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hochschulpuzzle TUHH

Die 1978 gegründete Technische Universität (TUHH) mit ihren 5000 Studierenden und rund 100 Professoren ist die jüngste Hamburger Uni. Für die Struktur im Jahr 2012 hat TU-Präsident Christian Nedeß eine Empfehlung: „Man müsste die Ingenieurausbildung in Hamburg verdoppeln.“ Denn neue Firmen siedelten sich dort an, wo sie ihr Personal rekrutieren. Zusammen bilden TUHH und HAW derzeit rund 12.000 Ingenieure aus. München und Berlin haben das doppelte.

Wenig hält der TU-Chef dagegen von der Fusion von Stadtplanung und Architektur: „Unsere Stadtplanung ist ein eigenständiges Wissensgebiet.“ Sie überschneide sich mit der Kunsthochschule um „maximal eine Professur“.

Skeptisch ist Nedeß auch, ob eine Ausweitung des Bachelor sinnvoll ist, der bei den Abnehmern kaum bekannt sei. Er warnt zudem vor einer Verschulung, denn die Wirtschaft brauche eben einen Diplomingenieur mit Uni-Abschluss, „der gelernt hat, Dinge selbst zu erarbeiten“. Auch sei fraglich, ob der Bachelor nach 6 Semestern in jedem Fall zum Beruf qualifiziert. Nedeß: „Ich würde mich nicht in ein Flugzeug setzen, das ein Bachelor konstruiert hat.“ Die TU bietet seit 1994 einen Bachelor der Allgemeinen Ingenieurwissenschaften an. Rund 80 Prozent der Studierenden schließt aber noch mit Diplom ab.

Gelassen sieht Nedeß das Hochschulmodernisierungsgesetz: „Wir kritisieren den Gesetzentwurf hinsichtlich der zugewiesenen Kompetenzen des Hochschulrats, ich selbst könnte aber mit dem HMG leben.“

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