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Seminare ans Netz

ProfessorInnen, die online gehen, bekommen 5000 Euro Zuschuss. E-Learning Projekte sogar für Psychologie

„Es hat nichts mit Sex zu tun. Man muss nichts kaufen. Man weiß nur nachher mehr als vorher“: So beschrieb gestern Ulrich Schmid, Geschäftssführer der vor kurzem gegründeten „Multimedia Kontor Hamburg GmBH“, im Scherz die Bedeutung von „E-Learning“. Weil Multimedia eine feine Sache ist und alle Hochschulen von den dafür bereitgestellten sieben Millionen Euro Fördergeldern profitieren wollen, hatte Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) im Januar die Entscheidung darüber an ein Professoren-Gremium namens „E-Learning Consortium Hamburg“ (ELCH) delegiert. ELCH bestimmt, welche Projekte gefördert werden, die GmbH betreut und vermarktet sie.

In einer ersten Runde wurden 16 von 80 Anträgen ausgewählt und mit zunächst 2,4 Millionen Euro gefördert. Zudem wurde eine einheitliche technische Plattform für alle Hochschulen erstellt. „Wir haben Projekte aus verschiedenen Fächern gefördert. Das reicht von Basiswissen für Ingenieure über Internet-gestützte Übungen in der Informatik bis hin zur Psychotherapie-Ausbildung“, sagte ELCH-Sprecher Wolfgang Swoboda. Bei letzterem handle es sich um einen videogestütztes Lehrmaterial für Diagnostik, dass auch für die Weiterbildung vermarktet werden könne.

In einer zweiten Runde sollten nun vor allem Studieneingangsveranstaltungen mit „Nutzerzahlen von 1000 und mehr“ gefördert werden. Daneben gibt es unter dem Titel „Seminare ans Netz“ 5000 Euro für ProfessorInnen, die ihr Lehrmaterial auf den Online-Plattformen verfügbar machen und sich für die interaktive Betreuung bereithalten.

Dass dies zu selten geschehe, sei „einer der Hauptkritikpunkte der Studierenden“, sagte Dräger. „Wenn zehn Prozent von diesem Angebot Gebrauch machen, ist das viel“, schränkt Swoboda ein. Ein Online-Seminar erfordere „Zeit und Mut“. KAJ

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