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Die teuersten Satiren
40.000 Mark erhielt der damalige SPD-Vorsitzende Björn Engholm 1993 vom Satiremagazin Titanic wegen verschiedener Collagen. Vorausgegangen war ein Titelbild, das Engholm grinsend in Uwe Barschels Genfer Badewanne zeigte, dazu der Text: „Sehr witzig, Herr Engholm.“
20.000 Mark zahlte das Satiremagazin Eulenspiegel 1996 für ein Titelbild, das die DDR-Dissidentin Bärbel Bohley in kopulierender Stellung mit Helmut Kohl zeigte. Bärbel Bohley hatte 100.000 Mark verlangt
20.000 Mark musste der Autor Eckhard Henscheid 1996 an die Bankberaterin Gertrud Höhler zahlen, die mit ihrem Sohn in einer Anzeige für „American Express“ geworben hatte und dafür von Henscheid in konkret unter anderem als „brunzdumm“ verunglimpft worden war.
15.000 Mark gingen 1995 an den Focus-Chefredakteur Helmut Markwort, der sich von einem Cartoon des Zeichners OL bloßgestellt sah: „Ficken, ficken, ficken und nicht mehr an die Leser denken.“ Zahlen musste das Berliner Stadtmagazin Zitty, wo die Karikatur erschienen war.
7.500 Mark war es dem Satiriker Wiglaf Droste 1994 wert, den Feuilletonchef des Neuen Deutschlands, Peter Berger, in der jungen welt eine „Klemmschwuchtel“ nennen zu dürfen.
5.000 Mark verlangte und bekam Hans-Joachim Kulenkampff 1990, weil Wiglaf Droste und Simone Borowiak ihm in Titanic und neben einem despektierlichen Bild letzte „Nachtgedanken“ angedichtet hatten.
5.000 Mark wurden Franz Josef Strauß zugesprochen, weil ihn 1981 der Karikaturist Rainer Hachfeld in konkret als Schwein in sexueller Pose mit anderen Schweinen dargestellt hatte.
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