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Erzbischof entführt

Kolumbien: Oberhaupt der lateinamerikanischen Bischofskonferenz und ein Prieser gekidnappt

BUENOS AIRES taz ■ Der kolumbianische Erzbischof und Präsident der lateinamerikanischen Bischofskonferenz (Celam), Jorge Enrique Jiménez, ist am Montag in Kolumbien entführt worden. Die Sicherheitskräfte schreiben die Tat der linken Farc-Guerilla zu. Der Erzbischof war mit seinem Wagen unterwegs zu einer Messe etwa 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bogotá, als er von Bewaffneten gestoppt und verschleppt wurde. Auch ein begleitender Priester wurde entführt, zwei weitere Begleiter wurden freigelassen.

Die Armee schickte eine Spezialeinheit in die Region. Heereschef Carlos Ospina bot umgerechnet 36.000 Euro Belohnung für Hinweise auf das Versteck des verschleppten Bischofs. Im seit über 30 Jahren andauernden kolumbianischen Bürgerkrieg geraten Kirchenvertreter immer öfter ins Visier bewaffneter Gruppen. Bereits im März dieses Jahres gab es Drohungen gegen mehrere Geistliche, darunter auch gegen Jiménez. Seither wurden neun Priester und eine Nonne ermordet. Im März wurde der Erzbischof der Stadt Cali, Isaias Duarte Cancino, von mutmaßlichen Mitgliedern der Drogenmafia ermordet. Vor allem in Gebieten der Drogenmafia, der rechtsextremen Paramilitärs oder der Guerilla sind Kirchenvertreter in Gefahr. Oft sind sie dort die einzigen Ansprechpartner der Zivilbevölkerung. Papst Johannes Paul II. forderte gestern die Entführer auf, Jiménez unversehrt freizulassen. Der Essener Weihbischof Franz Grave bezeichnete die Entführung des ersten Repräsentanten der lateinamerikanischen Bischöfe als „Skandal“ und „Untat“. Jiménez sei enger Kooperationspartner der Hilfsorganisation Adveniat, so Grave. INGO MALCHER

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