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Ölpreis steigt – Rendite auch

Die Firma KWA in Bietigheim-Bissingen hat einen Fonds aufgelegt, der vornehmlich in Holzheizwerke investiert. Klimaschutz muss kein Geld kosten, sondern kann Geld einbringen. Erste Projekte realisiert

Die Firma KWA Kraftwärmeanlagen GmbH im schwäbischen Bietigheim-Bissingen hat einen neuen Fonds aufgelegt, der sieben Energieprojekte zusammenfasst: Holzheizzentralen, Blockheizkraftwerke sowie eine Solaranlage und Investitionen in Einspar-Contracting. Der Fonds wurde als klassische GmbH & Co KG gestaltet.

Am Ende soll eine Vorsteuer-Rendite von 7 Prozent herausspringen – unter der eher vorsichtigen Annahme, dass die Strompreise stabil bleiben, und die Ölpreise nur moderat steigen. Gehen die Ölpreise in den kommenden Jahren aber um mehr als 1 Prozent jährich in die Höhe oder steigen die Strompreise merklich, sind sogar satte Aufschläge bei der Rendite möglich.

Der Fonds ist damit das passende Investment für Anleger, die bereits für das nächste Jahrzehnt deutlich steigende Öl- und Gaspreise erwarten. Während eine Windparkbeteiligung – seriöse Planung vorausgesetzt – dank langfristiger Verträge eine recht sichere Investition ist, die weder nach oben noch nach unten allzu viele Spielräume bietet, ist das hier anders: Ein Zusammenbruch der Ölpreise könnte die Erträge erheblich mindern, ein Anstieg sie aber auch massiv in die Höhe treiben.

Ausschlaggebend dafür sind die Verträge, die den Projekten zugrunde gelegt wurden. Die KWA verkauft die Wärme an Kommunen oder Unternehmen, und hat dabei den Wärmepreis zumeist mehr oder weniger stark an den Öl- oder Gaspreis gekoppelt. „Zum Teil haben wir den Wärmepreis voll an Gas oder Öl gebunden, zum Teil nur zu einem bestimmten Prozentsatz“, sagt Anton Lutz, Geschäftsführer der KWA. Weitere Unsicherheiten, die jeweils gleichermaßen Risiken wie Chancen bergen, sind Veränderungen des Holzpreises sowie witterungsbedingte Schwankungen der Wärmenachfrage.

Die ersten beiden Projekte des Fonds sind bereits realisiert, sodass Investoren noch für dieses Jahr von den steuerlichen Verlusten der Gesellschaft profitieren können. Die weiteren Projekte sollen bis spätestens Herbst 2003 umgesetzt sein. Von den 3 Millionen Euro, die in die Projekte investiert werden, soll 1 Million durch Kommanditkapital aufgebracht werden. Etwa 60 Prozent werden über zinsgünstige Förderdarlehen finanziert, 250.000 Euro fließen an Zuschüssen in die Projekte. Bereits jetzt seien 400.000 Euro gezeichnet, heißt es. Die Mindestbeteiligung liegt bei 10.000 Euro, zuzüglich 5 Prozent Agio. Bei einer Laufzeit des Fonds von zwanzig Jahren kalkuliert die KWA eine Gesamtausschüttung von 253 Prozent der Einlage.

Bereits fertig gestellt sind ein Holzheizwerk in Sachsenheim im Landkreis Ludwigsburg und ein Blockheizkraftwerk in Leutkirch im Allgäu sowie eine Photovoltaikanlage in Weissach im Tal im Rems-Murr-Kreis. In Sachsenheim werden eine städtische Schule und eine Mehrzweckhalle mit Wärme versorgt, in Leutkirch sind es eine Grundschule und ein Hallenbad. Diese kommunalen Wärmekunden haben den großen Vorteil, dass sie als sichere Vertragspartner für die gesamte Laufzeit des Projekts feststehen – im Unterschied zu Unternehmen der Privatwirtschaft, die im Falle einer Insolvenz als Wärmekunden ausfallen können.

Dennoch wollte sich die KWA privaten Unternehmen nicht ganz verschließen: Ein Projekt im Energiefonds liefert Wärme an private Abnehmer – an zwei Gartenbaubetriebe in Malsch bei Karlsruhe. „Diese Investition haben die Banken natürlich sehr genau geprüft“, sagt KWA-Geschäftsführer Lutz.

Die höchste denkbare Sicherheit bringt indes ein Einspar-Contracting-Projekt in Sachsenheim, das ebenfalls im Fonds inbegriffen ist. Einspar-Contracting bedeutet: Der Investor saniert ein Gebäude oder die Gebäudetechnik und erhält über einen festgelegten Vertragszeitraum die eingesparten Energiekosten ausbezahlt. Im Falle Sachsenheim installiert die KWA in zwei städtischen Sporthallen Energie sparende Pumpen und Warmwasserbereiter sowie eine bessere Lüftungsanlage. Bei 48.000 Euro Investitionssumme wird die Stadt über acht Jahre hinweg jeweils 8.000 Euro an die KWA auszahlen. Damit werden die Investitionen refinanziert sein, und zudem ist eine gute Rendite gesichert.

Seit 1993 bietet die KWA ökologisch orientierten Kapitalgebern Beteiligungsmöglichkeiten an Energiefonds. Mit dem Geld wurden bisher bereits 17 Blockheizkraftwerke, zehn Holzheizanlagen und eine Wasserkraftanlage – überwiegend in Baden-Württemberg – realisiert. Der derzeit angebotene Fonds ist der achte dieser Art der KWA. Die Umsätze aller KWA-Gesellschaften lagen im vergangenen Jahr nach Firmenangaben bei 3,25 Millionen Euro.

Investoren erhalten aber nicht nur eine rein monetäre Rendite. Auch die ökologische Rendite kann sich sehen lassen: Für 10.000 Euro Einlage in dem aktuellen Energiefonds werden jährlich 38 Tonnen Kohlendioxid vermieden. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt bläst jeder Bürger im Jahr etwa 10 Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre – somit macht ein einmaliges Investment in Höhe des Mindestbetrags eine Durchschnittsfamilie in der Bilanz praktisch zum Nullemissionshaushalt.

BERNWARD JANZING

www.kwa-gmbh.de

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