: zyanid im bergbau
Deutsches Produkt, EU-weit verboten
Zyanide sind Salze der Blausäure (Zyanwasserstoff). Einige von ihnen (z. B. Natrium- und Kaliumzyanid) zählen zu den giftigsten chemischen Verbindungen, die es gibt. Die für einen Menschen tödliche Zyaniddosis liegt bei 1 mg des Zyanidanions (CNØ) je Kilogramm Körpergewicht. Bei einem Gehalt von 3 mg CNØ pro Liter ist ein Fluss biologisch tot. Im Bergbau werden Zyanide eingesetzt, um Metalle aus erzarmem Gestein auszuwaschen, so etwa Gold. Schwach goldhaltiges (1 bis 3 Gramm pro Tonne), zerkleinertes Gestein wird mit Zyanidlösung gefiltert. Das Gold verbindet sich dabei mit Zyanid zu Goldsalzen. Diese wiederum werden mit Hilfe von Kohlefiltern getrennt. Neben reinem Gold bleibt dabei eine schwermetallhaltige Zyanidlauge übrig.
100.000 Kubikmeter dieser schwermetallhaltigen Zyanidlauge flossen Anfang 2000 aus einem Rückstandsbecken bei der nordrumänischen Stadt Baia Mare aus und gelangten in die Flüsse Theiss und Donau, wo sie u. a. ein Massenfischsterben auslösten. In fast allen EU-Ländern ist das Auswaschen von Gestein mit Zyanid verboten. Einer der größten Zyanidproduzenten ist die Degussa AG in Düsseldorf. Seit einigen Jahren bieten Firmen wie Degussa teure Technologien zur Zyanidneutralisierung an. In Rosia Montana soll eine neue Methode der Zyanidneutralisierung mit Schwefeldioxid und Luft eingesetzt werden. KV
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