnen verengen. Ältere Menschen, die derzeit Mühe haben, den Buntentorsteinweg zu kreuzen, bekämen damit eine Art „Verkehrsinsel“ zum Verschnaufen, ergänzte er.
Ein neuer „Stadtplatz“
Das obere Ende des Buntentorsteinwegs, nahe der Leibnizkreuzung, soll nach Ideen von Stadtplaner Christian Schilling und Katja Purnhagen von Stadtgrün ein neues Aussehen bekommen: Der Radweg soll durchgängig laufen. Ein renovierungsbedürftiger Kinderspielplatz zwischen Osterstraße, Bastianstraße und Buntentorsteinweg soll in die Nähe des Zentaurenbrunnens auf der anderen Straßenseite verlegt und dort ausgebaut werden. An seiner jetzigen Stelle ist ein „Stadtplatz“ geplant. Unklar ist bislang, ob die vorgesehene Nutzung durch einen Wochenmarkt zukunftsträchtig ist. AnwohnerInnen fürchten einen „toten Platz“. Deshalb wünschen sich die PlanerInnen und der Amtsleiter Anregungen von den NeustädterInnen, was sie gerne auf der freien Fläche sähen.
Grüne Neustadt
Auch mit den Neustadtswallanlagen haben Stadtgrün und das Bauamt Großes vor: Die bislang zerschnittenen grünen Stücke rechts und links der Friedrich-Ebert-Straße sollen zusammenwachsen. Auf Höhe des Zentaurenbrunnens könnte eine Brücke die Wallanlagen verbinden. Das Gebiet um das Stehgewässer Piepe auf der anderen Seite des Buntentorsteinwegs wollen die Planer näher an das Grün um den Zentaurenbrunnen anbinden, eventuell mit einer neuen FußgängerInnenampel. An der Piepe entlang, die bisher recht abgeschlossen wirkt, soll ein Rundweg das Areal für SpaziergängerInnen attraktiver machen. Einige der Bäume dort, die laut Purnhage ohnehin „ihren Zenit überschritten haben“, würden fallen. Damit würden Angstecken verschwinden.
Die Leibnizkreuzung
Der große Knotenpunkt, die Leibnizkreuzung, wird komplett umgebaut: Die Bus- und Bahnhaltestellen, die bisher rund um den Platz verteilt sind, sollen alle an der Friedrich-Ebert-Straße zusammengefasst werden. Vorteil für die NutzerInnen: Sie müssen nicht mehr so weit über Straßen und Schienen zu ihrem Anschluss hetzen. Möglich wird dieser Umbau, weil die Schienen ohnehein „runter gefahren“ seien und ausgebessert werden müssten, sagte Fischer. Auch die Ausfahrt vom Buntentorsteinweg auf die Friedrich-Ebert-Straße soll umgebaut werden: Laut Planer Schilling ist dort eine Linksabbiegerspur vorgesehen, über die die BewohnerInnen des Buntentorquartiers aus der Stadt heraus direkt Richtung A 281 fahren können.
Ulrike Bendrat
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