Bushs unvermeidbarer Krieg

US-Präsident verschärft Drohung an den Irak. Blix hält UN-Kontrolleure zurück

WASHINGTON ap/afp/rtr/taz ■ US-Präsident George W. Bush hat den Krieg der Worte im Konflikt mit dem Irak noch einmal verschärft. Wenn die irakische Regierung ihren Widerstand fortsetze, „könnte die Anwendung von Gewalt unvermeidlich werden“, sagte Bush am Samstag in seiner wöchentlichen Radioansprache. „Die Gefahr für Amerika durch das irakische Regime ist groß, und sie wächst“, erklärte Bush. Für Montagabend Washingtoner Zeit kündigte das Weiße Haus eine Ansprache Bushs an die Nation zum Thema Irak an, die von „Nachrichtenwert“ sein werde.

Nach einer Unterredung mit US-Außenminister Colin Powell am Freitag, sagte UN-Chefinspektor Hans Blix, vor Beginn der neuen Kontrollen in Irak müsse zunächst klar sein, welches Mandat den geplanten Rüstungsinspektionen zugrunde liege. Bereits am Tag zuvor hatte Blix diese Forderung der USA akzeptiert. Auch UN-Generalsekretär Kofi Annan erklärte am Freitag in New York, die Rüstungsinspekteure sollten die Entscheidung über eine mögliche weitere Irakresolution abwarten.

Nach einem Bericht der FAZ suchen israelische Sondereinsatzkräfte seit mehr als einem Monat im Westen des Iraks nach versteckten Abschussrampen für Scud-Raketen. Unter Berufung auf Informationen des Bundesnachrichtendienstes, berichtete die Zeitung, Israel operiere mit Wissen und Billigung der jordanischen Regierung.

In mehreren dutzend Städten der USA fanden am Wochenende Demonstrationen gegen einen möglichen Krieg gegen den Irak statt. In Portland im Staat Oregon gingen am Samstag mehr als 5.000 Kriegsgegner auf die Straße. Zu Demonstrationen kam es auch in Italien und Australien.