: GdP: Atomwirtschaft geizt
Atomkraftgegner fühlen sich von einer Zeitungsanzeige der Regierung verunglimpft
Lüneburg (dpa) – Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat angesichts der zu erwartenden Einsatzkosten für den bevorstehenden Castortransport von 20 Millionen Euro die Energiewirtschaft scharf kritisiert. GdP-Landesvorsitzender Bernhard Witthaut sagte nach einem Gespräch mit der Polizei-Einsatzleitung in Lüneburg, es sei „unerträglich und unverschämt“, dass die Atomwirtschaft diese Kosten dem Steuerzahler überlasse.
An die Atomkraftgegner appellierte Witthaut, nur friedlich zu protestieren. „Sie sollten wissen, dass auch auf Seiten der Polizei tausende mit ihnen sympathisieren.“ Unterdessen fühlen sich die CastorgegnerInnen von der Bezirksregierung verunglimpft. Diese hatte am Sonnabend eine rund 14.000 Euro teure Anzeige in mehreren Zeitungen geschaltet. Ausgehend von einer „Gefahrenprognose“ legt die Behörde dar, warum das Versammlungsrecht bereits im Vorfeld des Castortransports eingeschränkt werden muss. Es sei von erheblichen Gefährdungen der öffentlichen Sicherheit auszugehen, heißt es. „Unser Protest wird vorsätzlich ins falsche Licht gerückt, damit Grundrechte aufgehoben werden können“, so ein Sprecher von „X-tausendmal quer“.
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