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zurück in die zukunft

Im Greta Gerwigs Film „Barbie“, der am 20. Juli in die Kinos kam, wohnt die Titelfigur in einem Plastikhaus in Pink. Barbies erstes Traumhaus von 1962 war aus Papier – und nicht nur deswegen visionärer   Foto: Mattel

1962 durften Frauen in der BRD zum ersten Mal ohne Zustimmung des Ehemanns ein eigenes Bankkonto eröffnen. „Ein Zimmer für sich allein“, wie es schon die Schriftstellerin Virginia Woolf als Sinnbild für Unabhängigkeit beschrieb, mussten Frauen viele damals jedoch noch träumen. In US-amerikanischen Kinderzimmern dagegen zogen Plastikpuppen im selben Jahr in ihr erstes eigenes Traumhaus: Drei Jahre nach der ersten Barbie kam auch das erste „Barbie Dreamhouse“ auf den Markt. Ein simpler, ausklappbarer Raum aus Pappe mit gelben Wänden, ­blauen Akzenten und einer ausreichenden Menge Pink.

Eingerichtet ist die Wohnung mit allem, was in einer lässigen Junggesellinnenbude notwendig ist: viele Bücher, ein Plattenspieler, ein Fernseher. College-Wimpel schmücken die Wände, im Schatten ein Bilderrahmen mit Toy Boy Ken. Längere Besuche sind für ihn im Traumhaus nicht vorgesehen, Barbie schläft in einem Einzelbett. Eine Küchenzeile gibt es auch nicht, denn Barbie isst lieber auswärts und beschäftigt sich in der gewonnenen Zeit mit dem Studium und der Freizeit. Ob Barbie mit ihrer ungesunden Statur und dem hemmungslosen Konsumverhalten der Frauenbewegung einen Dienst geleistet hat, sei dahingestellt. Doch der Bungalow aus Pappe für eine emanzipierte College-Barbie war visionär. Virginia Woolf wärestolz gewesen. Jean Dumler

Zukunftsbilder

der Vergangenheit und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.

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