: Bin Laden empört Arafat
Arafat: Al Qaida instrumentalisiert Palästinenserfrage. Israel heuerte angeblich Palästinenser für Al Qaida an
GAZA afp ■ Palästinenserpräsident Jassir Arafat hat sich heftig über den mutmaßlichen Terroristenführer Ussama Bin Laden empört. „Ich sage ihm ganz offen, dass er sich nicht hinter der palästinensischen Sache verstecken soll“, zitierte ihn die britische Sunday Times gestern. Er frage sich, weshalb Bin Laden mit einem Mal die Palästinenser ins Spiel bringe, zumal er ihnen in der Vergangenheit „nie geholfen“ habe.
Arafat reagierte damit auf ein Bekennerschreiben von Bin Ladens Al-Qaida-Netzwerk, das im Internet die Verantwortung für die Anschläge auf israelische Ziele in Kenia im vergangenen Monat übernommen hatte. Die Palästinenser seien „gegen jeden Anschlagsversuch“, gleich ob er auf israelische oder andere Zivilisten verübt werde, sagte Arafat.
Die Autonomiebehörde hatte israelische Geheimdienstagenten beschuldigt, sich als Al-Qaida-Mitglieder ausgegeben und so Palästinenser im Gazastreifen angeheuert zu haben. Seit neun Monaten seien mehrere dieser Fälle beobachtet worden, sagte Sicherheitschef Abu Schbak. Der palästinensische Geheimdienst habe Handytelefonate und E-Mails aus Deutschland, Libanon und Israel an Palästinenser überwacht, in denen für Al Qaida geworben worden sei. Ursprünglich seien alle Botschaften aber aus Israel gekommen. Die Palästinenser hätten über palästinensische Israel-Kollaborateure oder Konten in Israel Geld erhalten. Israel wies die Anschuldigungen als „lächerlich“ zurück.
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