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Ölpest an Spaniens Küste

Ölteppich bewegt sich auf Küste zu. Tanker droht auseinander zu brechen. Weiteres Unglück vor Dänemark

MADRID taz ■ Im nordspanischen Galicien macht sich Verzweiflung breit. Am Samstag früh erreichte das Öl des in Seenot geratenen Tankers „Prestige“ die Küste. Dies konnten auch die 18 Kilometer Schwimmbarrieren, die vom Seerettungsdienst ausgebracht worden waren, nicht verhindern.

Auf über 100 Kilometern sind Strände und Felsen von einer schwarzen Schicht überzogen. Seevögel mit ölverklebtem Gefieder werden von Helfern aufgesammelt. Den größten Schaden richtet die „schwarze Flut“ bei Fischbeständen und Meeresfrüchten an. Hunderte von spanischen Familien haben innerhalb von Stunden ihre Existenz verloren. Sie leben vom lukrativen Geschäft mit den Muscheln und Krustentieren. In wenigen Tagen wäre die Weihnachtskampagne losgegangen. Jetzt hat der Ölteppich alles vernichtet.

Gestern bei Redaktionsschluss war die „Prestige“ 70 Meilen vom Ufer entfernt. Die Nacht über hatte der Wind den Tanker immer wieder zurückgetrieben. Ab heute soll ein holländischer Superschlepper das Unglücksschiff ins Schlepptau nehmen. Es ist schwer beschädigt. Der Riss im Bug hat sich mittlerweile auf über 40 Meter ausgedehnt. Das Deck über den zwei beschädigten Tanks deformiert sich langsam durch die ständige Kraft des Meeres.

Die spanischen Behörden befürchten, dass die „Prestige“ früher oder später auseinander brechen könnte. Dann wäre die Katastrophe perfekt. Denn der Tanker hat noch immer rund 72.000 Tonnen Öl an Bord.

Ein weiterer, mit 50.000 Tonnen Öl beladener Tanker ist vor der dänischen Küste auf Grund gelaufen. Nach Angaben der dänischen Marine saß die „Pindar“ seit dem späten Freitagabend im Kattegat fest. Im Laufe des Sonntags wollte ein Reservetanker 6.000 Tonnen Öl abpumpen. Bislang sei kein Öl ausgelaufen, hieß es. REINER WANDLER

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