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NPD mit Geldsorgen

NPD-Landesvorsitzender Peter Borchert wurde vorläufig festgenommen. Er soll Tankstellen überfallen haben

Die norddeutschen Neonazis scheinen Geldsorgen zu haben. Donnerstag vergangener Woche hat die Polizei den Neonaziführer Peter Borchert wegen des Verdachts krimineller Taten vorläufig festgenommen. Gestern erst gab die Kieler Staatsanwaltschaft bekannt, dass sie dem schleswig-holsteinischen Landesvorsitzenden der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) und einem weiteren Mitstreiter vorwerfen, mehrere Überfälle auf Tankstellen und Verstöße gegen das Waffengesetz begangen zu haben.

„Den Personen wird zur Last gelegt im Oktober bei einer Tankstelle eingebrochen zu haben, und bei einer anderen es ohne Erfolg versucht zu haben“, erklärt Oberstaatsanwalt Uwe Wick. Um weiteres Beweismaterial zu sichern, durchsuchten gestern Beamte des SEK die Privatwohnungen und das Nazizentrum „Club 88“ in Neumünster.

In den letzten Jahren hat Borchert, der mit dem Hamburger Nazichef Christian Worch die Naziszene zwischen NPD und Freie Nationalisten organisiert, sich verstärkt um den Club bemüht. Mittlerweile hat sich der Club mit dem chiffrierten Namen „Heil Hitler“ zu einem bedeutenden Nazi-Zentrum entwickelt. Anlässlich des siebenjährigen Bestehens des Zentrums feierten im September 2002 über 700 Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet in einer extra gemieteten Halle.

Nicht zum ersten mal muss sich die Staatsanwaltschaft mit Borchert auseinandersetzen. Bei Verfahren gegen Kameraden erscheint Borchert zwar gerne als rechtschaffender Zeuge und bei Aufmärschen gibt er sich als verlässlicher Ansprechpartner für die Polizei, aber er selbst stand mehrmals als Angeklagter vor Gericht.

Der wegen eines Tötungsdelikts bereits zu sechs Jahren Haft verurteilte Borchert, ist in diesem Jahr wegen des Tragens einer Waffe bei einem Diskobesuch zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Heute werden die beiden Beschuldigten dem Haftrichter vorgeführt. Andreas Speit

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