moscheebau: Ein Weckruf von den Minaretten
Die Habaschi-Sekte: schlimm – oder? Der „Islamische Verein für wohltätige Projekte“: harmlos – oder etwa nicht? Seine Moscheepläne am Görlitzer Bahnhof: ganz gefährlich – oder vielleicht doch nicht? Aber die „Islamische Förderation“, klar, das sind die verkappten islamischen Fundamentalisten, die unseren Kindern in staatlichen Schulen Religionsunterricht geben – ist das wirklich klar oder nur eine Verleumdung?
Kommentar von PHILIPP GESSLER
Wir wissen es nicht, und wer könnte es sagen? Wenn es uns schon schwer fällt, bei evangelischen Freikirchen oder gar bei katholischen Charismatiker-Gruppen die Spreu vom Weizen zu trennen, wie soll uns das gelingen bei einer fremden Religion mit einer fremden Sprache in einem fremden Milieu?
Jugendforscher sagen, unter Immigranten-Jugendlichen werde Religion auch deshalb wieder populär, weil die Integration immer weniger Erfolge vorweisen kann. Den Moscheebau und die Unsicherheit der Mehrheitsgesellschaft mit ihm könnte man deshalb als zweifaches Zeichen sehen: Wie wenig wir nach über 40 Jahren Zuwanderung aus dem muslimischem Raum über die Immigranten wissen. Wie wenig geglückt auch die Integration der Zuwanderer in die deutsche Gesellschaft ist.
Ist das so? Vielleicht. Auf jeden Fall sind die Pläne für den Moscheebau mal wieder ein Anlass, ja ein Weckruf, sich stärker mit den Zuwanderern, ihrer Integration und den Problemen wie Chancen eines Einwanderungslandes auseinander zu setzen. Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Baustelle, heißt es: Wir sollten uns mühen, die Menschen kennen zu lernen, mit denen wir an ihr arbeiten.
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