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Tod am Telefon

Militanter Palästinenser bei Explosion von Telefon getötet. Palästinenser demonstrieren Solidarität

JERUSALEM/KAIRO ap/afp/dpa ■ Bei der Explosion eines öffentlichen Telefons vor einer Klinik im Westjordanland ist ein mutmaßlicher palästinensischer Extremist getötet worden. Die Palästinenser vermuteten dahinter einen gezielten israelischen Anschlag. Der bei der Detonation am Sonntag getötete Mohammed Schtewie Abajat gehörte zur Al-Aksa-Märtyrer-Brigade. Die israelische Seite nahm zunächst keine Stellung zu den Vorwürfen.

Unterdessen demonstrierten gestern 15.000 Palästinenser in Gasa-Stadt für die Einigkeit des palästinensischen Volkes. Die Demonstranten, zumeist Mitglieder der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Arafat, riefen alle politischen Gruppen dazu auf, Auseinandersetzungen zu vermeiden. Der Hintergrund: Am Montag vergangener Woche war es nach einem Attentat auf den Chef der Einsatzpolizei von Gasa, Radscheh Abu Lechia, in der Stadt zu Zusammenstößen zwischen Hamas-Anhängern und der palästinensischen Polizei gekommen, in deren Verlauf fünf Personen getötet wurden.

EU-Außenkommissar Chris Patten hat Israel die Nichteinhaltung mehrerer Resolutionen des UN-Sicherheitsrats vorgeworfen. Wenn Israel alle bislang zum Nahostkonflikt verabschiedeten Entschließungen befolgt hätte, wäre es schon „vor einiger Zeit“ zu einem Frieden mit den Palästinensern gekommen, so Patten am Sonntag nach einem Gespräch mit Ägyptens Außenminister Achmed Maher. Das israelische Verhalten nannte Patten „außerordentlich bedauerlich“.

Laut diplomatischen Kreisen haben auch die USA deutliche Kritik an Israels Haltung gegenüber den Palästinensern geübt. Israel habe seine Versprechen nicht eingelöst, den Palästinensern auferlegte Beschränkungen zu lockern, hieß es in einem Brief, den der US-Botschafter in Israel, Daniel Kurtzer, am Wochenende dem Büro von Premier Scharon übermittelte.

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