■ was fehlt:
Die Gnade der späten Geburt. Wer noch das Licht der sozialistischen Welt in Chemnitz erblickt hat, in dessen Pass bleibt lebenslang dokumentiert, dass der sächsischen Metropole zeitweilig der Name des berühmtesten deutschen Rauschebartträgers verliehen wurde. Ihr Geburtsort verfolgt die Unglücklichen auch noch bis ins ferne Baden-Württemberg. Dort werde, wie das Verwaltungsgericht Mannheim jetzt urteilte, zu Recht „Karl-Marx-Stadt jetzt Chemnitz“ im Pass vermerkt. Niemand könne aus seiner Abneigung gegen Marx den Anspruch ableiten, allein den alten Namen Chemnitz eintragen zu lassen (AZ: 1 S 2874/98).
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