piwik no script img

Champus auf dem Campus

Die Eliteschmiede „European School of Management and Technology“ (ESMT) gründet sich morgen bei einem Festakt im Staatsratsgebäude. Stiftungskapital fehlt immer noch

Die Finanzierung ist immer noch wackelig, doch die „European School of Management and Technology“ (ESMT) lässt sich den pompösen Auftakt nicht nehmen. In einem „feierlichen Gründungsakt“, so die Ankündigung, wird sich die Business School in Anwesenheit von Bundespräsident Johannes Rau und Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) morgen gründen. Die privat finanzierte Schule, die zur führenden Kaderschmiede der deutschen Wirtschaft werden soll, wird von zahlreichen Großkonzernen wie ThyssenKrupp oder dem Allianz-Konzern unterstützt.

Zuletzt hatte das Prestigeprojekt jedoch für weniger glanzvolle Nachrichten gesorgt. Die ESMT unter Leitung des englischen Wirtschaftswissenschaftlers Derek F. Abell kämpft immer noch um die staatliche Anerkennung und mit Finanzierungsproblemen. Der laufende Betrieb soll durch Kapitalerträge einer Stiftung finanziert werden. Von den anvisierten 100 Millionen Stiftungskapital fehlten bis zuletzt noch 25 Millionen.

Dass der Senat die Lücke deckt und sich an den anfallenden Umbaukosten des Staatsratsgebäudes beteiligt, ist unwahrscheinlich. Das Argument: Der Staat stelle schon das Gebäude – immerhin ein Gegenwert von 23,8 Millionen Euro – kostenlos zur Verfügung. Doch selbst mit den 25 Millionen ist das bisher bekannte Finanzierungskonzept nach Ansicht von Experten fragwürdig. Hans Weiler, Expräsident der Viadrina-Universität in Frankfurt (Oder), rechnete jüngst vor, dass jeder Student mindestens 100.000 Euro Gebühren pro Jahr zahlen müsse.

Sicher sind dafür Lehrplan und Zielgruppe der Schule. Sie will Führungskräften unter 30 Jahren unter anderem einen Master of Business Administration (MBA) anbieten. Die Studiengänge für jährlich rund 500 Absolventen sollen 2004 beginnen. SUSANNE LANG

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen