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zurück in die zukunft

Zukunftsbilder der Vergangenheit und was man aus ihnen lernen kann erkunden wir hier in jeder Ausgabe. Die „Miracle Kitchen of the Future“ wurde 1959 bei der American National Exhibition in Moskau gezeigt  Foto: Library of Congress/Creative Commons

Eine Küche irgendwo in den USA in den 1950er Jahren. Eine Frau mittleren Alters, rote Lippen, rote Nägel, Perlenkette, sitzt am Schalthebel der Macht. Ihr Finger liegt auf einem Armaturenbrett, das in den Tisch eingelassen ist. Sie steuert die Miracle Kitchen von RCA Whirlpool, eine Wunderküche, die es noch gar nicht gibt. Ein Zukunftsprodukt für Frauen, der Fantasie männlicher Designer entsprungen.

In einem Werbefilm von 1957 derselben Firma zeigt eine Frau fast eine Viertelstunde lang, was die Wunderküche irgendwann alles können soll: Per Knopfdruck erscheinen Rezepte auf Bildschirmen, Küchengeräte fahren aus den Schränken aus. Die Spülmaschine ist ein Roboter, der auf Befehl zum Tisch gleitet. Schubladen sind höhenverstellbar – gegen Rückenschmerzen. Und während die Wunderküche eigenständig in 90 Sekunden Eier mit Speck zubereitet, kann die Frau der Zukunft ganz schürzenfrei vorm Armaturenbrett sitzen und sich auf einem kleinen Bildschirm anzeigen lassen, was das Baby in der Wiege so treibt oder wer an der Tür geläutet hat. Fällt einem mal das Ei vom Tisch, ist ein Saug- und Wischroboter zur Stelle. „Ja! In der Whirlpool-Wunderküche werden die Dinge, die Frauen nicht gern machen, automatisch gemacht.“

War die Wunderküche damals noch eine einzige große Attrappe, ist heute fast alles an ihr Realität. Babyüberwachungskameras, Saugroboter. Und in dem „fast“ steckt in Wahrheit ein großes Glück. Nora Belghaus

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