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Archiv-Artikel

was macht eigentlich... … Detlev Mehlis? Die Bühne der Weltpolitik verlassen

Von AE

Der gleichen Beliebtheit wie in Beirut wird sich Detlev Mehlis in seiner alten Heimat Berlin wohl kaum erfreuen. Kein Elternpaar dürfte seinen Sohn nach ihm benennen, und T-Shirts mit „I love Mehlis“ wird in Berlin auch niemand tragen. Diese Verehrung wurde zuletzt dem UNO-Sonderermittler Mehlis in der libanesischen Hauptstadt zuteil. Dort recherchierte er im Fall von Rafik Hariri, dem früheren Ministerpräsidenten des Libanon. Dieser war im Februar ermordet worden. Laut Mehlis’ Untersuchungen waren syrische Geheimdienstoffiziere in den Anschlag auf Hariri verwickelt.

So viel Beliebtheit muss natürlich schmeicheln. Aber Detlev Mehlis kommt trotzdem lieber zurück nach Berlin. Seine Amtszeit war von vornherein auf nur sieben Monate angelegt, meint er. Vor allem aus privaten Gründen kehrt er heim. Davon konnte ihn selbst ein Anruf von UNO-Generalsekretär Kofi Annan höchstpersönlich nicht abhalten. Oder sollte es doch auch noch andere Gründe geben? Immerhin wurden in letzter Zeit auch Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Mehlis’ Zeugen laut. Vielleicht hat auch das die Entscheidung, sein Amt am 15. Dezember niederzulegen, beeinflusst.

Wie auch immer: Gestern hat „Detlev from Germany“, wie ihn Kofi Annan nannte, seinen Dienst als Oberstaatsanwalt im Kammergericht in Schöneberg wieder aufgenommen. Allerdings mussten die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt werden. Der Nebenraum seines Büros im Gerichtsgebäude wurde angeblich leer geräumt – für die Bodyguards. AE FOTO: REUTERS