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Rassismus-Stelle beklagt Ausgrenzung

In Europa werden Fremde immer noch „weit verbreitet“ im Job benachteiligt

BRÜSSEL dpa ■ Putzfrauen sollen die Landessprache perfekt beherrschen, Ausländer dürfen nicht im öffentlichen Dienst arbeiten, andere müssen gesonderte Toiletten benutzen: In Europa werden Fremde immer noch „weit verbreitet“ vom Arbeitsmarkt ausgegrenzt und im Job benachteiligt. Zu diesem Schluss kommt die Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) in ihrem Jahresbericht 2001, der gestern in Brüssel vorgelegt wurde. Die Rassismus-Überwacher prangerten auch mehrere Fälle in Deutschland an.

Angehörige ethnischer Minderheiten und Einwanderer „sind häufiger arbeitslos, haben unsicherere und schlechter bezahlte Arbeitsplätze, werden seltener befördert und haben schlechtere Arbeitsbedingungen“, erklärte der Vorsitzende Bob Purkiss. Diese Ungleichheit müsse beseitigt werden, um die soziale Einbindung in die Gesellschaft zu erreichen: „Mit einem guten Arbeitsplatz kann man sich gute Wohnverhältnisse leisten, wodurch wiederum der Zugang zu einer besseren Ausbildung möglich wird.“

Es gebe aber auch positive Entwicklungen, betonte Purkiss. So hätten verschiedene Länder Gesetze gegen die Diskriminierung verabschiedet und spezielle Aktionspläne und Ausbildungsprogramme geschaffen.

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