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Bildungsdebatte jetzt führen

Der Leitantrag von Parteichef Olaf Scholz zur Bildungspolitik der Hamburger SPD stößt beim „Elternverein Hamburg“ auf starke Kritik. „Die Chance auf einen großen bildungspolitischen Wurf wurde vertan“, kritisiert der eher SPD-nahe Verein im Vorfeld des heute beginnenden Sonderparteitags zum Thema Bildung. „Hamburgs Eltern schauen an diesem Wochenende auf die SPD und wünschen sich klare Zielvorstellungen und mutige Visionen“, sagt die Vorsitzende Karen Medrow-Struß. Vor allem stört sie die Umgehung der Strukturdebatte. Der Leitantrag, der ab heute im Bürgerhaus Wilhelmsburg disktutiert wird, hält am Elternwahlrecht zwischen Gesamtschule und dreigliedrigen Schulsystem fest. Medrow-Struß: „Solange wir dies tun, wird es uns nicht gelingen, Chancengleichheit herzustellen.“ Irgendwann müsse man beginnen, die Eltern von der destruktiven Wirkung der Selektion zu überzeugen. Pisa-Testsieger Finnland habe dies auch geschafft. Die SPD solle sich deshalb zur Gesamtschule bekennen und versuchen, die Eltern dieser Stadt zu überzeugen.

Wenig erträglich sei zudem die Ansage von Scholz, „empfindliches Bußgeld“ für Eltern von Schwänzern zu erheben. „Hamburger Eltern wollen, dass ihre Kinder zur Schule gehen und Leistung bringen“, sagt die zweifache Mutter: „Nur das Programm von Schule muss letztlich Karstadt und Gameboy toppen.“ KAJ

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