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Ohren auf

Auch für den Jazz muss man trainieren. Bei den Verwirrspielern von Der Rote Bereich wird man dabei fachgerecht durch alle Hände jongliert

Der Rote Bereich spielt heute um 21 Uhr im RAW-Tempel, Ambulatorium. Revaler Straße 99

In wenigen Tagen wird einem der Jazz dann wieder um beide Ohren geschlagen – beim Jazz-Fest und dem Total Music Meeting. Bis dahin am Ende des Monats aber hat man doch ein wenig Zeit, um noch zu trainieren und sich wieder auf den Stand der Dinge zu bringen. Am besten macht man das bei einer Band, die den Blick so weit schweifen lässt, dass da möglichst viele Bereiche abgedeckt werden. Ohne dem wohlfeilen Von-allem-etwas-Bauchladen zu verfallen. Am besten macht man’s mit Der Rote Bereich. Rudi Mahall an der Bassklarinette, Frank Möbus Gitarre und John Schröder am Schlagzeug. Auf einen Bassisten verzichten die drei generös. Aufgewogen wird der durch gute Muskelarbeit. Sie greifen ruppig Bebop-Riffs ab, schunkeln in souligen Grooves. Und anerkennen Traditionslinien halt vor allem als Geraden, die fortlaufen müssen. Nach vorn. Was bei konventionelleren Jazzanlässen immer noch für den Ehrentitel reicht, dass da gern ein Teil des Publikums aus dem Saal flüchtet. Weil es einfach nicht auf die klangsensibel lyrischen Momente warten kann, die das Trio durchaus auch anzuschlagen weiß.

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