wildeisens lesezeichen : Kinder für den Frieden stärken
Ein Sachbuch erklärt Kindern, wie Krieg entsteht und was sie dagegen tun können.
Alter: ab 9 Jahre
Inhalt: Kriege haben ihre Ursachen und der Friede, in dem wir leben, ist nicht von allein entstanden. Kindgerecht über Krieg und Frieden zu informieren, hat sich Claude Faber in seinem Buch „Gemeinsam für den Frieden – Was wir dafür tun können“ zum Ziel gesetzt. Dabei spricht er nicht nur aktuelle Kriege an. Er führt auch in globale Themen ein. Was hat es mit Atomwaffen und Abrüstung auf sich? Was sind die UN, die Genfer Konventionen und amnesty international? Wer bekam warum den Friedensnobelpreis und warum lagen John Lennon und Yoko Ono noch im Bett, als die Presse sie 1969 besuchte? Der Friede fängt bei jedem selbst an. Deshalb findet man am Buchende Spiele, die das friedliche Miteinander stärken sollen.
Leserausch: Die bunten Seiten sind mit kleinen Texten, großen Überschriften und vielen Fotos gestaltet. Es sind zwar Bilder, wie man sie auch im Fernsehen oder in Zeitschriften sieht – entsetzliche sind aber nicht dabei. Die Seiten wirken farbenfroh. Das nimmt dem Thema die Schwere, ohne dabei unseriös zu werden. Faber erklärt Sachverhalte kurz und informativ. Die eher trockenen Texte werden durch Zitate bedeutender Frauen und Männer aufgelockert. Die Texte stehen alle gleichwertig neben einander; einen Haupttext gibt es nicht. Das erschwert ein Durchlesen des Buches und verleitet dazu, im Buch herumzublättern, Bildchen zu gucken und nur mal hier, mal da einen Text zu lesen.
Weltwissen: Claude Faber hat viel Material zum Thema Krieg und Frieden zusammen getragen. Er findet einfache Erklärungen, die trotzdem richtig sind. Dabei gelingt es ihm, seine persönlichen Ansichten rauszuhalten. Zwar führt er Gründe an, die Kriege auslösen können. Er vermeidet es aber, explizit auf die Ungleichheit zwischen Nord- und Südhalbkugel hinzuweisen. Dennoch: Wer sich die Weltkarten genauer anschaut, wird sich fragen, warum die meisten Kriegs- und Krisenregionen auf der Südhalbkugel der Erde liegen. Faber verschweigt auch nicht, dass die Industrienationen Waffen an kriegführende Länder verkaufen – und es immer noch so viele Atombomben gibt, dass die Erde damit mehrfach zerstört werden könnte.
Eine altersgemäße Zusammenstellung von Informationen, die sich als projektbegleitende Lektüre in der Schule eignet.
SARAH WILDEISEN lesezeichen@taz.de
Claude Faber: „Gemeinsam für den Frieden – Was wir dafür tun können“. Aus dem Französischen übersetzt von Sabine Zürn und Patricia Mennen. Vorwort von Petra Gerster. Ravensburger Verlag 2007, 12,95 €