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Großes Unverständnis

Israel gibt sich bedeckt, was den Einsatz der „Fuchs“-Panzer betrifft

BERLIN ap/dpa/taz ■ Die israelische Regierung hat versichert, dass sie die von Deutschland erbetenen „Fuchs“-Transportpanzer nicht zum Kampf gegen Palästinenser einsetzen wird. Die Bild-Zeitung zitiert eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums mit dem Hinweis, der „Fuchs“ sei kein Panzer, „sondern ein gepanzerter Transporter“. „Damit kann man nicht kämpfen oder Häuser zerstören“, erklärte die Sprecherin. In Israel stoße der Streit über die Lieferung aus Deutschland deshalb auf großes Unverständnis.

Der Nachrichtenagentur dpa wollte das Verteidigungsministerium diese Auskünfte nicht erteilen. Den genauen Einsatz der Fahrzeuge wolle man derzeit nicht benennen, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums der Agentur. Es handele sich um gepanzerte Mannschaftswagen, die äußerst beweglich in bebautem Gebiet seien und deren Gebrauch die Soldaten schützen könne.

Auf Anfrage der taz wollte sich das israelische Verteidigungsministerium ebenfalls nicht näher zur Verwendung der Truppentransporter äußern. Eine Armeesprecherin bestätigte lediglich, an der ABC-Spürpanzer-Version des „Fuchs“ bestehe in Israel kein Bedarf. Was die Transporter und die ebenfalls angefragten Patriot-Raketensysteme betreffe, werde man darüber in den nächsten Wochen mit dem deutschen Verteidigungsministerium diskutieren.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte bereits gestern beschrieben, wie der Einsatz von Fuchs-Transportern den Israelis beispielsweise die Besetzung des Flüchtlingslagers von Dschenin erleichtert hätte. Mit ihren großen, schwerfälligen Panzern habe die israelische Armee nicht effektiv das Vorrücken der Soldaten in den engen Gassen von Haus zu Haus decken können. Mit dem wendigen „Fuchs“ hingegen könnten die Soldaten geschützter in den verwinkelten Straßen operieren.

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