: Marktstudie zum Öko-Investment
Anlegervertrauen nimmt weiter zu. Die Mittelzuflüsse in Umweltaktien und -fonds stiegen in drei Jahren enorm
Das Vertrauen der Anleger in grünes Investment ist offenbar weiter gestiegen. So jedenfalls lautet das Resümee der diesjährigen Marktstudie, die Ecoreporter.de im Auftrag des Öko-Zentrums NRW erarbeitet hat. Demnach investierten Anleger im Jahr 2001 rund 1,9 Milliarden Euro in Umweltaktien und Fonds. Drei Jahre zuvor waren es erst 100 Millionen Euro.
Die Erhebung zu nachhaltigem Investment zeigt, dass bis Ende 2001 nicht nur die Mittelzuflüsse in diesem Bereich gestiegen sind. Auch die Zahl der angebotenen Fonds ist „deutlich“ gewachsen: Ende 2000 waren 43 Produkte verfügbar, ein Jahr später 62. Diese Entwicklung spiegele die steigende Nachfrage wieder, der die Branche nachzukommen versuche.
Die derzeit bevorzugten Anlageformen seien Fonds und Zertifikate, während 1998 grüne Anleger vorwiegend in Aktien investiert hätten. „Wer heute sein Geld in Wertpapiere anlegt, favorisiert zumeist börsennotierte Papiere.“ Die Mittelzuflüsse in diese Werte seien 2001 „um das Zehnfache größer als jene in außerbörslich gehandelte Aktien“. Das Gros des investierten Vermögens komme der Branche der erneuerbaren Energien zugute. 55 Prozent der Kapitalerhöhungen kamen 2001 aus diesem Bereich, heißt es beim Öko-Zentrum NRW.
Trotz der hohen Steigerungsraten bei den Mittelzuflüssen habe es jedoch auch im Bereich des grünen Geldes Probleme und Risiken gegeben. So habe, wer 2000 und 2001 in dieses Segment neu investieren wollte, „oftmals zu hohen Aktienkursen“ einsteigen müssen. „Das war riskant“, so die Studie, denn „Kursabstürze drohten und drohen noch“. Auch sei der Markt des grünen Geldes schon längst „kein Geheimtipp“ mehr, bei dem sich „die gute Tat mit extremen Gewinnchancen verbinden lässt“ – dafür seien die Aktienkurse 2001 „in zu hohe Regionen enteilt“. ALO
Marktstudie Grünes Geld, herausgegeben von der Deutschen Messe AG, 74,80 Euro. Info und Bezug beim Öko-Zentrum NRW, Sachsenweg 8, 59073 Hamm, Telefon (0 23 81) 3 02 20-0, Fax -3 02 20-30; www.gruenes-geld.de
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