piwik no script img

Liberale Männer gegen GenderFDPler gründen Männergruppe

Im Wahlkampf wollen sich die „Liberalen Männer in der FDP“ gründen und gegen „Genderideologie“ kämpfen. Die Parteispitze ist nicht begeistert.

Nur FDP-Männer oder auch „liberale Männer“? Foto: dpa

Berlin taz | Die FDP strebt mit großen Schritten dem Bundestag entgegen, da kommt ihr eine kleine Bewegung in die Quere: Am 5. August wollen sich die „Liberalen Männer in der FDP“ gründen. Eine Männerorganisation in der Männerpartei FDP, das klingt erst mal merkwürdig. Und dann auch noch mitten im Wahlkampf! Deshalb ist es auch nicht ganz leicht, etwas über die Neuen zu erfahren.

Die Initiatoren wollen nicht genannt werden und mit der taz-Redakteurin eigentlich auch nicht reden, sie ist ihnen zu feministisch. Aber es gibt bereits einen Programmvorschlag, den der Männeraktivist Arne Hoffmann auf seinem Blog „genderama“ veröffentlicht hat und dessen Existenz ebenso wie der anvisierte Gründungstermin der taz von einem der Initiatoren bestätigt wurde.

Das Ziel der liberalen Männer: „Eine tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern kann es nur geben, wenn die berechtigten Anliegen beider Geschlechter berücksichtigt und die Benachteiligungen beider Geschlechter thematisiert und beseitigt werden“, heißt es in dem Gründungspapier. „Jungen-, Männer- und Väterfeindlichkeit sind ebenso zu verurteilen und zu beseitigen wie Frauenfeindlichkeit.“

Die FDP ist allerdings ein nicht ganz einfacher Ort für fortschrittliche Männerpolitik. Sie ist auf Geschlechterpolitik insgesamt so gar nicht eingestellt. Und so ergeben sich im weiteren Programmentwurf einige Widersprüche:

Einerseits lehnt man – ganz FDP – Frauenquoten natürlich ab. Andererseits fordert man Männerquoten für alle Bereiche, in denen Männer unterrepräsentiert sind. Man findet Gleichstellung im Prinzip falsch, möchte aber gleichzeitig den weiblichen Gleichstellungsbeauftragten männliche zur Seite stellen. Die FDP-Spitze dürfte über solcherlei „Regulierungswut“, wie sie es nennen würde, nicht erbaut sein.

„Wir kommentieren das Vorhaben nicht“

Diskutabel werden auch weitere Forderungen sein: Das Sorgerecht getrennter Eltern soll ohne das heutige Einspruchsrecht der Mutter automatisch bei beiden Elternteilen liegen. Und ebenso wie Frauen abtreiben dürfen, sollen Männer eine Kindschaft ablehnen dürfen.

Zur liberalen Männergruppe möchte sich die FDP so gar nicht äußern

Letzteres findet etwa Dag Schölper vom Bundesforum Männer problematisch: „Männer, die keine Kinder wollen, sollten verhüten“, so seine Meinung. „Erst russisches Roulette spielen und dann keine Verantwortung übernehmen wollen, das ist mit unserer Vorstellung von Vaterschaft nicht vereinbar.“

Insgesamt sieht er ein etwas undifferenziertes Geschlechterbild in dem Programm. So werde der „Genderideologie“ vorgeworfen „Gleichmacherei“ zu betreiben. Genderorientierte Pädagogik wolle aber exakt das Gegenteil: jeden frei von Rollenstereotypen fördern. Die FDP-Männer jedoch finden, dass Jungen andere Interessen hätten als Mädchen – was eher wieder in die Klischee-Ecke führt.

„Ich weiß nicht, ob ich weinen oder mich freuen soll“, resümiert Schölper. „Es ist gut, wenn die FDP sich für Gleichstellungspolitik aus der Männerperspektive einsetzen will.“ Aber man müsse trotzdem immer beide Geschlechter berücksichtigen. „Da scheint hier eine gehörige Schieflage zu herrschen.“

Die Partei ist offenbar auch nicht ganz glücklich mit der neuen Initiative. Wortreich erklärt ein Sprecher, dass solche Organisationen in der FDP keinen offiziellen Einfluss haben. Auch die liberalen Frauen etwa gelten nur als „Vorfeldorganisation“ der Partei – allerdings eine einst erwünschte: Ihre Gründung wurde von der Parteispitze angeregt – wenn sie auch bis heute immer wieder in Frage gestellt wird. Zu der liberalen Männergruppe möchte sich die FDP aber so gar nicht äußern: „Wir kommentieren das Vorhaben nicht“, heißt es schmallippig aus dem Vorstand.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

81 Kommentare

 / 
  • Warum eine eigenständige, nicht in den Feminismus eingegliederte Männervertretung dringend erforderlich ist:

    https://allesevolution.wordpress.com/2017/06/15/warum-eine-eigenstaendige-nicht-in-den-feminismus-eingegliederte-maennervertretung-dringend-erforderlich-ist/

  • Immerhin scheinen Sie dieser Gruppe eine "fortschrittliche Männerpolitik" unfreiwillig zu attestieren, wenngleich die FDP "ein nicht ganz einfacher Ort" dafür sein sollte, oder?

     

    Offensichtlich haben Sie nicht verstanden, was fortschrittliche Männerpolitik ist.

     

    Ich darf Ihnen das an einem einzigen Beispiel erläutern.

     

    Das 7. Zusatzprotokoll der EMRK fordert im Art. 5: "Hinsichtlich der Eheschließung, während der Ehe und bei Auflösung der Ehe haben Ehegatten untereinander und in ihren Beziehungen zu ihren Kindern gleiche Rechte und Pflichten privatrechtlicher Art."

     

    Das ist Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern, und zwar allererster Sahne.

     

    Der Feminismus in Deutschland hat die Ratifizierung dieses Zusatzprotokolls seit 1984 verhindert.

     

    Alle anderen Ländern des Europarates, die unterschrieben haben, haben den 7. Zusatzprotokoll ratifiziert (bis auf NL, das Einwände hatte).

     

    Selbst die Türkei hat im August letzten Jahres ratifiziert, also nach dem Putsch. Selbst der Erdogan macht also viel eher eine Politik der Gleichberechtigung der Geschlechter, als es der Feminismus in Deutschland jemals tun wird.

     

    Wenn nun eine Männergruppe in der FDP eine "progressive Männerpolitik" fordert, dann wird diese die Ratifizierung des 7. Zusatzprotokolls fordern, als Vorbereitung für das Wechselmodell, welches im Parteiprogramm der FDP schon verankert ist.

     

    Der Feminismus hat es also geschafft, dass Deutschland bei der Gleichberechtigung der Geschlechter weit hinter Länder wie Armenien, Georgien, Azerbaidjan, Ukraine, Russland und der Türkei liegt, um nur einige Länder zu nennen, bei denen sich die Nackenhaare der Feminist.I.nnen aufrichten.

     

    Eine FDP-Männergruppe, die für das 7. Zusatzprotokoll und Wechselmodell eintritt, will lediglich DE erneut in der Gruppe fortschrittlichen Länder zurückbringen, weil der Feminismus dazu einfach intelektuell überfordert ist.

  • Dass Herr Lindner mit seiner FDP nicht gebraucht wird, werden die WählerInnen erst nach der Wahl 2017 bemerken. Man erinnere sich an den FDP-Größenwahn unter Westerwelle, 2009. Und man erinnere sich gleichzeitig an WählerInnen, die offen zugaben, die FDP wegen ihrer angekündigten Steuererleichterungen gewählt zu haben; und das waren auch Leute, die nicht einen Cent Steuern zu bezahlen hatten; sehr sinnig, oder?

    Eines musste man 2009 der FDP lassen: von fast allen Plakaten strahlten junge, unverbrauchte Gesichter, die vermutlich den Nachteil der Unbedarftheit hatten.

  • Endlich wird auch der Rainer Brüderle wieder aus seiner Isolation in der FDP befreit. „Keine Haare am Sack, aber im Puff drängeln.“, so erkannte man schon früher die jungen Liberalen immer sofort (;-))....

    • @Rainer B.:

      Er könnte sich mit dem Beta-Männchen Bartsch von der Linkspartei zusammentun, der alle Frauen anderer Parteien in ihrer Redegewandheit unter der seines Alpha-Frauchens Wagenkencht stellt.

       

      (http://taz.de/!5419541/)

      • @Rudolf Fissner:

        Also für Sie hier nochmal: Von a l l e n Frauen war nicht die Rede. Nur, weil Sie nicht richtig lesen können, oder permanent nur immer das rauslesen, was Ihnen gerade ins Konzept passt, wird daraus noch lange keine Tatsache.

  • Die angebliche Diskrepanz zwischen der Ablehnung von Frauenquoten und der Befürwortung von Männerquoten in bestimmten Bereichen löst sich dann auf, wenn man berücksichtigt, zu welchem Zweck diese Quoten eingerichtet werden sollen.

     

    Bei Frauenquoten geht es um Teilhabe an der "Macht", es geht darum, den Frauen selbst diese Jobs zu verschaffen, also um das Interesse der Frauen selbst, nötigenfalls sogar unter Umgehung der Regel, den fachlich besten auszuwählen.

     

    Bei den Männerquoten geht es nicht darum, Männern Jobs zu zu schustern, sondern um das Wohlergehen deren "Kunden". Also bei Grundschullehrern um die Kinder und Jugendlichen, denen oft genug männlicher Vorbilder fehlen, oder bei Pflegeberufen um die evtl. Scham der Patienten.

    • @Aranxo:

      "Aber wollen Sie sich dann auch von schlechter qualifizierten Quotenpflegern versorgen lassen? So wie das umgekehrt den quotierten Frauen derzeit oftmals vorgeworfen wird..." Eine seltsame Bemerkung. Bei der Quote geht es um gleich qualifizierte BewerberInnen. Diesen Mythos zu verbreiten disqualifiziert denn doch arg schnell.

      • @Karl Kraus:

        Sorry, dieser Kommentar ging an Uranus weiter unten (Montag, 23:26).

    • @Aranxo:

      "... nötigenfalls sogar unter Umgehung der Regel, den fachlich besten auszuwählen." Das ist falsch.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...wird in dieser 'Männergruppe' dann auch gestrickt?

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Nee, Autos repariert.

      • @Artur Möff:

        Mit Wolle?

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Die Forderung nach einer Männerquote finde ich lächerlich.

    Ich habe schon in einem typischen Frauenberuf gearbeitet und ja; es gibt Sexismus auch von Frauenseite, aber trotzdem gibt es kein Hindernis für einem Mann, Pflegedienstleiter oder Kitaleiter zu werden.

     

    Was die Rechte bezüglich ungewollter Schwangerschaft angeht: Ein Recht für Männer eine Abtreibung zu erzwingen, darf es nicht geben.

     

    Was ich allerdings durchaus diskutabel fände; wenn ein Mann in den ersten 2 bis 3 Schwangerschaftmonaten gewisse Untersuchungen verlangen und unter gewissen Voraussetzungen die Vaterschaft ablehnen dürfte.

    Zum Beispiel wenn die Pille vorsätzlich und ohne das Wissen des Sexualpartners abgesetzt wurde.

    "Schatz, ich nehme die Pille und mag keine Kondome. Ups, hat nicht funktioniert, ich bin schwanger"..ist nämlich durchaus des öfteren zweifelhaft und bei Vorsatz durchaus kriminell

    • @6474 (Profil gelöscht):

      "Ich habe schon in einem typischen Frauenberuf gearbeitet und ja; es gibt Sexismus auch von Frauenseite, aber trotzdem gibt es kein Hindernis für einem Mann, Pflegedienstleiter oder Kitaleiter zu werden."







      Das nicht, ich würde sogar sagen, dass es in der Relation zu den gesamten männlichen Mitarbeitern auch in Frauenberufen wesentlich mehr männliche Leitungspersonen gibt.



      Nur: Umgekehrt wird ein Schuh draus. Ich habe die Diskriminierung erlebt, weil ich als Mann nun überhaupt kein Interesse daran habe, irgendwelchen Verwaltungs- und Bürokratiescheiß zu machen und wollte immer im Gruppendienst bleiben. Das kann man einzeln jemanden erklären, aber ansonsten hat man ganz schnell das Stigma: "Als Mann schon so viele Jahre dabei und immer noch nicht Leiter, der muss ja doof sein oder mit dem stimmt irgendwas nicht."

       

       

      Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.

      Die Moderation

      • @Age Krüger:

        Ja, also sollte die Forderung aufgegriffen werden, und eine Quote eingeführt für die unteren Dienste in der Kita, der Alten- und Krankenpflege, nicht zu vergessen die Reinigungsberufe. Ob das alles dann noch laufen würde?

        • @Ute Krakowski:

          Mir wäre eine Gesellschaft lieber, in der auch eine Frau karrieregeil sein darf und ein Mann "karrierephlegmatisch" (um mal ein neues Wort zu kreieren. Dass es nicht mal einen Gegensatz zu "karrieregeil" in der kapitalistischen Sprache gibt oder man gleich auf Sachen wie "Versager" oder "Looser" kommt, sagt eigentlich alles über unser Wirtschaftssystem,)

  • Ach, der Arne Hoffmann wieder: Nachdem er jahrelang für radikal Rechte wie "Junge Freiheit" und "eigentümlich frei" (die Harz 4 ernsthaft als "Sozialismus" verunglimpfen) den Feminismus gebsht hat, versucht er es jetzt mit der FDP. Gender(ama) gaga!

  • Nachdem, wie auch bei den meisten anderen gesellschaftspolitischen Themen, das Pendel in den letzten Jahrzehnten überwiegend in eine Richtung ausschlägt, wundert es nicht, dass das Pendel, die 'Genderthematik' betreffend, nun vielleicht an der einen oder anderen Stelle auch einmal zaghaft in die andere Richtung unterwegs ist.

    • @Nikolai Nikitin:

      In welche Richtung soll denn dieses "Pendel" "gesellschaftspolitisch" ausgeschlagen sein in den letzten Jahrzehnten.

      Seit einem Jahrzehnt ist die Spaltung der Gesellschaft endgültig besiegelt durch die rotgrüne Sozialgesetzgebung. Sie glauben doch nicht, dass irgendwelche Gleiichberechtigungsgedanken auch in Gelsenkirchen-Buer oder gar in Duisburg-Marxloh je Fuß gefasst hätten. Da sei rotgrüner Hartz vor.

       

      Sie müssen nicht wie offenbar manche FDPler jeden Mist glauben, wenn manche Quellen nur aus ihrem eigenem kleinen Umfeld berichten können.

      • @Age Krüger:

        Lieber Herr Krüger, ich wollte mit diesem Beitrag nicht werten, sondern nur konstatieren.

    • @Nikolai Nikitin:

      Ach, die alte Pendellogik wieder! Halbwegs richtig wäre sie vielleicht so: Nachdem über viele Jahrhunderte das Pendel richtung Patriarchat ausschlug, Frauen von den meisten öffentlichen Ämtern ausgeschlossen blieben und Männer die Öffentlichkeit (und als Familienoberhäupter auch den Privatbereich) nach ihren Mustern gestaltet haben, ist dies auch nach 20 Jahren oft halbherziger Gleichstellungspolitik noch immer spürbar: in der Aufteilung bezahlter und unbezahlter Arbeit, in der Sexualisierung weiblicher Körper in Medien und Werbung, im Paygap, im Gangstarap usw..

      Zeit, dass damit Schluss ist -- reaktionäre Männerbünde gehören abgeschafft.

      • @Spin:

        Und ich dachte immer, wir werden seit 12 Jahren von einer Frau regiert. Die BRD verbietet nur Gruppen und Vereinigungen die sich entweder strafbar verhalten oder sich gegen die FDGO richten, nicht weil uns deren Meinung nicht gefällt, die BRD ist nicht Nordkorea.

        • @Sven Günther:

          Gruppen und Vereinigungen, die Zugangsbeschränkungen aufgrund der Nationalität, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder der sexuellen Selbstbestimmung erlassen, verhalten sich prinzipiell gegen die FDGO.

           

          Das haben sogar die meisten Burschenschaften inzwischen kapiert.

      • @Spin:

        ... Ihre Sicht, ok.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Spin:

        1. Diese Argumentation was über Jahrhunderte hinweg passiert wäre, finde ich als geschichtsinteressierter Mensch doch recht zweifelhaft, weil dabei sich entgegengesetzt verlaufende historische und auch momentane Entwicklungen ignoriert werden und ein gesellschaftlicher Wissensstand von heute als moralischer Maßstab auf historische Gesellschaften angewandt wird.

        Kurz: Es ist schon recht bequem als studierter Mensch im Jahre 2017, dem Bauer aus dem Mittelalter vorzuwerfen, das er die Welt für eine Scheibe hielt und seine Frau mit Kindern die Hausarbeit und Erziehung erledigte und er das nicht hinterfragte, weil zwischen Ernte, toten Kindern und Frontdienst keine Zeit zum hinterfragen, sich bilden etc vorhanden war.Auch das sich dadurch tradierte Verhaltensweisen und Einstellungen bezüglich der Geschlechterrollen entwickelt haben, die erst durch veränderte Arbeitsweisen und technischen Fortschritt im Ansatz hinterfragt wurden, ist jetzt nicht allein der bösartigen Haltung des "Mannes" geschuldet.

         

        2.Lässt sich Geschichte nicht nachträglich verändern und nur wenn es so etwas wie eine Wiedergeburt gibt, trifft irgendwenn die Schuld oder Last an der Geschichte. Ich finde diese Argumentation, bezogen auf historische Geschlechterrollen nur dann sinnvoll, wenn daraus keine Legitimierung für Ungerechtigkeiten in die andere Richtung entstehen, oder eine moralische Überlegenheit dauraus abgeleitet wird, sondern konkret Strukturen aufgezeigt werden können.

      • @Spin:

        Die meisten Männer blieben auch von all dem ausgheschlossen. Mehr Rechte hatten höhere Stände, nicht Geschlechter. Eine Frau höheren Standes hatte durchaus mehr Rechte als ein Mann niedrigen Standes.

        Wobei einige(!) Männer sich manch wenige Rechte durch Teilnahmen an Kriegen und sehr Riskanten Berufen verdienen konnten. Für das Risiko ihr Leben zu geben wurden sie also mit ein paar Brotkrümeln belohnt.

        Diese Chance hatten Frauen tatsächlich oft nicht. Aber nicht aus boshaftigkeit, sondern weil man sie diesen Risiken nicht aussetzen wollte.

        Aber insgesammt waren 99% der Männer von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen und 99.5% der Frauen ca.... etwas das gerne vergessen wird.

        Der Paygap wurde übrigens schon vor Jahren vom statistischen Bundesministerium auf ca. 3% heruntergerechnet. Betont wurde das diese nichts mit Diskriminierung zu tun hätten sondern noch weiter runtergerechnet werden könnte. Übrigens arbeiten Frauen - durchschnittlich - ca. 31% weniger als Männer. Ist es da verwunderlich wenn sie - durchschnittlich - weniger Gehalt bekommen?

         

        Warum sollten Männerbünde abgeschafft werden? Es gibt (zu recht) viele Frauenbünde. Da gehört es zur GLEICHberechtigung das es nicht einseitig wird, oder?

        • @Sang:

          a) Es gibt kein "statistisches Bundesministerium". "Runtergerechnet wird die Lohnlücke, die aber eben ca. 22 % zugunsten von Männern beträgt - eben von Leuten, die sich eher am Vorwurf stören als an den ungleichen Verhältnissen.

          b) In der bürgerlichen Gesellschaft war es nur Frauen verwehrt zu wählen, zur Uni zu gehen, gegebenenfalls ein eigenes Einkommen zu erzielen. Richtig ist, dass nach Stand, Klasse und Ethnizität ebenfalls diskriminiert wirde. Aber in allen Klassen, Ständen und Ethnien waren Frauen zusätzlich entwertet.

          c) Frauen arbeiten nicht 31% weniger, sondern sie arbeiten mehr unbezahlt (Hausarbeit, Ekternschaft) und werden schlechter bezahlt. Eine Konsequenz daraus ist auch erhöhte Altersarmut.

          Auf all das sind Männerbünde keine Antwort, im Gegenteil: Ihr Ziel ist die Leugnung und Zementierung der Ungleichheit.

          • @Spin:

            "Es gibt kein "statistisches Bundesministerium".

            No das heisst statistisches Bundesamt und das rechnet auch ohne maskulinistische Interessen die Zahlen auf 6-7% runter, wenn man wirklich die gleiche Arbeit, mit gleichem Lohn vergleicht. insofern hätte der Equal pay day den Januar nie verlassen. Und selbst dann sind Dinge wie persönliche Entscheidungen wie Längere Elternzeit, welche die Lohnhöhe natürlich auch mit beeinflussen, noch nicht einmal berücksichtigt. Das rechnen dann die bösen wirtschaftsinstitute mit runter, die auf die Idee kommen, dass der Unterschied mit maximal 25 im Rahmen der statistischen Genauigkeit liegt.

            Die zeiten Ihrer Universitätsbeschreibungen sind schon sein langsam einem ganzen erwerbsleben nicht mehr unsere realität. weshalb hat sich das trotzdem noch nichts geändert bei der Einkommensdifferenz?

            Und Frauen arbeiten selbst vor dem ersten Kind weniger und haben seltener Jobs mit inkludierten Überstunden, auch das macht sich beim erzielbaren Maximalbrutto bemerkbar, denn ein Mitarbeiter der kaum ein Zuhause hat, weil er für die Firma schafft, wird eher mal bei der außertariflichen Lohnerhöhung berücksichtigt. da hilft Frauen leider auch kein häusliches Mehrengagement.

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @Spin:

            a) Verschwörungstherorie und Unsinn. In meinem Arbeitsbereich gibt es für die gleiche Qualifikation Arbeitszeit und die gleiche das gleiche Geld.

            b) Gut; und jetzt dürfen Frauen all das machen.

            c) Stimmt, Frauen arbeiten in Deutschland statistsch gesehen in etwa gleich viel wie Männer, wenn man die Hausarbeit, Kinderziehung etc. dazu rechnet, was durchaus legitim ist. Aber was heißt denn unbezahlt? Sind Unterhaltszahlungen kein Geld? Sind individuelle Vereinbarungen und gemeinsame Konten zwischen Partnern kein Geld?

            Was ist deine Idee? Soll eine Mutter die aus freien Stücken Zuhause bleibt etwa Stundenlohn bekommen Von wem? Vom Partner der dann eventuell noch mehr arbeiten muss? Vom Staat, als quasi eine Art Herdprämie?

  • "Anderseits fordert man Männerquoten für alle Bereiche, in denen Männer unterrepräsentiert sind"

    Als wenn die FDP tatsächlich eine Männerquote für Pflege- und Raumpflegeberufe ins Parteipogramm nimmt werde ich sie wählen.

    Aber nur einmal.

    • @Suchender:

      Aber wollen Sie sich dann auch von schlechter qualifizierten Quotenpflegern versorgen lassen? So wie das umgekehrt den quotierten Frauen derzeit oftmals vorgeworfen wird... ;)

      • @Uranus:

        Die Frage nach der Qualifikation im Pflegebereich ist keine geschlechtsspezifische Frage und deshalb unangebracht wie in allen anderen Bereichen auch.

        Wenn Frauen im gebärfähigen Alter trotz gleicher Qualifikation nicht eingestellt werden, dann eben weil Unternehmen sich vor schwangerschaftsspezifischen Eigenheiten (Mutterschutz/Erziehungszeiten) drücken wollen.

        Frauen werden also benachteiligt, weil sie Frauen sind - soweit richtig.

        Aber diesen rein profitorientierten Grund zum Anlass zu nehmen den Umkehrschluss zu ziehen und zu glauben Männer würden per se bevorzugt weil sie Männer sind ist kurzsichtiger, unpolitischer und sexistischer Quatsch.

        Männer werden allerdings öfter mal bevorzugt, weil sie keine Frauen sind. Und das ist etwas völlig anderes.

        Um das zu verstehen muss man sich aber schon mal von seinen lieb gewordenen schwarz/weiß-Denkmustern verabschieden.

      • @Uranus:

        Ich hoffe ja mal, daß Männer die sich über gesellschaftlicher Konventionen hinwegsetzen und in der Plege arbeiten besonders motiviert sind.

        Zudem würde ein höherer Männeranteil wohl zu einer besseren Bezahlung führen. Durch eine bessere Bezahlung indes würde sich der Männeranteil sicher erhöhen.

        Bin im Prinzip auch gegen Quoten,

        hielt sie aber in diesem Fall für eine wichtige symbolische Maßnahme.

  • Wieso, wenn die Kerle in der FDP-Männergruppe wenigstens richtige (richtige! Nicht Staatssekretärsstoppeln!) Bärte haben, ist doch alles supi! Allerdings kann ich mir afghanoide Hipsterbärte bei so einem Verein von atablanken Anzugträgern irgendwie nicht so richtig vorstellen... Businesspeople sind für gewöhnlich nicht lumbersexuell!

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    50% aller Opfer häuslicher Gewalt/Missbrauch sind Männer, aber fast alle Förderung in dem Bereich geht an Frauen. Andererseits haben es Frauen in anderen Bereichen leichter.

    Die vorhandene Förderung ist auch nicht Ausdruck einer Menalität der Gleichheit, sondern der Gedanke dahinter ist das Frauen zu schwach sind sich aus solch einer Situation zu befreien und das deshalb der Staat/die Gesellschaft ihnen zu Hilfe kommen muss.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Woher haben Sie die Zahl von 50%?

      Alle Zahlen, die ich kenne weisen einen deutlichen höheren Frauenanteil unter den Opfern aus. Oder wurde der Mißbrauchvon Jungens hinzugerechnet?

      Ich finde, daß man Erwachsene und Heranwachsende nicht in einer Statistik zusammenfassen sollte.

      Der Unterschied ist doch, daß erwachsende Männer im Gegensatz zu allen andere deutlich seltener Opfer von häulicher Gewalt/Missbrauch werden.

      • @Suchender:

        Was die "häusliche Gewalt" in Ehe und eheähnlichen Gemeinschaften betrifft hat Machiavelli eindeutig Recht. Hier können sich beide Geschlechter in Bezug Gewalttätigkeit getrost "die Hand reichen". Dies ergaben zumindest mehr als 200 Umfragen/Untersuchungen an und von deutschen Universitäten. Sie ergaben dass 52% der befragten Frauen und 48% der befragten Männer schon einmal vom jeweils anderen Geschlecht tätlich angegriffen worden sind. Diese Informationen kann man im Net unter dem Stichwort "Frauengewalt" zur Genüge abrufen, wenn mann/frau denn will.

        Offizielle Polizeistatistiken besagen hier das Gegenteil. Nur: Hier werden ausschließlich jene Fälle erfasst bei denen es zu Strafanzeigen kam, alles andere bleibt im Bereich der Dunkelziffern.

        Dass allerdings Männer dazu neigen Gewalttätigkeiten ihrer Frauen nicht zur Anzeige zu bringen, weil sie sich mit der Opferrolle nicht abfinden wollen und Angst davor haben sich lächerlich zu machen, liegt in der anerzogenen männlichen Geschlechterrolle.

        Dass die gesundheitlichen Folgen von Gewalt für Frauen dabei oft deutlich gravierender sind, liegt auf Grund der Kräfteverhältnisse ebenfalls auf der Hand. Dies relativiert sich 'bestenfalls' durch die Neigung der Frauen öfter und schneller zu Waffen (jegliche Haushaltsgegenstände) zu greifen, welche dann als Wurfgeschosse oder Hiebwaffen zum Einsatz kommen.

        Dass Frauen angeblich dazu "neigen ihre eigene Gewalttätigkeit zu überschätzen" ist - mit Verlaub - nicht nachvollziehbarer Quatsch.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Typisches Beispiel von Viktimisierung.

      Viele Studien zeigen, dass "Männer dazu tendieren, ihre eigene Gewaltanwendung zu unterschätzen und die ihrer Partnerinnen zu überschätzen. Frauen hingegen neigen eher dazu, ihre eigene Gewaltanwendung zu überschätzen und die ihrer Partner zu verharmlosen. Deshalb überschätzten Männer ihre Viktimisierung und seien eher dazu bereit, die Polizei zu informieren und Anzeige zu erstatten." (Kimmel, 2002)

       

      "Bisher konnte keine empirische Forschung, weder im Hell- noch im Dunkelfeld, verlässliche Zahlen zum tatsächlichen Ausmaß häuslicher Gewalt in der Gesamtbevölkerung liefern." (Wikipedia)

       

      Aber es gibt Anhaltspunkte, die zumindest dafür sprechen, dass die folgen von Gewalt in heterosexuellen Partnerschaften für Frauen deutlich gravierender sind, als für Männer. So waren 2015 in Deutschland etwa 80% aller Mordopfer in Partnerschaftkonflikten weiblichen Geschlechts (331 F vs. 84 M), bezogen auf die gesamte Mordstatistik entspricht das 42,4% bei den Frauen und 5,0% bei den Männern. Das heißt, bei fast jedem zweiten weiblichen Mordopfer handelt es sich um eine "Beziehungstat", aber nur bei einem von 20 männlichen Mordopfern. Verkürzt gesagt bringen Männer in den eigenen vier Wänden eher ihre Frauen oder andere weibliche Familienangehörige um, ausserhalb derselben eher andere Männer.

       

      Missbrauch wird sogar zu etwa 97% von Männern begangen. Wenn die FDP jetzt eine "Männergruppe" gründet, so dient das nur einem Zweck, und der heißt "Täterschutz".

  • Mit der Inkonsequenz bei frauen- und männerquote, haben Sie ja durchaus recht, aber der Rest der Forderungen ist doch doch komplett legitim. Wenn sich das Bunderforum Männer allerdings mit den gleichen chauvinistischen Argumenten gegen männliche Familienplanung stellt wie die sexistschen pro Life Anhänger gegen die Aufweichung des §218 ins Feld ziehen ("Die sollen doch verhüten") dann sagt das schon eine ganze Menge.

    Wie es die feministische Anwältin Karen DeCrow ausdrückte, die von 1974 bis 1978 Präsidentin der »National Organization for Women« war:

     

    “Wie es der Oberste Gerichtshof formulierte, haben Frauen das Recht zu entscheiden, ob sie Eltern sein wollen oder nicht. Männer sollten ebenfalls dieses Recht haben«

     

    Sie bezeichnete es als die einzige logische feministische Haltung, die es geben könnte: In einen Brief an die Times schrieb sie 1982:

     

    »Da Männer keine legalen Möglichkeiten haben einen Schwangerschaftsabbruch zu verhindern oder zu erzwingen, ist es nur gerecht, dass sie nicht für eine Entscheidung, welche die Frau alleine fällt zu zahlen haben. Oder um es anders auszudrücken gleichberechtigte unabhängige Frauen, die ihre eigenen unabhängigen Entscheidungen über ihr Leben fällen, sollten nicht erwarten, dass Männer diese Entscheidungen finanzieren.« https://www.theatlantic.com/politics/archive/2014/06/the-now-president-who-became-a-mens-rights-activist/372742/

    • @Lutz Bierend:

      Das zu zitieren ist ungefähr genauso wie wenn Holocaust-Leugner sich immer auf die zwei Juden (Namen weiß ich nicht auswendig) berufen, die das ebenfalls tun, nämlich Quatsch (noch sehr euphemistisch ausgedrückt)!

      Beide, Hetero und Hetera sollten weiter unten angebrachten "Pearl-Index" (google ist dein Freund) kennen, wenn sie einvernehmlichen(!!!) GV haben. Wer A sagt, muß im Zweifelsfall auch B sagen.

      Jetzt kommt mir aber bitte keiner damit, daß es Frauen gibt, die Männern ein Kind unterjubeln wollen, keine Penetration = kein Kind ;).

      • @Hugo:

        Oder war das nur der Versuch mit einem dummen Nazivergleich die Diskussion im Keim zu ersticken

      • @Hugo:

        Was immer sie auch damit sagen wollen.

        Sie meinen also die weibliche Abtreibung solle wieder unter Strafe gestellt werden, weil Frauen doch eigentlich die nach dem Pearl Index zuverlässigste nicht verstümmelnde Verhütung zur Verfügung haben?

        • @Lutz Bierend:

          ", weil Frauen UND Männer... " ;)

          Abtreibung oder nicht ist Frauensache, das ausgetragene ungewollte Kind Angelegenheit von beiden, die "nur Spaß" haben wollten. So einfach ist die Welt manchmal...

          • @Hugo:

            So so, interessante Doppelmoral. Es dürfen sich also nur Frauen gegen die Elternverantwortung entscheiden, nachdem sie Spaß beim Sex hatten. Sie haben neben der Abtreibung ja auch noch die anonyme Geburt. Falls der Partner seine Verhütung manipuliert hat die Pille danach. Oder können, ohne dass sich der Mann dagegen wehren kann, das Kind zur Adoption freigeben, um sich der Verantwortung zu entledigen).

            Was Männer wollen ist scheißegal. Egal ob sie einfach ohne Vorwarnung die Pille abgesetzt hat, weil sie dachte, er würde sich schon freuen, wenn sie ihn vor vollendete Tatsachen stellt, oder wie auch immer die Umstände waren, in denen Mann zur Elternschaft kam.

            Beim Mann reicht die Tatsache, dass er sich einmal beim Sex vergnügt hat, um daraus eine Verantwortung abzuleiten.

            Die Frau? Nein bei der ist es ja ganz was anderes.

            Soviel zur Gleichstellung.

            Sie liefern leider die besten Gründe dafür, warum diese Idee der Liberalen vielleicht doch nicht so schlecht ist.

            • @Lutz Bierend:

              Ja, so ist das Leben eben. Ein Rest Ungleichheit bleibt.Wieviele Jahre eigentlich wurden Frauen wie rechtlose Wesen behandelt und seit wann gelten wir auch rechtlich als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft? Aber kaum haben wir mal ein paar Rechte, schon kommen neidische Männer und möchten Sie uns am liebsten wieder wegnehmen. Ist doch schon ganz schön schwer, so ein Verantwortungsbeladener Mann zu sein.

              • @Ute Krakowski:

                Ach, und ich ich naiver Tropf dachte, Gleichstellungspolitik hätte das Ziel, dafür zu sorgen, dass aus biologischen Unterschieden keine rechtliche Diskriminierung entsteht. Na, wenn Sie die gleiche „so ist das leben halt“-Haltung auch haben, wenn ihnen der Chef bei der Diskussion über ihre Beförderung sagt: „Tut mir leid, aber als Frau im gebärfähigen Alter ist mir bei ihnen das Risiko zu groß, dass sie auf dieser strategisch wichtigen Position durch Schwangerschaft plötzlich wegfallen, und ich mir für bis zu drei Jahre einen Ersatz suchen muss. Ausserdem müsste ich ihnen, selbst wenn sie nach dem Mutterschutz wieder zur Arbeit kämen, fast 4 Monate den doch recht exorbitanten Lohn auf dieser Führungsposition weiterzahlen. In einer Zeit wo sie aufgrund der bestehenden Gesetze gar nicht arbeiten dürfen. Das ist mir alles zu riskant. Ich nehme lieber den etwas minderqualifizierten Mann, denn der hat keinen Zwangsurlaub, den ich bezahlen muss und wird vermutlich im Falle einer Schwangerschaft eher noch ein paar Überstunden machen um ihren Gehaltsverlust seiner schwangeren Partnerin im ersten Mutterjahr auszugleichen.

                Ist halt so.

                Da ist es als Frau natürlich einfacher weiterhin das ewige Opfer spielen, bis die Männer denn im nächsten Jahrtausend irgendwann mal ihre Schuld abgearbeitet haben, weil Frauen ja nicht lange genug rechtlich gleichgestellt sind, als dass sie anfangen müssten ihre Privilegien zu überdenken.

                Wenn John Lennon in den Sechszigern meinte: „Die Frau ist der moderne Neger“ dann kann mal wohl heute sagen, „Der Mann ist der moderne Deutsche“. Kann machen was er will: Im Zweifelsfall wird dann doch immer wieder die historische Schulkeule ausgepackt.

                Wie ich schon ihrem Vorredner sagte: Sie liefern eigentlich die besten Argumente, wie die Notwendigkeit dieser liberalen Gruppe.

                • @Lutz Bierend:

                  Naja, nun mal im Ernst: Dass eine Frau einen Leitungsposten nicht erhält, weil sie im "gebärfähigen Alter" ist denkbar und wohl öfter mal Tatsache. Völlig undenkbar ist allerdings dass ihr das auch offen 'unter die Nase gerieben wird'. So saublöd ist seit der Antidiskriminierungsgesetzgebung wohl kein Arbeitgeber mehr. Da finden sich immer andere wohlfeile Gründe die man vorschieben kann.

                  Allerdings eröffnet dies natürlich auch Tür und Tor für sexistisch-feministische Legendenbildung: Wenn Frau den Job nicht kriegt, dann kann es ja wohl nie und nimmer an deren mangelnder Qualifizierung, sondern nur am Patriarchat liegen, gell...

                  • @LittleRedRooster:

                    Das war natürlich auch nur eine ironisch überspitzte Ausformulierung der Gedanken, die bei den Personalentscheidern durch aus eine Rolle spielen. Aber solange sich Väter nicht selbstverständlich nach der Trennung paritätisch um ihre Kinder kümmern können wird sich an diesen Gedanken nichts ändern. Deswegen ist Feminismus, der sich nicht (wie in Schweden) ebenso vehement für Gleichberechtigung im Sorgerecht engagiert und aktive Väterpolitik betreibt dazu verdammt ein Rohrkrepierer zu bleiben. Man kann Frauen noch so sehr in Führungspositionen pampern: Wenn sie nach der Trennung alleinerziehend dastehen, während der Mann überhaupt keinen Grund mehr hat abends früher nach Hause zu gehen, sind die Überlegungen der Personalentscheider leider wirtschaftlich sehr vernünftig. Sage ich mal so, als alleinerziehender Vater.

                    Dann werden Frauen halt erst nach erbrachter Leistung befördert und nicht bereits wie Männern für ihr Potential. Sheryl Sandberg hat das sehr treffend bemerkt.

                    Insofern wird die FDP mit ihrem Vorstoß in Richtung Wechselmodell als Standard vermutlich mehr für die Gleichstellung der Frau tun als 20 Lohntransparenzgesetze.

                    Denn mal ehrlich, wer glaubt, dass Unternehmer, die wegen jedem Cent Lohnerhöhung anfang zu weinen, 21% mehr zahlen, nur weil der Kandidat einen Penis hat, der braucht offensichtlich ganz dringend seine Opferrolle, um sich sein Scheitern schön zu reden.

                • @Lutz Bierend:

                  Oh, high score:

                  "Beim Mann reicht die Tatsache, dass er sich einmal beim Sex vergnügt hat, um daraus eine Verantwortung abzuleiten." Für eine auch von ihm verantwortete Schwangerschaft oder ein Kind? Das ist ja wirklich unbegrieflich! Nur für ein bisschen Vergnügen - das vielleicht gar nicht soo groß war!

                  Wahrlich: „Der Mann ist der moderne Deutsche“: Wenns mal scheiße läuft und er ohne nachzudenken eine Katastrophe anrichtet, wird er auch noch mit Verantwortung behelligt. Scheiß gender, ey!

                  • @Spin:

                    er schreibt doch nur, dass man nicht beim Mann sagen kann, er habe ja auch den Spaß gehabt, jetzt solle er mit den Folgen leben, aber bei Frauen ist es natürlich völlig klar, dass sie nach dem Sex jede Entscheidung der Welt treffen kann, ohne den Mann einzubeziehen, wie es mit der Schwangerschaft weitergehen soll. Alles andere wäre ja Unterdrückung.

                     

                    Sehen Sie keinen Widerspruch?

                  • @Spin:

                    Und sie verraten sicherlich nochmal warum diese Verantwortungsverpflichtung nur einem Geschlecht vorbehalten ist, nicht wahr?

                    Aber ich weiß: Gendern befreit von einer sachlichen Argumentation.

                    • @Lutz Bierend:

                      Leider hat die Natur die Gebärmutter für Männer noch nicht erfunden, sorry. Aber es wird immer Männer geben, die sich aufgrund dieses Mangels den Frauen unterlegen fühlen und bei diesem Thema zum Opfer mutieren.

                      • @Ute Krakowski:

                        Wie bitte was? : Es soll Männer geben, die sich wegen des Mangels einer Gebärmutter den Frauen unterlegen fühlen? - Im Ernst?

                        Na dann hätten wir ja endlich die Klientel für eine FDP-Männergruppe gefunden. Ich dachte schon das wird nix mehr. Spitzendeckchen klöppeln alleine ist ja noch kein politischer Auftrag - sogar für die FDP nicht.

                      • @Ute Krakowski:

                        Und die Natur hat leider keinerlei notwendigkeit geschaffen, weshalb ein Mann für die Frucht seiner Leibesübung aufkommen sollte.

                        Insofern ist die Natur hier leider keine Argumentationshilfe für die Verteidigung der eigenen Privilegien.

                        • @Lutz Bierend:

                          Selbst in der Natur haben sich diesbezüglich gewisse Automatismen etabliert, wenigstens unter den höheren Arten. Im allgemeinen lautet die Bezeichnung "Erhaltung der eigenen Art".

                           

                          Natürlich gibt es unter der humanoiden Spezies auch in diesem Konzept hin und wieder "Aussreißer", evolutionäre Rückfälle in die Zeit der Wirbellosen - vom intellektuellen Standpunkt aus gesehen.

                           

                          Das ist aber halb so wild, schliesslich haben wir die Zeit der "Naturvölker" hinter uns gelassen und organisieren die menschliches Zusammenleben im Sinne zivilisierter Gesellschaften. Die von Ihnen angestoßene Diskussion mag zwar ein bedauernswerter, individueller Rückfall in prähistorische Verhältnisse sein, die Argumentation ist aber in einer modernen und aufgeklärten Zivilisation ohne weiteren Belang.

                           

                          Niemand kann und wird sie zwingen, für ihren eigenen Nachwuchs da sein zu müssen - obwohl es unter diesen Umständen natürlich das Beste für alle wäre, es würde nie zu dieser Situation kommen - aus den sich ergebenden moralischen und demzufolge finanziellen Verpflichtungen wird sie das von der Mehrheitsgesellschaft aufgestellte Rechtssystem nicht entlassen können. Entscheidend ist hier lediglich, welchen Beitrag Sie leisten können, nicht ob sie den leisten wollen. Und solange Sie alle Vorzüge der Zivilisation geniessen, haben Sie auch stillschweigend oder nicht diesen Grundregeln zugestimmt.

                           

                          Sollten Sie nicht zufriedn sein, steht es ihnen frei, in eine möglichst menschenleere, zivilisationsferne Gegend auszuwandern und künftig nur noch für sich selbst zu sorgen, aber auch keine fremden Annehmlichkeiten mehr in Anspruch zu nehmen. Leben Sie wie Robinson Crusoe auf einer einsamen Insel, sterben Sie von mir aus auch dort.

                           

                          Das kümmert dann auch wirklich keinen großen Geist mehr, wie mein Freund Karlsson sagen würde.

                          • @cursed with a brain:

                            "Sollten Sie nicht zufriedn sein, steht es ihnen frei, in eine möglichst menschenleere, zivilisationsferne Gegend auszuwandern und künftig nur noch für sich selbst zu sorgen" Ich wäre sehr neugierig, zu sehen welchen Sexismusaufschrei es gegeben hätte, wenn man diesen Vorschlag jenen Frauen unterbreitet hätte, die sich 1975 nicht damit abfinden wollten, dass das Bundesverfassungsgericht die Liberalisierung das §218, u. A. mit der Begründung ablehnte „Der Staat muss grundsätzlich von einer Pflicht zur Austragung der Schwangerschaft ausgehen.“

                          • @cursed with a brain:

                            Automatismen, die sich in der Natur extrem selten in einseitigem Schwangerschaftsabbruch und Beziehungsbeendungen oder Unterhaltsforderung zeigen.

                            So sehr sie es sich vielleicht wünschen die Natur zur Hilfe zu holen, um sich ihre Privilegien zu rechtfertigen, aber für Männliche Tiere gibt es keine zwingende Notwendigkeit sich um ihren Nachwuchs zu kümmern, Dafür kann das Männliche Tier einfach viel zu simpel seine DNA zu vebreiten. In der Natur kaann er sich für die Brutpflege den pflegenswertesten Nachwuchs aussuchen.

                            Selbst mein recht hoch entwickelter und sehr sensibler Neufundländer würde über alle läufigen Hündinnen steigen, ohne sich Gedanken zu machen, ob er sich wohl um die daraus entstehenden Kinder kümmern soll.

                            Es gibt keinen Zwang für die männlichen Tiere der Brutpflege nur weil eine läufige Hündin mal mit Standhitze gewedelt hat.

                            Aber es ist immer wieder schön zu sehen, wie sie versuchen bei ihren Nachteilen an die Höherentwicklung zu appellieren, bei ihren Vorteilen aber geflissentlichen drauf scheißen, und meinen das kann eine Frau alleine entscheiden, weil sie ja die Vagina hat. Eine Vagina ist leider in erster Linie kein Rechtegenerator, damit Frau tun und lassen kann was sie will.

  • Die FDP als Protestpartei ... Mensch, wenn das der Guido noch erleben könnte!

  • "Wer keine Kinder haben will, sollte verhüten"

    Was ist das bitte für ein Argument? Pearl-Index und so?

    Die Vorstellung, dass ein Mann eine Frau zu einer Abtreibung zwingen könnte ist natürlich absurd, aber so was undifferenziertes hätten wir in einem Artikel über eine Fraueninitiative wohl eher nicht zu lesen bekommen.

  • FDP mit kultureller Regression ist AfD. Der Stuhl ist schon besetzt

  • Ja jetzt hetzen sie wieder. Eine Männergruppe - das geht ja gar nicht. Vielleicht wäre sie in den anderen Parteien wichtiger als in der FDP. Vielleicht sind auch manche Forderungen nicht richtig. Aber wurde jemals eine Frauengruppe abgelehnt, weil einzelne Forderungen abgelehnt worden sind. Wurde es nicht vielmehr als progressiv angesehen, nicht nur dem Mainstream zu folgen und Dinge zu fordern, die progressiv aber nicht ausgewogen sind?

    Nur wer Menschenrechte der halben Menschheit vorenthalten will kann abstreiten, dass auch Männer spezifische Sorgen haben, die eine spezielle Vertretung rechtfertigen. Und nur wer verbohrt ist, wird bestreiten können, dass es Situationen gibt, in denen Männer diskriminiert werden. Über Quantitäten braucht man nicht zu streiten und das wäre auch kein Grund eine solche Gruppe abzulehen. Oder würden wir eine Mulimgruppe ablehnen, da die Juden häufiger diskriminiert sind. Oder lehnen wir die Christengruppe ab, weil es die dominierenden Relgionen in Deutschland sind?

    Also bitte ein wenig mehr selbstverständliche Gelassenheit. Menschenrechte sind für alle da, selbst wenn irgendwer glaubt, dass diese Menschen sie nicht verdient hätten.

    • @Velofisch:

      Ihre Sichtweise ist vollkommen richtig. Auch wenn andere "mehr" diskriminiert werden, heißt das ja nicht, dass weiße alte Männer ihre Diskriminierung in einzelnen Punkten klaglos hinnehmen müssen. Erst Recht gilt das für die Diskriminierung von männlichen Kindern.

    • @Velofisch:

      "wer Menschenrechte der halben Menschheit vorenthalten will" - genau, Männer, Heteros, Weiße und Reiche: Deren Menschenrechte werden regelmäßig mit Füßen getreten

      • @Spin:

        @SPIN Es ist egal, welche Menschenrechte wie oft verletzt werden. Alle Menschen haben Menschenrecht. Das ist die Universalität der Menschenrechte. Sie ist Grundlage der Europäischen Menschenrechtskonvention und des Grundgesetzes. Da gibt es nichts zu diskutieren. Anderer Auffassung sind nur Faschisten. Wollen Sie sich wirklich zu diesen zählen?

      • @Spin:

        Die meisten Männer sind nicht reich, egal welche Hautfarbe sie haben. Rechte die nur für ein Geschlecht gelten, treten aber das andere, stimmt.

  • Jau. Schluß mit dem quotenfreien - Genderbashing!

     

    kurz - "Ökotrulla! Großkotz! Peng."

    vulgo - "Hick. Pup. Chachacha!"

    Vormals - "Weg mit den Alpen -

    Freier Blick zum Mittelmeer!" &

    PU - wird Ehrenpräsident!

    Herrlich. Wir gehen strahlenden -

    Zeiten entgegen!

  • "Worüber werden Männer/Jungs gefördert?"

    Über jahrhundertealte eingeübte Mechanismen, die oft nicht einmal ausgesprochen werden müssen. Über ein stilles Einverständnis (gewollt oder automatisiert). Über Lohnungleichheit. Über immer wieder gepflegte Stereotype wie die vom "starken" vs. "schwachen" Geschlecht.

    Über Arbeitgeber, die Männer als Mitarbeiter bevorzugen, weil sie keine Kinder kriegen und nicht bei kranken Kindern zuhause bleiben. Über Chefs, die ihren Mitarbeiterinnen einen Tick zu lange in den Ausschnitt schauen.

    Über Präsidenten, die sich dafür rühmen, dass man Frauen ungestraft in den Schritt fassen kann.

    Die Liste ist beliebig verlängerbar.

    • @Soungoula:

      Erste 4 J. hab' ich Kinder versorgt - Mutter besuchte die Abendschule. Familien-Einkommen hab' ich nachts & Wochenende erwirtschaftet. Nach Scheidung jedes 2. Wochenende & die halben Schulferien - aber erst nach vielen Prozessen. Später sind sie trotz Widerstand des Jugendamts zu mir gezogen. Kindes-Unterhalt habe ich nie bekommen. Fahrten zur weit weg gezogenen Mutter habe ich weiter bezahlt. Gleichbehandlung? Liste wäre verlängerbar.

      • @Michel Voss:

        @MICHELVOSS Das ist ein grosses Unrecht. Die Medien sind grösstenteils blind dagegen und die Politik findet es in Ordnung. Es gibt das Vorurteil des bösen Mannes und Vaters, der die Familie im Stich lässt und die arme Frau, die hilflos mit den Kindern geschützt werden muss. Diese Fälle gibt es sicher auch. Das Versagen der Politik und der Justiz ist jedoch, Gesetze zu machen, die nicht auf den Einzelfall schauen sondern dieses Bild ohne Prüfung annehmen.

        Dies diskriminiert nicht nur massiv Männer - wie sie das leider erleben mussten. Es ist auch Ausdruck eines sehr patriarchalischen Frauenbildes. Es führt zum einen dazu, dass Frauen nicht ernst genommen werden. Frauen werden behandelt wie Minderjährige. Sie sind für ihre Taten nur beschränkt verantwortlich. Zum anderen wird auch die Berufstätigkeit von Frauen nicht für voll genommen. Bei Männern steht die Berufstätigkeit im Vordergrund. Sie müssen ins Gefängnis, wenn sie nicht für den Kindesunterhalt arbeiten gehen. Bei Frauen dagegen wird die Berufstätigkeit allenfalls berücksichtigt, wenn es darum geht, dass sie deshalb weniger Unterhalt bekommen - aber nicht, dass sie Unterhalt zahlen müssen.

      • @Michel Voss:

        Ja, es gibt Ungleichbehandlung von Vätern in der Rechtsstellung. Da muss sich was ändern.

        Worum es mir geht, ist die immer noch vorherrschende Ungleichbehandlung von Frauen auf allen Ebenen (egal ob sie Mütter sind oder nicht). Das geht deutlich weiter als die Frage nach Unterhalt im Scheidungsfall.

        Fälle wie Ihrer treffen immer noch deutlich häufiger Frauen als Männer: Doppelbelastung bei Arbeit und Kindererziehung, finanzielle Schwierigkeiten nach der Scheidung als Alleinerziehende usw.

        Hinzu kommt eine immer noch verbreitete Respektlosigkeit, die sich in Äußerungen vieler Männer, in implizitem Verhalten und in strukturellen Benachteiligungen äußert.

        Das soll Ihre Erfahrung nicht schmälern. Aber Ihre Erfahrung ist kein Argument um so zu tun, als seien plötzlich die Männer die "Opfer".

        • @Soungoula:

          "Fälle wie Ihrer treffen immer noch deutlich häufiger Frauen als Männer: Doppelbelastung bei Arbeit und Kindererziehung,"

          Als alleinerziehender Vater sage ich mal: Das Trifft Frauen aber als eigenständige freie Lebensentscheidung und nicht weil irgendein ominöses Patriarchat sie dazu zwingt." ebenso wie die anderen genannten Beispiele. Daran ändert auch ein Präsident mit schlechter Kinderstube nichts.

          Ich finde es immer wieder traurig, wie reflexartig diese Vorurteile runtergebetet werden, wenn der weibliche Opferbonus strittig gemacht wird. Zu meiner Zeit war feminismus noch eine Bewegenung, die Frauen ermächtigen sollte ihre Leben Frei zu gestalten, und nach dem alles Gesetzlichen Notwendigkeiten dafür erstritten sind, und sich Frauen leider immernoch seltener für die negative WorkLife-Balance im Vorstand entscheiden, ist der Feminimus nur noch zu einer Rechtfertigungsideologie verkommen, in der neue Grund gesucht werden, warum die eigene Opferrolle größer ist.

          • @Lutz Bierend:

            Dass "sich Frauen leider immer noch seltener für die negative WorkLife-Balance im Vorstand entscheiden," ist eindeutig die klügere Entscheidung, lieber Herr Lutz Bierend!

            Zumindest wenn man Wert auf Lebensqualität legt.

            • @LittleRedRooster:

              Das ist auch nicht die Frage und findet durchaus meine Sympathie, als jemand der eine Erfolgsversprechende Festanstellung in einem internationalen energiekonzern geschmissen hat, weil er lieber zeit für die erziehung seiner Kinder haben wollte, aber ich beklage mich auch nicht, dass andere ProjektleiterInnen, die 60 Stunden die Woche für ihre Kunden durch die Weltgeschichte fahren, 20-50% höhere Stundenlöhne verlangen können als ich.

  • "Genderorientierte Pädagogik wolle aber exakt das Gegenteil: jeden frei von Rollenstereotypen fördern."

    Fördern? Also Frauen/Mädchen werden über Quoten gefördert, nicht wahr?

    Worüber werden Männer/Jungs gefördert?

     

    Das neue weibliche Rollenstereotyp heisst "Frauenquote". Wann schaffen wir es uns von solchen Rollenstereotypen zu trennen, wenn wir nur die feministische Brille aufsetzen.

  • Vielleicht hat die FDP da wirklich eine Marktlücke entdeckt. :-)

    Es gibt durchaus einige Wähler, die der Meinung sind, heterosexuelle weiße Männer mittleren Alters ohne Behinderung seien die am meisten diskriminierte Gruppe, weil sie keiner positiv diskriminierten Gruppe mit einer besonderen Lobby angehören. Die FDP als Speerspitze des Maskulinismus. Auf jeden Fall würde es die FDP ins Gespräch bringen. Das ist ja für eine totgesagte Partei schon mal was. :-)

  • Bitte, bitte, FDP. Diesen Kurs weiter verfolgen und zum großen Thema im Wahlkampf werden lassen! Das ist unsere letzte Chance!

  • Seufz.

    • @kditd:

      Wenn die FDP noch ihren markfundamentalistischen Wirtschaftskurs aufgibt, könnte sie SPD überholen. Im Übrigen ist eine echte Geschlechterpolitik längst überfällig. Jahrzehnte der alleinigen Frauenförderuung und des Männerbashings müssen ein Ende haben.