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Archiv-Artikel

was sagt herr wichmann?

Von PAT

„Da muss man auch die Frage nach dem Sinn des Lebens stellen.“

taz: Herr Wichmann von der CDU, Markus Meckel von der SPD haut auf Ihre Rubrik in der taz ein. Bei der Bundestagswahl hat er Sie als Direktkandidat besiegt, in der aktuellen Zeit wirft er Ihnen vor: „Die Schwierigkeit ist doch, dass junge, unerfahrene Leute mitten im Studium nichts anderes werden wollen als Politiker und dann auf alles eine Antwort wissen.“ Sind Sie frühreif?

Ja. Und ich finde das keinen Vorwurf, ich finde das ein Kompliment. Was Herr Meckel da sagt, da muss man auch die Frage nach dem Sinn des Lebens stellen. Nur wenn man nicht jeden Tag zur Disko geht und sich besäuft, verpasst man doch nicht seine Jugend. Ich habe mir eben sehr früh über viele Dinge Gedanken gemacht und Meinungen gebildet.

Die Süddeutsche Zeitung hat Sie gestern zum „Trend der Woche“ ausgerufen – ebenso wie bunt gestreifte Sommerröcke. Sie tragen eher mal Anzug. Ziehen Sie sich falsch an?

Ich zieh mich nicht falsch an, nee. Ich geb mir schon ein bisschen Mühe, auch gemeinsam mit meiner Frau, trendige Sachen auszusuchen. Ich bin aber nicht völlig hypermodern und renne nicht dem Zeitgeist hinterher. Und Sommerröcke kämen für mich eh nicht in Frage.

Und wie schlägt sich Frau Merkel heute?

Ich muss gestehen, dass ich wieder nichts von ihr gelesen habe. Wir haben am Sonntag unsere Tochter getauft, und die Vorbereitungen haben ganz schön gedauert. Meine Frau und ihre Eltern sind katholisch. Die sind viel stärker in ihrer Konfession verwurzelt als wir Protestanten. Da war schnell klar, dass man denen eigentlich nicht zumuten kann, den Glauben zu wechseln. So war das ein guter Kompromiss: Ich bleib evangelisch, meine Tochter wird katholisch, und wir machen richtig Ökumene.

Herr Wichmann von der CDU (25) ist Politiker und Filmdarsteller aus der Uckermark. Er nimmt in der taz Stellung zu Fragen der Zeit. HerrWichmann@taz.de

FRAGEN: PAT