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EU-Parlamentspräsident Martin SchulzEklat bei deutscher Knesset-Rede

Mehrere Abgeordnete verließen den Saal und bezichtigen SPD-Politiker Schulz der Lüge. Der hatte gesagt, dass Palästinensern weniger Wasser zur Verfügung steht.

Seit Sonntag in Israel: Martin Schulz, hier in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Bild: dpa

JERUSALEM dpa/afp | Bei einer Rede des Präsidenten des EU-Parlaments, Martin Schulz (SPD), auf Deutsch im israelischen Parlament ist es zu einem Eklat gekommen. Abgeordnete der rechten Siedlerpartei von Wirtschaftsminister Naftali Bennett riefen „Schande“ und verließen unter Protest den Saal, wie israelische Medien am Mittwoch berichteten. Sie bezichtigten Schulz der Lüge.

Bennett schrieb auf seiner Facebook-Seite, Schulz habe gelogen, als er sagte, Palästinensern stehe weniger Wasser zur Verfügung als Israelis. Außerdem habe Schulz von einer Blockade des Gazastreifens durch Israel gesprochen. „Ich fordere den Präsidenten des Europäischen Parlaments auf, sich von seinen beiden lügnerischen Äußerungen zu distanzieren“, schrieb Bennett weiter. „Ich akzeptiere keine Lügen von einem Deutschen“, wurde der Minister zitiert.

Moshe Feiglin, Mitglied der Likud-Partei von Regierungschef Benjamin Netanjahu, war der auf Deutsch gehaltenen Rede ganz fern geblieben. „Ich werde während der Rede abwesend sein, weil es unpassend ist, dass im Parlament des jüdischen Staates eine Rede in der Sprache gehalten wird, in der unsere Eltern in die Eisenbahnwaggons und in die Krematorien gestoßen wurden“, schrieb er auf Facebook.

Kritik an Überempfindlichkeit

Zuvor hatte Schulz eine bisweilen übergroße Empfindlichkeit in Israel gegenüber Kritik aus Europa beklagt. „Gegenseitige Kritik ist in Demokratien ganz normal“, entgegnete er am Mittwoch in Jerusalem auf Vorhaltungen israelischer Journalisten.

Sie warfen Europa vor, Israels Besatzungs- und Siedlungspolitik in den Palästinensergebieten zu kritisieren, Menschenrechtsverbrechen wie in Syrien aber nur am Rande zu erwähnen. „Die EU steht zu ihren besonderen Beziehungen zu Israel, aber das bedeutet nicht, dass sie mit jeder Entscheidung der israelischen Regierung einverstanden sein muss“, betonte Schulz.

Beim Friedensprozess plädierte der EU-Politiker für Pragmatismus. „Die israelischen Siedlungen sind nach der Genfer Konvention illegal, aber sie sind auch real“, sagte er. „Wir brauchen keine Diskussion, ob sie legal oder illegal sind, sondern über praktische Lösungen“.

Einem Boykott Israels erteilte Schulz eine klare Absage. „Es gibt keinen Boykott. Im Europäischen Parlament gibt es dafür sicherlich auch keine Mehrheit“, sagte Schulz am Dienstagabend in der Hebräischen Universität von Jerusalem. „Wir führen eine Debatte, ob Erzeugnisse aus den Siedlungen in besetzten Gebieten auf den EU-Markt gelangen können, ohne die Regeln der Europäischen Union zu verletzen. Der Ausgang ist offen.“

Schulz, der sich seit Sonntag in der Region aufhält, hielt an der bedeutendsten israelischen Universität eine Gastvorlesung, nachdem ihm zuvor die Ehrendoktorwürde verliehen worden war. Die Universität würdigte damit nach Aussage ihres Präsidenten Menachem Ben-Sasson den Einsatz des deutschen Sozialdemokraten gegen Antisemitismus und Intoleranz.

Sanktionen sind Ländersache

Auf entsprechende Fragen antwortete Schulz: „Boykott ist ein sehr hartes Wort und bedeutet, dass Kooperation und Handel zwischen Ländern total geblockt werden. Davon ist keine Rede.“ Sofern es Überlegungen gebe, Sanktionen gegen israelische Produkte oder Einrichtungen zu beschließen, gingen diese nicht von der EU oder ihren Institutionen aus, sondern von einzelnen europäischen Ländern. Er persönlich trete dafür ein, „die fruchtbare Zusammenarbeit der EU mit Israel zu vertiefen“.

Zur Frage einer Kennzeichnungspflicht in der EU für Siedler-Produkte meinte er: „Ich bin mir nicht sicher, ob das helfen würde“. Die Hälfte seiner Gesprächspartner habe mehr wirtschaftlichen Druck auf Israel gefordert, die andere Hälfte davor gewarnt. Sollten die Friedensgespräche hingegen scheitern, werde die EU ihre Hilfen für die Palästinenser vermutlich sogar noch ausweiten müssen.

Die EU-Kommission hatte Mitte 2013 Leitlinien beschlossen, die verhindern sollen, dass europäische Beihilfen an israelische Forschungsstätten auch in die Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten fließen; diese werden von der EU als völkerrechtswidrig eingestuft. Auch die Durchsetzung der korrekten Herkunftsbezeichnung von Siedlerprodukten wird auf EU-Ebene derzeit vorbereitet; dies soll für Transparenz bei der Kaufentscheidung sorgen.

Am Montag hatte sich Schulz in Ramallah mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas über die laufenden Friedensverhandlungen gesprochen. Dabei habe er „direkte Friedensgespräche ohne Vorurteile und Vorbedingungen befürwortet“, sagte Schulz. Am Mittwoch will er eine Rede vor dem israelischen Parlament halten, bevor er am Nachmittag Staatschef Schimon Peres trifft.

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89 Kommentare

 / 
  • IP
    Izak Perlmann

    Viele Juden geben vor die deutsche Sprache zu hassen, aber ihr Verhältnis zur deutschen Sprache ist stark ambivalent. Abends wird häufig Heinrich Heine oder Grimms Märchen im Orginaltext gelesen.

  • TL
    Titus Löffler

    Nun gut, dass die Siedlerparty absichtlich die Eskalation gewollt hat kann ich durchaus glauben.

    Schulz hat auch nicht unrecht. Unabhängig von einer möglichen "besonderen" Verantwortung muss eine "Freundschaft" zwischen zwei Staaten auch deutliche Worte aushalten, mit den USA ist es ja das selbe.

    Europa sollte auch so selbstbewusst sein und diese Rolle einnehmen.

     

    Nur sind grundsätzliche Überlegungen doch leider was anders zu realen diplomatischen Auftritten, wo es für deutliche Worte mehr als genug Möglichkeiten hinter verschlossenen Türen gibt.

     

    Und hier fängt die Kritik an Schulz an. Die Rede auf deutsch finde ich noch harmlos aber das dass kritisch gesehen werden kann hätte er wissen müssen. Wenn er keine andere Sprache fließend kann oder sowas nicht einschätzen kann ist er einfach fehl am Platze. Ich wäre es auch aber ich bewerbe mich auch nicht für die Spitzenposition bei einer "Weltmacht".

    Und in einer Rede sooo ins Detail zu gehen und dann nicht mal selber die Zahlen kennen zeigt einfach das der Mann für den Job des _Oberkaspers im Wanderzikus EU der Falsche ist. Ich halte nicht viel von der Institution aber es tut keinem gut wenn der noch mehr zu sagen hat.

     

    Bei Wulff war glaube ich das Fazit: Zu klein fürs Amt.

     

    MFG

    Titus Löffler

    • @Titus Löffler:

      Es ist international üblich, daß Spitzenpolitiker reden in ihrer Muttersprache halten. Das wird nrigendwo infrage gestellt.

       

      Deutsch ist eine Sprache wie andere auch. Daß vor 80 Jahren die Nazis die deutsche Sprache mißbraucht haben ist traurig, aber das kann die Sprache nicht diskreditieren.

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    Nachdem vorherige Kommentare von mir nicht freigeschaltet wurden, die genaue Fakten zum Rohstoffraub Israels an den Palästinensern liefern, nochmal ein Versuch die auch hier gelebten Hetztiraden gegen Schulz ins richtige Licht zu rücken:

    www.btselem.org/sites/default/files/presentations/jordan_valley/water_eng.htm

    Tatsache (!!!) ist, dass es verbrecherische Siedlungen im Westjordanland gibt, in denen die Siedler über 400Liter geraubtes Wasser verbrauchen können, während sich Palästinenser im Nachbarort mit 20 Litern pro Tag zu arragieren haben.

    Wenn nun Menschen meinen, dass man bei dieser höchst rassistischen Verteilung des Eigentumes der Palästinenser Schulz zu attackieren haben, weil er gewagt hat, dieses verbrecherische Verhalten anzusprechen und weil diese Menschen lieber sehen, wie den Palästinenser weiter von Israel ihre Menschenrechte geraubt werden, spricht es für sich. Auch wenn die Redaktion belegte und im Sprachgebrauch den Urteilen den IGH angemessene Beiträge nicht freigibt, auch. Insbesonders wenn die Hetztiraden gegen Schulz sich hier so gestalten.

  • SA
    Scholem Alejchem

    Bennet erklärte Schulz habe gelogen, da den Palästinensern in Wirklichkeit gar kein Wasser zur Verfügung stehe.

    • DH
      Der hätt dir was gepfiffen der SCHOLEM ALEJCHEM
      @Scholem Alejchem:

      Haben Sie einen Link dazu

      oder ist das auch so ne

      LÜGE unter "Freunden".

  • IP
    Izak Perlmann

    @ Arne

    Wieso die Aufregung? Deutsch wird in Israel immer noch gut verstanden,vor allem in den gebildeten Schichten.

    Jiddisch ist könnte man als deutschen Dialekt bezeichnen.

    • A
      Arne
      @Izak Perlmann:

      Es geht nicht um das Verstehen, sondern darum, wie das rezipiert wird.

      Da kommt dann jemand aus Europa, der auch die Abgeordneten repräsentieren soll und quatscht in der Sprache, die eben manche Israelis noch verhasst ist und stellt damit ja auch dar: "Bitte, gewöhnt euch dran. Wir sind wieder die Herren in Europa. Da wird deutsch gesprochen."

       

      Insgesamt wird es evtl. wirklich nicht mehr viele stören in Israel, aber auf diejenigen, die es aus gutem Grund stört, sollte man eben Rücksicht nehmen.

      • H
        Hans
        @Arne:

        Es ist die "Muttersprache" des Politikers. Wenn ein EU-Politiker aus Italien italienisch in der Knesset sprechen würde, würde man sich auch nicht eschauffieren, auch wenn dort mal die Faschisten unter Mussolini italienisch gesprochen haben und Juden getötet haben.

  • Hier stehen einige Details zur Wasserproblematik:

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/martin-schulz-und-der-streit-ums-wasser-zwischen-israel-und-palaestina-a-953203.html

    Fazit:

    Keine israelischen Agrarprodukte mehr kaufen, dann hat sich das Thema bald erledigt.

    • W
      weatherman
      @Maharishi:

      Lassen sie mich raten - Mir Agrarprodukten aus arabischen Despotien haben sie wahrscheinlich äusserst wenig Probleme nicht wahr?

       

      Lol, ich glaube wenn dieser Boykottfuror jetzt wirklich noch ne große Sache wird kauf ich nur noch Produkte aus Israel.

      • @weatherman:

        Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass arabische Agrarprodukte die bessere Alternative zu israelischen wären.

        Ich betrachte das Problem der israelischen Agrarprodukte als wesentlichen Verursacher der Wasserproblematik singulär, d.h. unabhängig von der arabischen Despoten-Nachbarschaft.

        • @Maharishi:

          Was glauben Sie, mit wie wenig Wasser die Israelis für ihre Agrarproduktion auskommen. Die verlegen Leitungen mit Mikroporen direkt an die Wurzeln, an den Unis wird mit Hochdruck an neuen Wassertechnologien gearbeitet. Wenn ich in Europa diese gigantischen Berieselungsanlagen sehe, muss ich immer grinsen. Aber O.K., hier hat man eben ein anderes Wasserproblem.

      • @weatherman:

        Warum ist es eigentlich leider häufig so, dass jene, die MEINEN Israel zu verteidigen, eine extrem ausgeprägte schwarz-weiß-Sicht der Dinge haben und gerne mit nicht belegbaren Vorverurteilungen und Anschuldigen gegenüber anderen Foristen arbeiten.

         

        Ich persönlich glaube ja, dass solche Menschen der israelischen Sache (was immer das auch sein mag) helfen könnten, würden sie gute Argumente verwenden und sich auch auf Gegenargumente einlassen.

        • @anteater:

          hmm, ich fange gleich mal an:

          Der Wasserverbrauch ist deshalb unterschiedlich, weil man für den Bau "selbstgebastelter Raketen" eben weniger Wasser benötigt als für die Produktion landwirtschaftlicher Güter. Fragen Sie dazu mal den Biobauern ihres Vertrauens!

  • RR
    Rudi Rastlos

    "Senckbley

    12. 02. 2014, 21:54

    Die EU führt also laut Herrn Schulz „eine Debatte, ob Erzeugnisse aus den Siedlungen in besetzten Gebieten auf den EU-Markt gelangen können. Es darf vielleicht mal daran erinnert werden, dass diese Debatte „rein zufällig“ vor einem Jahr begann, als palästinensische Vertreter im Januar 2013 ....."

    Das mögen Sie öffentlich so wahr genommen haben. Fragen Sie doch einmal bei einer deutschen Tochter-Fa. nach, die Trinkwassersprudelgeräte vertreibt. Die verlor vor dem Hamburger Finanzgericht einen Streit um Einfuhrzölle auf als "Made in Israel"-deklarierte Ware. Das Hamburger Finanzgericht begründete damals seine Entscheidung damit, dass die Ware aus dem besetzten Westjordanland stamme und damit nicht aus dem mit dem Assoziierungsabkommen mit Israel zugrundegelegten Staatsgrenzen. Jeder interessierte Leser weiß, dass es keine völkerrechtliche Anerkennung der Besetzung gibt. Und am 25.02.2010 entschied der EuGH, dem das Hamburger Gericht den Fall vorgelegt hatte, "dass auf den Import von im Westjordanland hergestellten .... Waren Zoll zu erheben ist". Somit ist die Kontinuität der Debatte viel älter und länger nachweisbar, als Sie weißmachen wollen. Ich las davon damals in einem lediglich kleinen - keinem Leitartikel. Aber dank Wikipedia können Sie sich auch einen entsprechenden Artikel des "Spiegel" vom 25.02.2010 dazu zu Gemüte führen.

    • @Rudi Rastlos:

      Was und wann Gerichte zum Thema Zoll und Waren aus Judäa und Samaria etwas gesagt haben, ist die eine Sache. Die andere ist, wann die europäische Politik offiziell auf den Zug aufgesprungen ist, und das war eben ziemlich genau einen Monat, nachdem die palästinensischen Vertreter hierzu Forderungen an die europäische Politik gestellt haben. Die Erklärung der 13 EU-Außenminister zu diesem Zeitpunkt spricht Bände. Durch ihre Abhängigkeitsverhältnisse innerhalb des europäisch-arabischen Dialogs haben sich die Europäer zum Instrument arabischer Politik machen lassen. Und Schulz weiß das!

      • @Senckbley:

        Bei Ihren Kommentaren, oder zumindest Teilaussagen davon, rätsle ich ständig, ob Sie das wirklich ernst meinen. Das hier zum Beispiel: "Durch ihre Abhängigkeitsverhältnisse innerhalb des europäisch-arabischen Dialogs haben sich die Europäer zum Instrument arabischer Politik machen lassen."

        • @anteater:

          Sie meinen, die arabische Liga, die OPEC, die Organisation für islamische Zusammenarbeit hätten nicht die Macht, der europäischen Politik Auflagen zu erteilen?

           

          Ein kleines Zitat von Mana Ben Saeed Al-Otaiba, der Anfang der 70er Jahre Generalsekretär der OPEC war:

          "Maybe another aspect should be included in this dialogue (mit Europa) - most probably, our European friends will not want to mention this (!!!) - that is the political side of things.If there is no politicl harmony between us, how can we talk about commercial and economy harmony?"

           

          Der europäische Dialog mit der arabischen Welt steht - wie darin angedeutet - seit 1973 unter dem Vorzeichen einer antiisraelischen Politik. Ist Ihnen noch nie die Hohlheit der europäisch-schulzistischen Friedensformeln aufgefallen?

          • BB
            Butter bei die Fische
            @Senckbley:

            Jemand, der von der "Weltverschwörung des Judentums" spricht, der glaubt oder glauben machen will ein kleiner Zirkel elitärer Juden bestimme im Geheimen die Geschicke der westlichen Welt und führe "in Wahrheit" die Regierungen auf Basis ihrer wirtschaftlichen Macht und blankem Terror, der wird umgehend als "Antisemit" bezeichnet. Zu Recht.

             

            Für die rassistischen, ilamophoben Idioten, die meinen es reiche "Jude" durch "Araber" zu ersetzen und damit fundamental anderes Denken zu dokumentieren und "tiefe, ursprüngliche Wahrheiten und Zusammenhänge" aufzudecken, für diese Idioten haben wir leider noch keinen vergleichbar prägnanten Terminus.

  • L
    Logisch

    Wäre Schulz zu Hause geblieben, wäre ein Gezeter gleichen Ausmaßes zu erwarten gewesen. Man kann es diesen Peiesträgern eben niemals recht machen.

  • was soll die aufregung?

    habe die rede bei http://www.faz.net/aktuell/politik/israel-schulz-knesset-rede-im-volltext-12798970.html nachgelesen und finde sie ausgesprochen milde.

  • MF
    Moshe Finkel

    Die halbe Knesset hat unter der musikalischen Begeleitung von "hava nagila" den Saal tanzend verlassen.

    • @Moshe Finkel:

      Dann war das also ne Party in der Knesset ?

  • T
    Tacheles

    Schulz hat nur einen Fehler gemacht: vor der Knesset in deutscher Sprache seine Rede zu halten.

     

    Die albernen Antisemitismus-Anwürfe ignorieren seine Verdienste gerade was die Bekämpfung von Antisemitismus angeht - dafür wurde er aber justament in Israel ausgezeichnet!

     

    Lächerlich auch, das Wasserproblem klein zu reden. Um Wasser werden Kriege geführt, mitunter eben auch gegen ganze Bevölkerungsteile.

    Hier ein Bericht von Amnesty International von 2009:

     

    https://www.amnesty.de/2009/10/27/israel-verweigert-palaestinensern-zugang-zu-wasser

     

    Eine solche Existenzen vernichtende (!) Ungerechtigkeit ist nicht hinnehmbar, und ja, Israel ist auf engste mit Europa verknüpft anders als Syrien oder andere arabische Staaten, Einmischung ist deswegen Pflicht.

  • A
    Arne

    Das ist also der Spitzenkandidat der SPD für die Europawahl!

    Peinlich!

     

    Ich kann nicht beurteilen, wie die Versorgung mit Trinkwasser in den israelischen Gebieten aussieht, die von Palästinensern bewohnt werden, aber Schulz hat tatsächlich geschafft, die Schwachstelle der EU-Außenpolitik in lächerlichster Form darzustellen. Die EU hat keine einheitliche Amtssprache, sondern eben -zig Stück, was dafür sorgen soll, dass sich z.B. deutsche unterbezahlte Lohnabhängige nie mit griechischen Menschen in gleicher oder schlechteren Lage solidarisieren können.

    Von all diesen Amtssprachen wählt er ausgerechnet Deutsch zur einer Ansprache im israelischen Parlament. Es ist richtig, dass Evrit für einen ungeübten Mitteleuropäer wirklich sehr schwer auszusprechen ist, aber English wird in Israel idR gut verstanden. Außerdem wäre es freundlich für den Gastgeber gewesen, wenn er das sicherlich unproblematische Jiddisch genommen hätte, was auch ein Deutscher gut sprechen und verstehen kann. Dass offenbar in dem Stab eines EU-Parlamentspräsidenten und SPD-Spitzenkandidat niemand aufzufinden ist, der eine dieser unproblematischen Sprachen beherrscht, sagt eigentlich alles über die EU als außenpolitischer Faktor.

     

    Thx to Miss Nuland!

    • @Arne:

      ich vermag niucht zu erkennen, was die deutsche Sprache mit der Shoa verbindet. Nur weil widerliche Massenmörder eine Sprache vor 80 Jahren sprachen, ist diese nicht schlecht. Es ist international auf allen politischen Bühnen üblich, daß Politker Reden in ihrer Muttersprache halten.

       

      Soll jetzt dann Englisch in allen ehemaligen Kolonien, Irak Afghanistan, Vietnam, etc. aus solchen Gründen nicht mehr akzeptiert werden bei Auftritten US-amerikanischer oder britischer Politiker ?

    • H
      Hans
      @Arne:

      Wenn das Parlament ihm die Ansprache in deutsch, was er scheinbar besser beherrscht als Englisch, gestattet, dann verstehe ich die Aufregung nicht.

       

      Er hätte natürlich vorher noch eine andere Sprache lernen können, um seinen Gastgebern entgegen zu kommen, oder in in Englisch vor sich hin stammeln, wie so viele deutsche Politiker, doch erwarten wir das auch von unseren Staatsgästen, oder erwarten die Israelis das auch von Nicht-deutsch-Muttersprachlern?

      • A
        Arne
        @Hans:

        Naja, das Kennedy mal einen Satz in Deutsch gesprochen hat, wird immer noch hier zitert.

         

        Mir persönlich ist auch nicht bekannt, dass jemals vorm Bundestag ein ausländischer Staatsgast, egal, in welcher Sprache eine Rede gehalten hätte, in der er die BRD für ihre Politik kritisiert hätte. Imo kann man ganz drauf verzichten.

        ABER:

        Der Vergleich hinkt solange, wie im Deutschen Bundestag keine Sprache damit assoziiert wird, dass die Benutzer dieser Sprache vor 80 Jahren versucht hätten, alle Deutschen systematisch und brutal auszurotten. Ich halte es für nichts weiter als höflich, auf sowas Rücksicht zu nehmen, wenn ich irgendwo zu Besuch bin.

         

        Aber stimmt schon: Dass niemand im Europäischen Parlament bemerkt hat, dass Deutsch unpassend sein könnte, zeigt, dass nicht nur Schulz, sondern wohl das ganze Parlament nix von Höflichkeit, Rücksichtnahme oder Benehmen hält.

        • @Arne:

          Was bin ich froh, dass die mir persönlich bekannten Juden jeglicher Nationalangehörigkeit das alles deutlich entspannter sehen als Sie: "Der Vergleich hinkt solange, wie im Deutschen Bundestag keine Sprache damit assoziiert wird, dass die Benutzer dieser Sprache vor 80 Jahren versucht hätten, alle Deutschen systematisch und brutal auszurotten."

           

          Soll die deutsche Sprache jetzt ausgerottet werden? Was damals passiert ist, ist unbeschreiblich, aber muss man den jeden Deutschen, dessen Großeltern zu der Zeit gerade anfingen zu pubertieren, generell Verurteilen und, ohne seine/ihre Einstellung/Haltung zu kennen, vorzuverurteilen, weil er/sie deutsch ist und spricht? Meines Erachtens hätte man dann aus dem damals geschehenen nicht wirklich viel gelernt.

          • @anteater:

            Genau meine Meinung !

          • A
            Arne
            @anteater:

            Wer verurteilt den wen, wenn er nur ein wenig Rücksicht nimmt?

             

            Ich schätze auch, dass bei den meisten Israelis Deutsch keinen Würgreiz mehr auslöst, aber wenn sie sich z.B. anschauen, was Daniel Barenboim bis heute mitmachen muss, weil er gerne mal Wagner in Israel dirigieren will, dann würde ich mich doch mal soweit in die Lage der paar Menschen versuchen einzufühlen, dass ich auf diese noch Rücksicht nehme.

            Es ist ja nicht so, dass in den Kulturspalten auch der BRD dieses Thema nie debattiert wurde. Insofern erwarte ich eben von einem Parlamentspräsident mit dem entsprechenden Personalstab wenigstens, dass er die Debatten diesbezüglich rezipieren kann. Dafür kann er selbst zu doof sein, irgendeine Fremdsprache zu kennen oder mal einen Kulturteil zu lesen, aber er hat doch Mitarbeiter in einer solchen Funktion.

  • K
    KASSANDRA

    Ich danke Herr/in Schulz.

    Mein Mann sagt das man

    sich für Eigentore

    bedankt.

    DANKE!

  • S
    Sikasuu

    Die Reaktion auf Schulzes Rede war zu erwarten.

    .

    Jeder der sich in Israel oder auch in einigermassen öffentl. Foren kritsch zur Siedlungs-, Besatzuns-,Militärpolitk meldet oder wie hier das "Wasserproblem" anschneidet bekommt fast immer starken Gegendruck.

    .

    Meist von Leuten mit geschliffener Sprache, sehr gutem Detailwissen, mit nicht langer persönlicher Vita in den Foren.

    .

    Wie sagte ein israelischer General mal: Es ist schon seltsam, uns selbst dabei zu zu sehen, wie wir, ein Volk das lange und schlimm unter Rassissmus und Kolonialissmus gelitten haben, hier reagieren.

    .

    Schalom

    Sikasuu

    • @Sikasuu:

      Es ist ein komplexes und heikles - und allein schon deshalb sehr sehr umstrittenes Thema. Sich da wie Sie unterschwellig in Verschwörungstheorien zu flüchten, es gäbe irgendwelchen geheimnisvollen Kräfte, die versuchen würden, alles mundtot zu machen, was sich in öffentlichen Foren kritisch zur israelischen Politik äußert, ist der Sache weder angemessen noch dienlich.

       

      P.S.: Wären Sie so nett, einen Quellenhinweis zu diesem Zitat zu verlinken? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein israelischer General von Rassismus und Kolonialismus spricht, wenn er die jahrhundertelange Verfolgungsgeschichte der Jüdinnen und Juden meint. Von daher hab ich Zweifel an der Authentizität dieses Zitats.

       

      Vielen Dank.

  • Würde Herr Schulz nicht justament im EU-Parlament kneifen, wenn es darum geht, Asyl für Edward Snowden in der Europäischen Union (oder zumindest Sicherheitsgarantien für einen Besuch) zu fordern - ich hätte glatt vermutet, der Mann versucht zumindest Rückgrat zu beweisen.

    • @Eine rechte Dummheit:

      Rückgrat der EU gegenüber der USA ?

      Eher wachsen Tomaten auf dem Mond, als dass die Europäer mit ihren "Freunden" mal wirklich auf "Augenhöhe" über das NSA-Problem Tacheles reden.

  • RW
    Rainer Winters

    Die Parlamentarier sind bestimmt nur früher gegangen, weil sie drüben im Siedler-besetzten Palestina noch ihren Garten sprenkeln wollten, bevor kein Wasser mehr da ist.

     

    Ist aber trocken da drüben...

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Weniger Wasser für die Palästinenser ist gelogen? Stimmt! Denn keiner würde den Palästinenser gerne weniger Wasser geben, als die fundametalistischen israelischen Hardliner.

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    "dass diese Debatte „rein zufällig“ vor einem Jahr begann, "

     

    Natürlich hat diese Boykott Debatte nicht rein zufällig begonnen. Erst nachdem sich die Palästinenser gegen den Widerstand der USA&Israel ihr Anrecht anerkennen lassen konnten, mit dem UN Beobachterstatus Israelische Völkerrechtsverbrecher in deh Haag am ISTGH anklagen zu dürfen, haben natürlich auch viele Länder über die Folgen ihrer vorhergehenden Unterstützung für die Verbrechen Israels gemacht. Das Ergebnis, nicht als Mittäter bei diesen Verbrechen vor Gericht auftreten zu wollen, zeigt sich nun in der Distanzierung von Diesen Besatzungsverbrechen. Als solche sind ja längst die Aktivitäten Israels vom IGH amtlich dokumentiert und ausführlich nach den für zivilisierte Staaten (Rom Statut akzeptierende) geltenden internationalen Gesetzen beurteilt:

    www.icj-cij.org/docket/files/131/1677.pdf

    • @1393 (Profil gelöscht):

      Der institutionalisierte euro-arabische Dialog ist wesentlich älter, er begann nach der Ölkrise 1973, als u.a. Kreisky und Brandt der Angstschweiß ausbrach und sie plötzlich ihre Liebe zu den Palästinensern entdeckten. Die Golfölstaaten haben ja zu der Zeit ihre Zuchtrute Öl entdeckt, um ihr Thema „Palästina“ zu pushen. Die Schmach nach zwei verlorenen Kriegen saß tief.

       

      Ihr immer wieder aufgewärmtes IGH-Urteil dagegen hat zehn Jahre auf dem Buckel, in denen die Politik das Thema nicht aufgegriffen hat – während die Boykottdrohung der Schulzisten ziemlich genau einen Monat nach der Intervention der Palästinenservertreter aufkam. Vielleicht kein Beweis für die arabisch-europäische Befehlskette, aber ein schwerwiegendes Indiz – und passend zu Gesamtbild!

      • @Senckbley:

        Es scheint mir so, als wünschten Sie, dass Europa den Kontakt mir der arabischen Welt völlig abbricht, warum auch immer.

         

        Zudem bringen Sie Argumente an, die einfach nicht nachvollziehbar sind. Europa hat nicht zwei Kriege verloren. Der größte Teil Europas hat zwei Kriege gewonnen.

         

        Das Erwähnen einer vermeintlichen "Zuchtrute" Öl lässt mich vermuten (schwer wiegendes Indiz!), dass Sie eine völlig feste (eigentlich festgefahrene) Meinung haben, von der Sie auch nichts abbringt, nicht einmal Fakten. Das ist schade.

         

        Ich persönlich begrüße es, dass die Palästinenser nun bei der UN und anderen Gremien Gehör finden kann. Dabei habe ich mit Juden per se überhaupt kein Problem. Von mir aus können Israel und Palästina ab sofort friedlich zusammenleben, wie auch der Rest der Menschheit.

        • @anteater:

          Ja, das wär's, dafür bin ich auch. In Israel selber klappt das ja sogar schon 4/5-wegs mit dem friedlichen Zusammenleben.

           

          Mit den zwei verlorenen Kriegen meinte ich natürlich die vom 1967 und 1973.

          Und um Himmel willen nicht den Kontakt mit der arabischen Welt abbrechen! Es gibt da hoffnungsvolle Entwicklungen und supertolle Leute, …

          http://blogs.timesofisrael.com/moslem-arab-and-pro-israel/

          ...aber das sind nicht die, die an der Macht sind und ihren Einfluss auf die europäische Politik geltend machen.

  • DJ
    Der Judenhass der Eurokratten ist eine Schande, ihre Obsession ekelerregend!

    Israelis haben nur 90% des wassers zur verfügeng der Palestinenser.

    .

    Bennet sagte das er es nicht nötig

    hat in der Kneset, auf Deutsch Lügen über Juden mit

    anhören zu müssen..

    Recht hat er.

    • @Der Judenhass der Eurokratten ist eine Schande, ihre Obsession ekelerregend!:

      Ihre These hinsichtlich der Verfügbarkeit von (Trink- bzw. Süß-)Wasser möchte ich hiermit offiziell anzweifeln.

  • Die EU führt also laut Herrn Schulz „eine Debatte, ob Erzeugnisse aus den Siedlungen in besetzten Gebieten auf den EU-Markt gelangen können. Es darf vielleicht mal daran erinnert werden, dass diese Debatte „rein zufällig“ vor einem Jahr begann, als palästinensische Vertreter im Januar 2013 von der EU Restriktionen gegenüber der „Siedlerpolitik“ verlangten: „In January 2013, European Heads of Mission in the Palestinian Authority called on the EU to stop Israel’s ... settlement enterprise, including preventing European companies to work in the settlements or to provide financial support to them.“

    In der Folge reagierten 13 europäische Außenminister nur wenige Wochen später (!) in der gewünschten Weise: „In response to this pressure, in February 2013, the EU formally recommended to label settlements’ products. On April 12, 2013, a group of 13 EU Foreign Ministers … sent a letter to Catherine Ashton, expressing their support to EU wide guideline on the labelling issue.“ http://www.medea.be/2013/11/the-european-union-and-the-palestinian-question-1957-2013-soft-diplomacy-and-hard-realities/

    Wieder einmal zeigt sich, dass der europäisch-arabische Dialog (wie Bat Ye'Or ihn in ihrem bahnbrechenden historischen Werk “Eurabia - The Euro-Arab Axis“ so schonungslos demaskierte) eine Einbahnstraße ist. Forderungen der arabischen Länder werden einfach durchgereicht, und Feigenblatt-Schulz errötet noch nicht einmal, wenn er im israelischen Parlament „Debatten mit offenem Ausgang“ daherlügt.

    • @Senckbley:

      Interessant, die Propagandaabteilung der israelischen Regierung ist auch schon da. :-)))

      • BB
        Butter bei die Fische
        @Maharishi:

        Wenn es mal die ist. "Eurabia" ist ein in rechtsextremistischen Kreisen gern benutzter anti-arabischer und anti-islamischer Kampfbegriff. Unter anderem begründete der rechtsextreme Massenmörder Anders Behring Breivik seine Taten damit, "Eurabia aufhalten" zu wollen.

         

        Die hetzerische Paranoia von einer Achse Arabien-EU gegen USA/Israel verdrängt, daß der größte Handelspartner Arabiens die USA sind und nicht die EU, daß die meisten im Kerneuropa lebenden Muslime nicht von der arabischen Halbinsel stammen, sondern aus der Türkei und vom Balkan, sie tragen säkulare Staatsformen mit und legen Wert auf eine eigene europäisch-islamische Identität.

        • @Butter bei die Fische:

          Breivik hat vieles zusammengerührt und sich auf viele berufen, sogar auf Jesus Christus. Ich schätze mal, mit Ihrer Argumentationsweise fahren Sie auch prinzipiell nur Landstraße, weil die Nazis ja mit den ersten Autobahnen in Verbindung gebracht werden.

           

          Nein, ein Kampfbegriff ist „Eurabien“ nicht, eher das Resultat analytischen Denkens. Durch schablonenhaftes Abschreiben von Kritikpunkten aus dem entsprechenden Wikipedia-Artikel werden Sie der historischen Tragweite der Thesen Bat Ye'ors jedenfalls nicht gerecht. Ich schlage vor Sie machen sich mal die Mühe und lesen das Original.

  • N
    NEU

    Israel wird nie verstehen wie heute Deutschland tickt und umgekehrt natürlich auch nicht. Für beide Länder bleibt für immer 1945. Das hat doch was von einer griechischen Tragödie. Schwierig ist dies natürlich für jene, die nach 1945 geboren wurden, denn sie verstehen nicht mal was 1945 war. Denn Wissen heißt ja nicht verstehen.

    • F
      Fragender
      @NEU:

      Verzeihung, doch ich verstehe Ihr Aussage nicht? Könnten Sie dies erläutern?

  • N
    NEU

    Israel ist bei der Pressefreiheit auf Platz 116, also in "guter Gesellschaft" mit Länder wie Venezuela, Ukraine, Algerien... . Von daher sollte man bei den Ansprüchen an das Demokratie Verständnis nicht so viel einfordern.

  • Schulz hat recht; die Plaästinenser dürfen z.B. an vielen Stellen in den besetzten Gebieten (heute Autonomiegebiet) keine Brunnen für ihre Häuser und Dörfer graben, weil sonst das Grundwasser für die israelischen Siedlungen und der dortigen Intensivlandwirtschaft knapp werden könnte.

    Stattdessen muss das in den palästinensischen Dörfern dringend benötigte Wasser dann angeliefert werden, d.h. in Tankwagen teuer herumgekarrt werden.

    Die Israelis reagieren immmer überempfindlich, wenn jemand die Wahrheit über ihre Politik der Schande den Palästinensern gegenüber konkret anspricht.

    Da sage ich nur: Schulz, weiter so !

    • @Tortes:

      Ich bekomme den Eindruck, dass man auch hier im Forum immer überempfindlich auf "die Wahrheit über" die israelische Politik reagiert. Würde mich nicht wundern, wenn Sie noch als Antisemit beschimpft würden.

      • @anteater:

        Zumindest kann man festhalten:

         

        Wer Behauptungen a la "DIE sind IMMER sonundso" aufstellt, neigt zumindest schon mal zu groben Verallgemeinerungen. Und die sind einer sachlichen Diskussion ebensowenig dienlich wie unterschwelliger Antisemitismus.

  • TZ
    Tutnich Zursache

    Mir fehlen in diesem Artikel eine Angabe, die auf der HP der tagesschau.de enthalten ist. Dort heißt es " So berichtete der EU-Parlamentspräsident von einem palästinensischen Jugendlichen. Der habe ihn gefragt, warum Israelis viel mehr Wasser zur Verfügung steht als Palästinensern. Er könne das nicht überprüfen, sagte Schulz und fragte die Abgeordneten, ob das denn wahr sei."

    Darüber hinaus wäre es nett gewesen, anzugeben, dass Schulz nach der Rede von anderen Abgeorneten verteidigt wurde.

    Der Eklat sollte also nicht das sein, dass ein Deutscher auf deutsch was gesagt hat, wodurch Isrealische Politiker beleidigt wurden sondern, dass ein Ausländischer Politiker in einem befreundeten Land konstruktive Kritik geäußert und eine unangenehme Frage gestellt hat worauf hin recht Politiker versucht haben ihm das Wort zu verbieten.

    • @Tutnich Zursache:

      beim thema israel setzt bei der taz regelmäßig der verstand aus.

  • S
    Sieguter

    "Im übrigen boykottiere ich beispielsweise auch Kartoffeln aus Ägypten, einfach weil ... es völlig blödsinnig erscheint, in einem wasserärmeren Land Feldfrüchte anzubauen, um sie nach Europa zu karren."

     

    Die ägyptischen Bauern werden von Ihrem Engagement begeistert sein. Gut, dass Sie wissen, was denen gut tut.

    • @Sieguter:

      Ja, wirklich gut, dass ich das weiß. Wenn man sich hinreichend lange mit Umweltwissenschaften beschäftigt, dann kann man das ganz gut beurteilen. Die einheimischen Bauern sind übrigens tatsächlich begeistert davon, dass ich bemüht bin, einheimische, wenn nicht sogar lokale Produkte zu kaufen.

       

      Sie dürfen sich jetzt gerne mal die Wasserbilanzen für Ägypten und den Rest Nordafrikas und des Nahen Ostens ansehen und dann kommen Sie bitte wieder und erzählen mir, fachlich fundiert, warum es sinnvoll sein soll, ein knappes, lebensnotwendiges Gut (Wasser, nur mal zur Erinnerung) für den Anbau für Exportkartoffeln zu verwenden. Ich bin gespannt.

  • MM
    Markus Meister

    Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit ist nie gut, was die Aussagen der israelischen rechts-konservativen Politiker einmal mehr beweisen.

     

    Ob Martin Schulz indes wirklich beurteilen kann, wem wie viel Wasser zur Verfügung steht, weiß ich aber auch nicht.

    • @Markus Meister:

      Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit sind sicherlich bei rechtskonservativen Politikern und Politikerinnen überproportional verbreitet.

       

      Aber inwiefern war nun Ihrer Ansicht nach die Kritik der israelischen Rechten an Schulz´ Rede nationalistisch und fremdenfeindlich?

    • G
      Gast
      @Markus Meister:

      Das hat Herr Schulz aber auch gar nicht behauptet, sondern gerade seine Unmöglichkeit der Beurteilung betont und daher die Frage weitergeleitet. Allerdings gibt es Weltbank- und UN-Berichte, die die Frage eindeutig beantworten - allerdings in einer Art und Weise, die Herr Bennett wieder als Lüge abtun würde.

  • G
    Gustav

    Das Recht muss sich durchsetzen.

    Ein Bundesstaat mit vielen kleinen in sich stabilen

    Bundesländern mit Minderheitenvetorecht für Minderheitenthemen, mit

    betriebswirtschaftlich äquivalenter Entschädigung ,

    dynamischen

    Grenzen innerhalb Israels=Palästinas,

    zeitlich unbefristeten, hohen Kompensationszahlungen für

    vorübergehende Landbeschlagnahmung anderer Bundesländer,

    festen politischen Verhältnissen innerhalb eines Bundeslands, klaren Außengrenzen, einer klaren

    innernationalen Migrationspolitik

    innerhalb der Bundesländer, einer klaren Einwanderungspolitik auf Nationalebene,

     

    einheitlicher Verfassung und festen Grenzen nach außen mit einer einheitlichen Außenpolitk würde

    das Land wirklich stabilisieren!!!

    Je mehr Terror ausgeübt wird, desto mehr Aufrüstung gibt es, desto mehr Refinanzierung durch

    Wirtschaftswachstum ist notwendig, desto mehr ökologische Ressourcen fallen zum Opfer, desto höher wird der Siedlungsausweitungsdruck, desto mächtiger werden die politisch gestützten Unternehmen, desto hoffnungsloser die Lage für viele eingepferchte von Despoten gesteuerte Palästinenser usw., desto wahrscheinlicher sind Terrorattacken und

    Vergeltungsanschläge und Zwangsräumungen.

     

    Enteignete Bauern sollten rückwirkend Ersatzgewächshäuser(mehrstockig, modern) mit gesicherter Wasserversorgung erhalten

    und Mietanlagen bewirtschaften.

    Das ist auf die Jahrhunderte gerechnet wirkliche Entschädigung! Und das würde auch die Binnenwirtschaft von Israel=Palastina enorm stärken.

     

    Die Zunahme des wirtschaftlichen Drucks

    sowohl der USA, als auch der EU würden die Kontrahenten zwingen miteinander vertieft wirtschaftlich zusammenzuarbeiten.

    Die Massenvernichtungswaffen müssen aus allen Staaten des Nahen Ostens entfernt werden.

  • L
    Lowandorder

    Martin Schulz - is halt 'n Guter

     

    und - allen zu gefallen,

    ist eine Kunst,

    die niemand kann.

     

    ps. alles andere hätte ja auch

    nachdenklich gemacht

  • B
    Bastler4711

    @Nepomuk

    Da bist Du in guter Gesellschaft. 'Kauft nicht bei Juden' hiess es früher.

    • @Bastler4711:

      Der Vergleich hinkt gewaltig. Über 20% der israelischen Bevölkerung sind keine Juden.

       

      Ich wüsste jetzt gerne, ob Sie für teilweise fragwürdige Gesetzesinitiativen in Israel, die sich gegen Moslems richten, auch direkt eine Parallele im dritten Reich suchen. Oder handelt es sich hier nur um die sogenannte Nazikeule, die gerne mal schnell ausgepackt wird, wenn es jemand wagt, mit der Politik Israels nicht vollumfänglich einverstanden zu sein?

      • @anteater:

        "Nepomuk" hatte hier in diesem Thread letzten Mittwoch nachmittag einen antisemitischen Kommentar gepostet, der auf eine islamistische, antiisraelische Propagandaseite verwies. Dieser Kommentar ist dankenswerterweise heute morgen von der Moderation gelöscht worden.

         

        Gerade bei solch sensiblen Themengebieten sollte man sich m. E. gut überlegen, wen man mitverteidigt.

      • @anteater:

        der vergleich trifft wie die faust aufs auge. es gibt weltweit 35 konflikte, von denen die meisten weitaus blutiger sind, als der konflikt zwischen araber und israel. es gibt millionen kriegstote jedes jahr und das einzige land, über den sich antisemiten aufregen, ist israel.

         

        ich jedenfalls habe noch keine "kaufentscheidungshilfen" zu produkten aus sudan, syrien, china..usw. gesehen.

         

        israel ist der jude unter den staaten und der blitzableiter für die modernen judenhasser.

         

        ein antisemit muss es sich gefallen lassen, als das bezeichnet zu werden, was er ist.

        • @mehrdad beiramzadeh:

          Na, da bin ich aber beruhigt, dass ich mich über so gut wie jeden mir bekannt werdenden Krieg oder bewaffneten Konflikt usw., usf. aufrege. Damit falle ich schon mal nicht unter die Antisemiten.

           

          Ob andere Foristen sich nur über den Konflikt zwischen Israel und Palästina aufregen, das kann ich nicht beurteilen. Wenn Sie das können, schön für Sie. Man sollte meines Erachtens gerade damit, jemanden einen Antisemiten (jemand der auch gegen Araber ist, richtig?!) oder Antizionisten zu schimpfen und verurteilen, vorsichtig umgehen. Am Ende tut man damit jemandem wirklich unrecht.

           

          Es soll darüber hinaus tatsächlich Menschen geben, die sich generell über die Herkunft der Produkte, welche sie konsumieren, Gedanken machen. Warum sollten diese das in einem Artikel über Israel erwähnen?

  • was'n geiler Spruch: „Ich akzeptiere keine Lügen von einem Deutschen“.

    Wuerd mich net wundern wenn der Spruch in Zukunft als Slogan umfunktioniert auf irgendwelchen rechten Foren rumgeistert

    • @popo:

      Klingt beinahe wie ein CSU-Wahlspruch. Wer betrügt, fliegt.

  • D
    D.J.

    @Nepomuk,

     

    "Ich achte seit Jahren darauf, dass ich wenig bis nichts aus Israel kaufe. Manchmal sind Waren leider nicht richtig ausgezeichnet."

     

    Das allein würde m.E. keinesfalls ausreichen, Sie als Antisemiten zu bezeichnen, nicht einmal unbedingt als Israelhasser. Falls Sie aber keine Waren aus Israel kaufen, aber es Ihnen bei anderen Ländern am A.... vorbeigeht, wenn Minderheiten wie Dreck behandelt werden, wären Sie nicht nur Israelhasser, sondern auch Antisemit. Wie das bei Ihnen aussieht, kann ich nicht beurteilen, gibt aber einige der Beschriebenen, die sich in schier unfassbarer Ignoranz auch noch für links halten.

    • @D.J.:

      Gut 20% der Bevölkerung Israels sind keine Juden. Man müsste schon sehr borniert sein, aus Gründen des Antisemitismus keine israelischen Produkte zu kaufen. Höchstwahrscheinlich tragen zudem noch viele weitere Menschen mit anderer Religion als der jüdischen zum Bruttoinlandsprodukt von Israel bei. Hierzu liegen mir derzeit leider keine Zahlen vor.

      • @anteater:

        Der Antisemitismus IST eine bornierte Ideologie.

         

        Hauptsache, man schadet "dem Juden".

      • @anteater:

        Im übrigen dürfte sich das Zusammenleben mit muslimischen Arabern in Israel wesentlich einfacher gestalten, wenn diese sich endlich mal dazu aufraffen könnten, Israel als jüdischen, demokratischen Staat anzuerkennen.

        • @Klartext:

          Es ist mir schier unmöglich, mich in die Situation eines in Israel lebenden Arabers zu versetzen. Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass es jedem halbwegs klar bei Verstand seiendem Menschen etwas schwer fallen dürfte, angesichts der israelischen Siedlungspolitik hier uneingeschränkt von einem demokratischen Staat auszugehen. Na ja, es sei denn, man glaubt, dass Herr Putin ein lupenreiner Demokrat ist.

  • "Palästinensern stehe weniger Wasser zur Verfügung als Israelis."

     

    Stimmt, das ist gelogen. Die Israelis haben Brunnen so positioniert, dass Süßwasser gefördert wird und unter dem Gazastreifen Salzwasser in die Grundwasserleiter infiltriert. Dieses Salzwasser können die Palästinenser fördern was der Aquifer her gibt. Nur trinken sollten sie es nicht. Zudem könnten die Palästinenser doch Wasser aus dem Mittelmeer entnehmen. Klar, auch kein Trinkwasser, aber dass ihnen generell weniger Wasser zur Verfügung steht ist einfach falsch.

  • Ich achte seit Jahren darauf, dass ich wenig bis nichts aus Israel kaufe. Manchmal sind Waren leider nicht richtig ausgezeichnet.

    • @Genosse Rudolf Starosta:

      Bislang sind mir auf dem deutschen Markt nur zwei Produkte aus Israel aufgefallen: Avocados und SodaStream Geräte. Was liefert Israel sonst noch so an uns?

       

      Im übrigen boykottiere ich beispielsweise auch Kartoffeln aus Ägypten, einfach weil die auch hier recht gut wachsen und es völlig blödsinnig erscheint, in einem wasserärmeren Land Feldfrüchte anzubauen, um sie nach Europa zu karren.

      • Z
        zzz
        @anteater:

        10 - 12% jedes komputerprogramms

        das sie nützen stammt aus israel,

        höchstwahrscheinlich besteht ihr

        DINGS mit dem sie hie schreiben

        sehr sehr israelisch. viele ihrer medikamente, teilweise ohne ausweichmöglichkeist sind israelisch. die möglichkeit das

        sie deutsche tomaten, kartoffeln, paprika.....

        die sie kaufen sind produkte

        israelischen saatgutes....

        es ist unendlich und das ist gut so!

        hier was zum lachen.

        älter aber klasse.

        http://www.youtube.com/watch?v=AbIQto3KPUM

      • P
        PeterWolf
        @anteater:

        Es gibt auch andere Agrarprodukte, von Tomaten bis Orangen, die hier als israelische Erzeugnisse verkauft werden, aber aus besetzten Gebieten stammen.

        Zumindest bei Orangen kann ich nicht auf hiesige Erzeugnisse ausweichen (als Kölner zähle ich holländische Agrarprodukte auch zu den heimischen)

        Da muss ich schon auf Spanien etc. ausweichen.

        Haben Sie auch schon an andere Produkte, z.B. aus der Rüstungsindustrie gedacht.? (Nicht nur die UZI)

        Ich verzichte aber auch umgekehrt auf Umsätze, wenn mir das Ziel unserer Exporte nicht sicher ist.

        Ich will ja schließlich keine Völkerrechtsverstösse sanktionieren.

        • @PeterWolf:

          Ok, danke. Tomaten aus Israel sind mir hier noch nie aufgefallen, was vllt. daran liegen mag, dass ich seit einem Italienurlaub in den 70er Jahren von Tomaten einen gewissen Geschmack erwarte, den keine Supermarkttomate hat (der vierte Aggregatszustand von Wasser: Tomate). Orangen, ja, korrekt. Produkte der Rüstungsindustrie "konsumiere" ich generell nicht, egal ob aus heimischer oder fremder Produktion.

          Das mit dem Umsatzverzicht ist ein guter Punkt. Erst gestern habe ich meinem Arbeitgeber gegenüber wiederholt erwähnt, dass ich Geschäfte mit z.B. dem saudischen Militär für sehr kritisch halte. Ich suche bereits eine andere Beschäftigung, da ich damit nichts zu tun haben möchte.

      • @anteater:

        Aus Israel kommen z.B. Jaffa-Orangen

        • @Tortes:

          Auch Jaffa-Cake?