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zurück in die zukunft

Es wird vermutet, dass der in den Stromkabeln hängende Mann John Feeks darstellt. Er starb 1889, nachdem er mit einer Stromleitung in Berührung gekommen war Foto: Archiv

Wie Marionetten in einem Puppentheater hängen die ­Figuren mit ausdrucksloser Miene an den Fäden. Nur ein kleines Kind und ein älterer Mann schauen angsterfüllt und begreifen die Gefahr, die von den feinen Linien im Bild ausgeht. „The unstrained Demon“, zu Deutsch: „Der ungezügelte Dämon“, warnt vor der tödlichen Energie von Elektrizität. Zu Beginn der 1880er Jahre wurden die ersten ober­irdischen Leitungen verlegt. Damit war es erstmals möglich, Strom über weite Strecken zu befördern. Der Comic einer unbekannten Person aus dem Jahr 1889 zeichnet ein düsteres Bild des technologischen Fortschritts. Die Strom-Dystopie erschien in dem US-amerikanischen Satire­magazin Judge. Im selben Jahr starb ein Monteur namens John Feeks in Manhattan, nachdem er eine Stromleitung berührt hatte. Man geht davon aus, dass er in der Mitte der Zeichnung zu sehen ist. Auch heute noch sterben vereinzelt Personen, die in Berührung mit Stromleitungen kommen. Die Zahl der Menschen in Deutschland, die durch Stromunfälle im Haushalt oder in der Industrie verunglücken, sinkt seit 1970 allerdings stetig. Laut dem Verband deutscher Elektro­techniker lag die Todeszahl in Deutschland 1970 bei 256 Per­sonen. 2019 waren es noch 32. Anastasia Zejneli

Zukunftsbilder aus der Vergangenheit und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.

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