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Wird Claus PDS-Chef?

Die Kampfkandidatur von Dietmar Bartsch gegen Gabi Zimmer soll die Parteichefin zum Aufgeben zwingen

BERLIN taz ■ Der Zermürbungskurs der PDS-Reformer um Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch gegenüber der Parteichefin Gabi Zimmer zeigt Wirkung. Zimmer musste auf einer Krisensitzung des Bundesvorstandes in Berlin zwei schwere Schlappen hinnehmen. Der von ihr vorgelegte Antrag an den Parteitag, der die wichtigsten Aufgaben der PDS nach der schweren Wahlniederlage vom 22. September beschreibt, fand mit sieben zu neun Stimmen im Vorstand keine Mehrheit. Zimmer kündigte trotz der Abstimmungsniederlage an, in Gera wieder für den Parteivorsitz zu kandidieren.

Einen Sieg Zimmers zu verhindern, ist das eigentliche Ziel von Dietmar Bartsch. Bartsch erklärte gestern in der Vorstandssitzung, auf dem Parteitag gegen Zimmer antreten zu wollen. Er tue dies dann, schränkte er ein, wenn es keinen anderen aussichtsreicheren Gegenkandidaten gebe. Bartschs Schachzug ist zum einen das Eingeständnis, bis gestern keinen prominenten Reformer gefunden zu haben, dem zugetraut wird, sich gegen Zimmer durchsetzen zu können. Zum anderen will Bartsch den bisherigen PDS-Fraktionschef im Bundestag, Roland Claus, aus der Reserve locken. Claus hat eine Kandidatur gegen Zimmer bisher abgelehnt. Sollte unter dem Druck der Kampfansage von Bartsch die Parteivorsitzende ihre Kandidatur jedoch zurückziehen, wäre der Weg für Claus als Parteichef frei. Zimmer und Bartsch haben erklärt, dass sie gegen Claus nicht antreten würden. JENS KÖNIG

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