: stationen des lebens
Rudolf Augstein (1923–2002)
Rudolf Augstein wurde am 5. November 1923 in Hamburg geboren. Nach seinem Abitur 1941 arbeitete er als Volontär beim Hannoverschen Anzeiger. Ab April 1942 leistete er Kriegsdienst. 1945 geriet Augstein in amerikanische Gefangenschaft. In diesem Jahr begann er beim Hannoverschen Nachrichtenblatt zu arbeiten. 1946 übernahm Augstein das Ressort Deutschland beim Nachrichtenmagazin Diese Woche. Mit 23 Jahren wurde er dessen Herausgeber und Chefredakteur. Er nannte das Magazin ab 1947 Der Spiegel. 1962 begann die so genannte Spiegel-Affäre: Der Spiegel hatte in einer Titelgeschichte über die nur bedingt vorhandene Abwehrbereitschaft der Bundeswehr berichtet. Der damalige Verteidigungsminister F. J. Strauß witterte Landesverrat, Augstein saß 103 Tage in Untersuchungshaft. Das Verfahren endete mit einem Freispruch. Strauß musste zurücktreten. 1972 kandidierte Augstein für den Deutschen Bundestag. Er zog ins Parlament ein, schied aber bereits nach drei Monaten auf eigenen Wunsch wieder aus. 1974 schenkte Augstein 50 Prozent seines Unternehmens den Mitarbeitern (siehe Medien Seite 18). Vor zwei Jahren heiratete der vierfache Vater Augstein Anna Maria Hürtgen (52). Es war seine vierte Ehe.
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