piwik no script img

was macht eigentlich ...die Opposition?

Nächste Woche klagen

Das heute in Kraft tretende Gesetz zum Doppelhaushalt 2002/2003 wird nur ein paar Tage unbehelligt bleiben. Nächste Woche will die Opposition im Abgeordnetenhaus ihre seit Monaten angekündigte Klage gegen das Gesetz beim Berliner Verfassungsgerichtshof einreichen. Schulter an Schulter: CDU, FDP und Grüne. Das Parlament hatte den Haushalt Ende Juni mit Stimmen von SPD und PDS beschlossen. Die Opposition hält ihn für verfassungswidrig, weil die Neuverschuldung – 6,3 Milliarden Euro – höher ist als die Investitionssumme von 4,3 Milliarden. CDU, FDP und Grüne stützen sich dabei auf ein Rechtsgutachten. Im Parlament hat auch Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) den Haushalt als „objektiv rechtswidrig“ bezeichnet.

Die CDU-Fraktion hatte bereits im April eine Klage angekündigt. Nach dem Haushaltsbeschluss hatte die Opposition den Parlamentspräsidenten Walter Momper (SPD) vergeblich aufgefordert, das Gesetz nicht zu unerschreiben. „Berlin darf nicht zur Bananenrepublik werden“, sagte Oppositionshaushälter Nicolas Zimmer (CDU). Sein FDP-Kollege Christoph Meyer erwartet – „wenn es schnell geht“ – bis Jahresende eine Entscheidung des Verfassungsgerichts, geht aber nicht davon aus, dass der Haushalt 2002/2003 komplett kippt. Eher werde das Gericht Vorgaben für zukünftige Haushalte machen. Dass die Klageschrift nicht noch diese Woche zum Verfassungsgericht geht, begründeten Oppositionssprecher unter anderem mit letzten Urlaubstagen wichtiger Akteure. STA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen