: US-Bischöfe mit neuen Richtlinien
WASHINGTON ap ■ Nach den jüngsten Skandalen in der katholischen Kirche der USA hat die Bischofskonferenz in Washington neue Richtlinien für den Umgang mit Fällen von sexuellen Misshandlungen verabschiedet. Zuvor hatte der Vatikan Regelungen gefordert, die sowohl die Belange der Opfer als auch die der Priester berücksichtigen. Die mit großer Mehrheit angenommene Vorlage muss noch vom Vatikan gebilligt werden. Der Vorlage zufolge sollen Bischöfe, denen ein Fall von sexueller Misshandlung seitens eines Geistlichen vorgetragen wird, zunächst vertrauliche Ermittlungen einleiten. Sollte sich der Vorwurf dabei als plausibel erweisen, muss der Beschuldigte beurlaubt werden. Danach muss ein kirchliches Tribunal über Schuld oder Unschuld des Betroffenen befinden. Kritiker machten indessen geltend, die neuen Regelungen gäben den Bischöfen zu viel Entscheidungsbefugnis über die Einleitung von Ermittlungsverfahren. Gerade sie hätten bei den jüngsten Skandalfällen jedoch versagt und damit die derzeitige Krise überhaupt erst ausgelöst.
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