: was macht eigentlich ...Heidi Knake-Werner?
Flüssiges verbieten
Hui, how cool, wenn der Goldfisch vor dem Portemonnaie herumschwimmt. Es reicht ja längst nicht mehr, tadschikische Hirtentäschchen durch die Straßen zu tragen, um branché – oder hipp – zu sein. Vielmehr muss die Plaste-Umhängetasche mit ozeanblauem Wasser gefüllt, der Kugelschreiber ein Auqarium sein und der banale Zahnputzbecher sollte zwischen seinen Becherwänden einen Amazonas-Dschungel beherbergen, um … nun ja, warum eigentlich?
Klar steckt der militärisch-industrielle Komplex dahinter. Und die Verbraucherschutzsenatorin, Heidi Knake-Werner (PDS), geht zu den liquid-libidinösen Accessoires auf Distanz. Die wallenden, sich verwirbelnden, quecksilbrigen Flüssigkeiten seien giftig. Ach, Frau Senatorin, müssen Sie uns bei solch Sommerwetter auch noch diesen Spaß vermiesen? Doch aus der Behörde nur der trockene Hinweis: Bei Beschädigung ist die nach Benzin riechende Flüssigkeit gesundheitsschädigend. Also: Weg mit dem Schnickschnack-Zahnputzbecher in die Wertstofftonne! Ganz oben auf der No-no-Liste. Denn wer in den Becher beißt, könnte den Amazonas oder die Benzinflüssigkeit verschlucken. Eine Lungenentzündung wäre sicher. Da ist aber Gott sei Dank das geltende Chemikalienrecht vor. Die befüllten Kunststoffgegenstände dürfen nämlich seit Anfang des Jahres nicht mehr verkauft werden. Wer sich nicht trennen will von den Plastefischchen in den neckischen Täschchen: Gut aufheben. Ungesundes hat Sammlerwert.
AW FOTO: ARCHIV
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