: ein neuer historikerstreit
Rothfels’ faschistische Geschichtskonzeption
Historiker streiten sich besonders gern und heftig, wenn es um die NS-Zeit der eigenen Zunft geht. So auch im neuen Heft der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, das heute erscheint. Professor Heinrich August Winkler versucht sich hier bereits zum zweiten Mal darin, seinen Lehrmeister Hans Rothfels, den Gründervater der Zeitgeschichtsforschung, gegen die Vorwürfe des Nachwuchshistorikers Ingo Haar zu verteidigen. Winkler wirft Haar „Geschichtsklitterung“ vor, weil er in seiner Doktorarbeit über Historiker im Nationalsozialismus auf die zweifelhafte geschichtspolitische Rolle von Rothfels beim Übergang zur NS-Diktatur hinwies. Während Winkler sich in teils seltsamen Haarspaltereien anlässlich einer Quelle ergeht, veröffentlichen wir den Auszug aus einer biografischen Studie von Karl Heinz Roth. Der Bremer Historiker weist nach, wie Rothfels zeitweilig eine faschistische Geschichtskonzeption vertrat. Der komplette Aufsatz erscheint Anfang 2003 in Heft 1 der Zeitschrift Sozial.Geschichte, früher 1999.
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