: was macht eigentlich... … Georgi Wassilev?
Länger urlauben
0:7! Viel mehr muss man dazu ja gar nicht mehr sagen. Höchstens noch dies: Dass es einer ziemlichen Dreistigkeit gleichkommt, wenn ein Trainer nach so einer Pleite, wie sie Union Berlin am Sonntag in Köln erlebt hat, auch noch in Urlaub fährt. Findet jedenfalls Heiner Bertram, der Präsident von Union Berlin. Und sagt: „Stellen Sie sich mal vor, in Ihrer Firma herrscht Chaos, und der Chef fährt mal eben in Urlaub.“ Unvorstellbar! In der taz herrscht nie Chaos.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Urlaub vom Chef, also von Trainer Georgi Wassilev, vorher von Bertram genehmigt war – und jetzt nur dafür herhalten muss, den von den Fans bisher geliebten Trainer zum bösen Buben zu stempeln. Seit Wassilev, seit vier Jahren erfolgreich Cheftrainer in der Alten Försterei, seinen Ausstand zum Saisonende bekannt gegeben hat, mögen sich Präsi und Coach nämlich nicht mehr so sonderlich dolle, noch weniger als zuvor. Und wenn nun durch die Urlaubsaffäre auch die Fans Wassilev nicht mehr mögen, kann der Präsident den Trainer vielleicht ja doch noch vorzeitig feuern, was heute um 10 Uhr geschehen soll. Zu diesem Zeitpunkt hat Bertram den Trainer in die Wuhlheide befohlen, zum „letzten Gespräch“, wie er bereits angekündigt hat. Sollte Wassilev nicht erscheinen und, wie angekündigt, erst am Montag zurückkehren, dürfte es dafür die bereits dritte Abmahnung setzen, was dem Verein dann auch noch die Abfindung sparen könnte. So oder so: Für Wassilev wird dieser Urlaub vorerst kein Ende nehmen. KET FOTO: ARCHIV
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