: der verlierer
Das Rudolf-Virchow-Klinikum
Es gilt als Schmuckstück der Berliner Hochschulmedizin und wird von der Charité-Führungsriege gern als „modernstes Universitätsklinikum Europas“ bezeichnet: das Rudolf-Virchow-Klinikum (RVK) in Wedding. Doch langfristig soll nach den Empfehlungen der Expertenkommission damit Schluss sein. Das wäre ein weiterer dramatischer Einschnitt in der fast hundertjährigen Geschichte der Klinik. Gegründet wurde sie 1906 auf einem ehemaligen Exerzierplatz der Artillerie am Augustenburger Platz in Wedding. Damals reichte die Charité zur Versorgung der immer weiter wachsenden Bevölkerung nicht mehr aus. Vier städtische Kliniken (neben dem RVK Moabit, Friedrichshain und Urban) wurden gebaut, das RVK war mit 1.600 Betten das größte von ihnen. Aus dieser Zeit stammt auch die große Flügelanlage, die heute noch den Eingang zur Klinik bildet und in der das Deutsche Herzzentrum beheimatet ist, sowie die zahlreichen unverbundenen Pavillons, von denen einige noch genutzt werden.Im März 1986 beschloss der Senat, die Universitätsmedizin aus dem damaligen Klinikum Charlottenburg (Westend), das zur Freien Universität gehörte, in das städtische Krankenhaus Rudolf Virchow zu verlagern. Diese Entscheidung setzte eine rege Um- und Neubautätigkeit in Gang, bei der rund 1,5 Milliarden Mark verbaut wurden und die erst 1998 vollständig zum Ende kam. Im Jahr 1995 wechselte das RVK von der Freien zur Humboldt-Universität, 1997 fusionierten zunächst die medizinischen Fakultäten von RVK und Charité, dann auch die Klinika. Es entstand Europas derzeit größtes Universitätsklinikum: das gemeinsame Klinikum Charité der Humboldt-Universität zu Berlin. SAM
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