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Geplatzter Traum

Prozess gegen Männer, die Frauen nach Deutschland gelockt und zur Prostitution gezwungen haben

Statt nach Spanien wurden die drei bulgarischen Frauen nach Deutschland gebracht. Statt wie versprochen in Restaurants zu bedienen, mussten sie ihren Körper verkaufen. Gezwungen von zwei Männern, die ihnen ein besseres Leben versprochen hatten. Die stehen seit gestern vor dem Landgericht. Hristo S. und Lubomir M. sind wegen Menschenhandels und Vergewaltigung angeklagt.

Im Dezember 2001 hatten sie zwei jugendliche Frauen sowie die Mutter der einen unter falschen Versprechungen von Sofia nach Deutschland gelockt. Hier zwangen sie die Frauen, in Bordellen in Hamburg und Bergen/Belsen sowie auf dem hiesigen Straßenstrich anschaffen zu gehen. Sie schlugen sie und drohten, ihren Familien in Bulgarien etwas anzutun. Bei zu geringen Einnahmen sollen die Angeklagten die Frauen geschlagen und bedroht haben.

Hristo S. wird zudem vorgeworfen, eine der Frauen im Rahmen einer solchen „Bestrafung“ vergewaltigt zu haben.

Der Prozess ist auf mehrere Verhandlungstage terminiert. EE

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