: Nordkorea gesteht geheime Atompläne
Pjöngjang arbeitet nach eigenen Angaben an einer Anreicherungsanlage zur Herstellung von waffenfähigem Uran
BERLIN taz ■ Nordkorea hat nach Angaben der US-Regierung eingestanden, seit Jahren an einem geheimen Atomprogramm gearbeitet zu haben. Das Geständnis erfolgte nach Angaben des US-Außenministeriums vom Mittwochabend bei einem Gespräch einer Delegation Anfang des Monats in Pjöngjang. Die USA hätten dabei Geheimdienstinformationen vorgelegt, nach denen Nordkorea ein Programm zur Anreicherung von Uran betreibe. „Nordkoreanische Beamte haben zugegeben, dass sie solch ein Programm haben“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums Richard Boucher. Zu dem vermuteten Stand des Programms gab es keine offizielle Erklärung aus Washington.
Nach einem Bericht der New York Times hat der Nationale Sicherheitsrat der USA am Dienstag im Beisein von Präsident George W. Bush beschlossen, auf das Eingeständnis mit diplomatischen Mitteln zu reagieren. Das nordkoreanische Geständnis sei zwölf Tage lang geheim gehalten worden, um nicht den Eindruck einer Krise entstehen zu lassen, die das Thema Irak als weniger wichtig erscheinen lasse.
Die Europäische Union drohte Nordkorea mit Konsequenzen für den Fall, dass das Land Atomwaffen entwickelt. Die EU nehme die Berichte aus den USA sehr ernst, sagte ein Kommissionssprecher gestern in Brüssel. EC
ausland SEITE 11meinung SEITE 13
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen